Mit hängenden Köpfen gings für den Landesliga-Spitzenreiter am Sonntag in Memmingen vom Platz. Mit 2:3 haben die Schwabmünchner bei der Zweitvertretung der Allgäuer verloren – und das unter dem Strich zu recht. „Uns haben 19, 20-Jährige den Schneid abgekauft“, schimpfte Co-Trainer Luckmann Abdallah nach der Partie. Damit hat er den Nagel auf den Kopf getroffen, denn das forsche, sehr gelegentlich grenzwertige, Auftreten der Memminger hat dem TSV so gar nicht geschmeckt. „Wir haben da auch zu viel lamentiert“, bemängelt der Co-Trainer. Die zweite Ursache mag ein wenig mit dem Memminger Auftritt zu tun haben. Denn verloren haben die Schwabmünchner das Spiel in den ersten 30 Minuten. Da bekamen die TSVler kein Bein auf den Boden. Kaum etwas gelang, selbst einfache Pässe landeten beim Gegner. „Das die wohl schlechteste halbe Stunde in dieser Saison“, stellte Trainer Ben Enthart unumwunden fest. Widerspruch wird er dabei kaum ernten. Nach 32 Minuten lagen die Schwabmünchner – völlig verdient - mit 0:2 hinten und hatten selbst noch kein einziges Mal aufs gegnerische Tor geschossen. Das es am Ende knapp wurde, lag an der Moral des Spitzenreiters. Nach dem zweiten Memminger Treffer war der TSV im Spiel und schon vor der Pause dem Ausgleich nahe. So war es auch am Ende der Partie. Da blieb aber nur die Erkenntnis, dass es gegen einen Gegner, der 90 Minuten hart arbeitet, gute 60 Minuten zu wenig sind.
Aufsteiger Königsbrunn gewinnt, Aufsteiger Lagerlechfeld muss Federn lassen
Der FC Königsbrunn macht als Aufsteiger derzeit eine sehr gute Figur. Vor allem zu Hause präsentiert sich das Team bärenstark. Das zeigen die jüngsten Siege gegen den TSV Bobingen und am vergangenen Sonntag gegen Kammlach. Spielertrainer David Bulik ist mit seiner Mannschaft allerdings noch nicht ganz zufrieden. „Wir haben gegen Kammlach nicht gut gespielt“, sagte er direkt nach der Partie. Trotzdem gelang seinem Team in Unterzahl ein deutlicher Sieg. „Wenn wir noch einen Dreier schaffen, dann sollte der Klassenerhalt sicher sein“, sagte Bulik. Ob das bereits am kommenden Wochenende gelingt, dürfte eine spannende Frage sein. Denn dann bekommen es die heimstarken Königsbrunner mit dem Tabellenführer aus Niedersonthofen zu tun. In der Nachbarstadt Bobingen ist ein altes Problem weiterhin akut. Es werden zu wenig Tore erzielt. Der TSV dominiert seine Gegner meist spielerisch. Sogar von gegnerischen Trainern wird immer wieder die Bobinger Spielstärke gelobt. Aber vor dem Tor ist die Mannschaft einfach zu harmlos. Es fehlt weiterhin ein Knipser. So gab es an diesem Wochenende gegen den im Tabellenkeller stehenden FC Oberstdorf wieder nur einen Zittersieg. Der Siegtreffer fiel in der allerletzten Sekunde und war mehr als glücklich. Eine Baustelle dürften auch weiterhin die Standards sein. Im Spiel gegen Oberstdorf kamen die Bobinger zu vielen Ecken und Freistößen. Gefährlich wurde es dabei allerdings kaum. In Lagerlechfeld ist die Konstanz abhandengekommen. Ähnlich wie die Teams des FC Königsbrunn und des TSV Bobingen, kämpft auch die SpVgg Lagerlechfeld mit Spielerausfällen. Selten kann Spielertrainer Daniel Raffler aus dem Vollen schöpfen, was die Aufstellung angeht. So kommen nach guten Spielen immer wieder auch schwächere. Am Sonntag gegen Wiggensbach war es wieder so weit. Die Lechfeldhasen kamen einfach nicht richtig ins Spiel und konnten sich nur wenige Chancen herausspielen. Zwar ließen sie auch in der Abwehr wenig zu, doch das Glück war an diesem Sonntag kein Lechfelder. So entführten die Gäste letztlich, nicht unverdient, drei Punkte. Immer enger wird es für Türkgücü Königsbrunn im Abstiegskampf. Zwar schaffte das Team gegen den unangenehmen Gegner aus Germaringen ein Unentschieden, aber im Abstiegskampf helfen nur Siege weiter. Letztlich war das Unentschieden zwar verdient, aber glücklich. Denn die Gästeführung war ein Königsbrunner Eigentor und der Ausgleich gelang erst in der 87. Spielminute. Somit bleibt Türkgücü weiterhin das Schlusslicht in der Bezirksliga.
In Langerringen gibt es einen „Wunschbaum“
Das Derby zwischen dem SV Schwabegg und dem ASV Hiltenfingen vor 230 Zuschauern war spielerisch eine klare Sache für die Heimmannschaft. Samuel Dischler hatte drei Großchancen und machte daraus „nur“ die Vorlage zum 1:0 in der 9. Minute. Beim 2:0 nach 23 Minuten jubelte Sebastian Geiger, aber nach dem Schiedsrichterbericht war es wohl doch ein von ihm erzwungenes Eigentor des Hiltenfingers Daniel Jakob. Die Schlüsselszene für den Schwabegger Sieg war die vergebene Gästechance des kurz vorher eingewechselten Johannes Schmid und der postwendende Konter zum 3:0 kurz vor der Pause. Erst nach dem Kopfballtreffer von Ferdinand Geißler spielte der ASV eine ebenbürtige Schlussphase. Am Ende gab es noch einen Aufreger. David Schmid, vor einer Woche der Fair-Play-Held, umkurvte bei einem Sololauf drei Schwabegger Spieler. Da wurde es Ludwig Ziegler zu viel und er senste Schmid einfach um. Die von Schiedsrichter Benedikt Brandstetter verhängte Zeitstrafe war dem Hiltenfinger Trainer Christian Geib viel zu wenig und er fing sich wegen heftigem Protest die gelb-rote Karte ein. Seine Empörung war aber verständlich, weil Schmid danach nicht mehr auftreten konnte und die Verletzungsmisere ohnehin beim ASV grassiert. Robin Kugelmann und Maximilian Geißler fielen verletzt aus und beim Training am Donnerstag prallten Julian Kille und Thomas Doll heftig mit den Köpfen zusammen. Für beide musste ein Rettungswagen angefordert werden und Thomas Doll ist noch immer im Krankenhaus. Julian Kille konnte zumindest wieder als Zuschauer in Schwabegg sein. Und schon seit Anfang September fehlt der Neuzugang Milos Zhivachki mit einer Schulterverletzung. Der FC Kleinaitingen machte mit einer starken Auswärtsleistung beim SV Hammerschmiede die Heimniederlage vor einer Woche gegen Hiltenfingen wieder wett und liegt jetzt wieder zwei Punkte vor ihnen. Bei der SpVgg Langerringen scheinen alle Wünsche in Erfüllung zu gehen. Durch den Pflichtsieg über den TSV Diedorf und der überraschenden Heimniederlage des Tabellenzweiten TSV Merching gegen den TSV Welden ist der Vorsprung auf acht Punkte angewachsen. Da passt es dazu, dass im Langerringer Sportheim nun ein Wunschbaum steht, von dem die Fußballer und ihre Anhänger Wunschzettel von Kindergärten, Tierschützern, Igelhilfen, Asylbewerbern und anderen ziehen und kleinere Wünsche erfüllen wollen.
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