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Landkreis Augsburg: Er hat ein Herz für die BRK-Motorradstaffel

Landkreis Augsburg

Er hat ein Herz für die BRK-Motorradstaffel

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    Die Einsatzmotorräder des Roten Kreuzes sind in Notfällen immens wichtig: Helfer kommen schnell zur ersten medizinischen Versorgung.
    Die Einsatzmotorräder des Roten Kreuzes sind in Notfällen immens wichtig: Helfer kommen schnell zur ersten medizinischen Versorgung. Foto: Weldishofer, BRK

    Er war Notarzt im Rettungsdienst, Mannschaftsarzt des TSV 1860 München, baute das erste Ärztehaus in München auf und bewies immer wieder soziale Verantwortung: Die Rede ist von Dr. Johannes Zahn. Der Mediziner greift nun der ältesten Motorradstreife des Roten Kreuzes in Bayern unter die Arme. Durch seine Spende kann ein neues Einsatzmotorrad gekauft werden.

     „Die Motorradstreife symbolisiert für mich, was Medizin und Menschlichkeit im besten Sinn bedeuten: Schnelligkeit, Pragmatismus, Mitgefühl und Zupacken. Es ist mir eine Herzensangelegenheit, dieses Engagement zu fördern“, erklärt Zahn. Die Helfer der Motorradstreife des BRK Augsburg-Land sind ein Bindeglied in der Notfallrettung. Sie leisten nach eigenen Angaben in 70 Prozent der Notfälle oft die erste medizinische Versorgung. Mit der Motorradstreife wurde ursprünglich eine ganz andere Zielrichtung verfolgt.

    Dr. Johannes Zahn aus München spendet ein komplettes Einsatzmotorrad im Wert von über 20.000 Euro.
    Dr. Johannes Zahn aus München spendet ein komplettes Einsatzmotorrad im Wert von über 20.000 Euro. Foto: Sammlung Zahn

    1983 hatte der Landesausschuss der Sanitätskolonnen beschlossen, die „Motorradstreifen“ zur Betreuung Reisender auf Bayerns Autobahnen einzusetzen. Im Augsburger Land wurde nahe der A8 durch das Rote Kreuz die ersten mobilen Wachen in Leben gerufen. Durch die Zusammenlegung der Motorradstreifen Augsburg-Land und Augsburg-Stadt wurde dann die BRK-Motorradstreife Augsburg-Land geboren. Seit den Gründerjahren entwickelte sich die Augsburger Motorradstreife weiter und wurde zum festen Bestandteil in der Notfallrettung und im Katastrophenschutz. Auch Thomas Haugg, der BRK-Kreisgeschäftsführer, ist auf dem Motorrad für das BRK unterwegs. Er weiß: „In der Notfallrettung spielt Zeit eine wichtige Rolle, genauso wie das Arbeiten Hand in Hand zwischen Ersthelfer und Rettungsdienst. Es ist, wie wenn Zahnräder ineinandergreifen und die Rettungskette zum Laufen bringen.“ Mit der großen Spende von Dr. Zahn hat das BRK nun symbolisch ein neues „Zahnrad“ ins Getriebe bekommen.

    Thomas Haugg gehört zur BRK-Motorradstreife.
    Thomas Haugg gehört zur BRK-Motorradstreife. Foto: BRK, Weldishofer

    Die Motorradstreife Augsburg-Land ist über die Landkreisgrenzen gut vernetzt. So kam der Kontakt zu Zahn zustande, der durch seine frühere Tätigkeit als Notarzt einen Sinn und Zweck hinter den „Rettern auf Motorrädern“ gesehen hat. Als junger Notarzt im Rettungsdienst lernte er die Wirklichkeit der Medizin kennen – ein Alltag voller Herausforderungen, aber auch voller menschlicher Momente und Schicksale. Mehrere Jahre in Heidelberg prägten ihn und legten den Grundstein für eine besondere Karriere.

    Zahn arbeitete in jungen Jahren als Notarzt

    Nach seinem Umzug nach München verwirklichte Zahn eine Vision: Er war Mitbegründer des ersten Ärztehauses der Region. Mit diesem Konzept ermöglichte er eine umfassende medizinische Versorgung unter einem Dach – für die Patienten ein Ort der ganzheitlichen Hilfe. Das Ärztehaus wurde zu einem Vorbild für viele weitere Einrichtungen in dieser Form. Als Orthopäde in Harlaching machte sich Zahn schnell einen Namen. Seine fachliche Expertise brachte ihm nicht nur das Vertrauen vieler Patienten, sondern auch das einer ganz anderen Gemeinschaft: Er wurde Mannschaftsarzt des TSV 1860 München. Er sorgte dafür, dass die Spieler nicht nur auf dem Platz ihre beste Leistung bringen konnten, sondern auch abseits davon medizinisch optimal betreut wurden. Er erlebte bei den Münchner Löwen eine heiße Zeit.

    Heiße Zeit bei den Münchner Löwen

    In der Saison 1979/1980 wurde Aufstiegstrainer Eckhard Krautzun gefeuert. Als Nachfolger versuchte der TSV 1860 zunächst Otto Rehhagel nach München zu lotsen. Beinahe wäre damals auch Torjäger-Legende Gerd Müller für den TSV 1860 aufgelaufen. Er war nach Florida zu Fort Lauderdale gewechselt und wollte während der Winterpause in den USA ein halbes Jahr für die Löwen kicken. Der Rekord-Torjäger trainierte bereits an der Grünwalder Straße mit. Doch dann platzte der Transfer. Fort Lauderdale hatte plötzlich finanzielle Bedingungen gestellt, die für den TSV 1860 inakzeptabel waren.

    Mediziner Zahn hat nicht nur im medizinischen Bereich Spuren hinterlassen. Auch als Vermieter in München hat er bewiesen, dass wirtschaftlicher Erfolg und soziale Verantwortung Hand in Hand gehen können. Mit bezahlbaren Mieten schuf er Wohnraum, der auch für Menschen mit begrenztem Budget zugänglich blieb. Dieses Engagement unterstreicht sein Bestreben, Gutes zu tun und Brücken zu bauen - so wie jetzt beim Kreisverband des BRK.

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