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Landkreis Augsburg: Das sind die fünf größten Gefahren beim Baden an offenen Gewässern

Landkreis Augsburg

Das sind die fünf größten Gefahren beim Baden an offenen Gewässern

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    Was gibt es bei der Hitze Schöneres als einen Sprung ins kalte Wasser? Aber Achtung, es lauern einige Gefahren an Baggersee und Co.
    Was gibt es bei der Hitze Schöneres als einen Sprung ins kalte Wasser? Aber Achtung, es lauern einige Gefahren an Baggersee und Co. Foto: Bernhard Weizenegger (Symbolbild)

    36 Grad, und es wird noch heißer: Bei den schweißtreibenden Temperaturen sehnen sich viele Menschen nach einer Abkühlung im Wasser. Während sich die einen Handtuch an Handtuch im Freibad tummeln, suchen andere einen Badesee im Augsburger Land auf oder wagen den Sprung ins fließende Gewässer. Das sind die fünf größten Gefahren beim Baden in offenen

    1. Nicht bewachte Gewässer: Viele Badeunfälle passieren in unbewachten Gewässern. "Einige Seen in der Region sind keine offiziell freigegebenen Badeseen. Wer sich darin aufhält, läuft Gefahr, im Ernstfall nicht mehr rechtzeitig gerettet werden zu können", sagt Martin Gschwilm, Pressesprecher der Wasserwacht Augsburg-Land. Wenn keine Wache vor Ort ist, seien weder Rettungsboote noch andere Hilfsmittel schnell verfügbar. Die zuständige Wasserwacht müsse erst einmal zum Unfallort fahren, um helfen zu können.
    2. Hitze: "Durch die hohen Temperaturen, die gerade bei uns herrschen, kann es passieren, dass man zu schnell ins Wasser geht. Ist man überhitzt, wird der Körper durch den rasanten Temperaturwechsel geschockt", weiß Gschwilm. Das könne zu Kreislaufproblemen und im schlimmsten Fall zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen führen.
    3. Unaufmerksamkeit: Wenn Eltern ihre Kinder unbeaufsichtigt im Wasser spielen ließen, sei das gefährlich, so der Wasserwachtsprecher. "Häufig wird unterschätzt, was alles passieren kann, wenn man kurz nicht aufpasst. Selbst Schwimmflügel garantieren keine Sicherheit", mahnt Gschwilm. Nicht nur Kinder, auch ältere Nichtschwimmer würden beim Baden oft ungenügend beaufsichtigt. "Probleme gibt es auch, wenn Kinder mit dem Schwimmreifen oder Stand-up-Paddler in die Mitte eines Sees getrieben werden – also weiter, als sie es schwimmend schaffen würden", ergänzt Max Markmiller, Vorsitzender der Kreiswasserwacht.
    4. Alkoholkonsum und Selbstüberschätzung: "Ein weiteres Risiko birgt der Konsum von Alkohol vor dem Gang ins Wasser", sagt Markmiller. Alkohol beeinträchtigt die motorischen Fähigkeiten, die Reaktionszeit verlangsamt sich, und man wird unaufmerksam. Dazu kommt dann oftmals die Gefahr der Selbstüberschätzung. "Aber auch ohne Alkohol kann es sein, dass man seine Kräfte überschätzt und zu weit hinausschwimmt. Statistisch gesehen ertrinken am häufigsten junge Männer, denen genau das passiert."
    5. Fließgewässer: "Bei fließenden Gewässern wie Lech und Wertach denken die meisten nicht an die technischen Steuerungsmechanismen, wenn sie dort schwimmen gehen", sagt Gschwilm. Gemeint sind damit Wehre oder Schleusen. Durch sie könnten immer wieder größere Wassermengen mit starken Strömungen entstehen. Nicht selten kommt es dabei zu gefährlichen Situationen. "Jemanden aus einem großen Fluss zu retten, ist ein Wettlauf gegen die Zeit", gibt Markmiller zu bedenken. Verletzungen entstehen im Fließgewässer außerdem durch Unterwasserstrukturen wie spitze Steine.

    Martin Gschwilm und Max Markmiller kennen nicht nur Gefahren. Sie haben auch Tipps für einen sicheren Badespaß. "Gehen Sie niemals alleine schwimmen und springen Sie nicht einfach ins Wasser. Gewöhnen Sie ihren Körper lieber an die Wassertemperatur und steigen Sie langsam hinein. So vermeiden Sie außerdem, dass Sie auf dem Boden aufschlagen, weil das Gewässer flacher ist, als es aussieht", sagt Gschwilm. Durch die aktuell grassierende Hitze und den Wassernotstand sind niedrige Wasserstände kein Einzelfall.

    Er weiß auch, was beim Baden in Lech und Wertach zu beachten ist. "Bei Fließgewässern ist die Vorbereitung zwingend notwendig, ich muss also wissen, wo ich gut rein und im Ernstfall schnell wieder aus dem Wasser herauskomme." Wassersportler sollten sich für ihre Aktivitäten unbedingt mit der nötigen Ausrüstung ausstatten: "Es ist gut, eine Schwimmweste zu tragen, auf jeden Fall rate ich, immer etwas Aufblasbares dabeizuhaben." Markmiller rät außerdem dazu, auf seinen Körper zu hören und seine persönliche Fitness zu kennen. "Gehen Sie nicht krank baden und schwimmen Sie im besten Fall stets am Ufer entlang", sagt der Kreiswasserwachtsvorsitzende.

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