Der Landkreis will das Augsburger Land für Wohnmobil-Reisende attraktiver machen. In einer Machbarkeitsstudie werden jetzt mögliche Standorte für Reisende genannt. Im nördlichen Landkreis halten die Experten Angebote in Allmannshofen beim Kloster Holzen sowie in Welden auf dem Festplatz für denkbar. Im südlichen Landkreis wären Großaitingen (Festplatz) und Klosterlechfeld (an der alten B17 am Sportplatz) mögliche Standorte. Der bestehende Platz Königsbrunn könnte erweitert werden. Er ist mit seinen 13 Plätzen derzeit der einzige öffentliche Stellplatz im ganzen Augsburger Land.
Angebot an Wohnmobil-Stellplätzen im Landkreis Augsburg hat "strukturelle Lücken"
Die Experten hatten bei allen Kommunen im Landkreis angeklopft. Abgefragt wurde das Interesse und mögliche potenzielle Standorte für Stellplätze. Im Anschluss wurden Gespräche geführt, die Standorte ausgewählt und unter die Lupe genommen. Daraus wurde ein Grobkonzept, das am Montag im Kreisausschuss vorgestellt wurde. Die ins Auge gefassten Standorte müssten bis auf Königsbrunn komplett neu geplant und errichtet werden. Sollten die neuen Stellplätze für Reisemobile verwirklicht werden, dann würde sich die Kapazität im Augsburger Land von 13 auf 55 erhöhen. Das Potenzial besteht, zeigt die Analyse eines Consulting-Unternehmens und eines Stellplatzplaners für den Landkreis. Die Studie sieht ein "ausbaufähiges Angebot" und "strukturelle Lücken".
In der Machbarkeitsstudie wird auch der Unterschied zwischen einem Campingplatz und einem Reisemobil-Stellplatz erklärt. Demnach kommen auf einem Campingplatz je nach Ausprägung Gäste mit Zelten, Wohnwagen und Reisemobilen unter. Für sie stehen neben sanitären Anlagen häufig auch Versorgungs- und Freizeitangebote bereit. Reine Stellplätze stehen nur Reisemobilen zur Verfügung. Sie sind öffentlich zugänglich – eine An- und Abreise ist jederzeit möglich. Je nach Bauart gibt es Stromanschlüsse sowie Ver- und Entsorgungseinrichtungen. Wie in Königsbrunn wird die Übernachtungsgebühr oft an einem Kassenautomaten bezahlt.
Wohnmobil-Stellplätze im Augsburger Land: Landkreis will auf Gemeinden zugehen
Die Experten raten, neue Angebote mit bestimmten Themen zu verbinden. Für Reisemobilisten sei eine erlebnisnahe Lage von Vorteil, touristische Angebote sollten zu Fuß oder mit dem öffentlichen Nahverkehr erreichbar sein. Genutzt werden sollte die Nähe zu Verkehrsachsen und zu Augsburg. Der Fachbereich Wirtschaft und Tourismus am Landratsamt, der die vom Landkreis finanzierte Studie angestoßen hatte, will jetzt in Kontakt mit den interessierten Gemeinden bleiben. "Wir sind auch offen für alle Gemeinden", sagte Rebecca Lechner. Kreisrat Heinz Liebert, der selbst leidenschaftlich mit dem Wohnwagen unterwegs ist, sieht auch Potenzial für einen Campingplatz im Landkreis.