Als Norbert Graßmeier fünf Jahre nach der Gebietsreform aus Nordrhein-Westfalen nach Neusäß zog, wollte die junge Familie ursprünglich nur drei Jahre bleiben. Doch die Region ist dem Familienvater schnell ans Herz gewachsen. "Wir wollen nicht mehr weg", sagt Graßmeier. Mit dem 50-jährigen Jubiläum des Landkreises feiert der Pensionär auch die 50-jährige Ehe mit seiner Frau. Besonders begeistern das Paar die "vielfältigen beruflichen wie freizeitlichen Möglichkeiten" und das "soziale Miteinander" im Landkreis. "Ich hatte immer das Gefühl, mitreden und mitgestalten zu dürfen", sagt Graßmeier.
Jahrelang hat sich das Paar als Übungsleiter und Funktionäre in den Sportvereinen ihrer Heimatgemeinde und im ganzen Landkreis engagiert. "Die Kontakte zu den Vereinen waren und sind freundschaftlich geprägt", sagt Graßmeier. Auch die Landkreisverwaltung hat der Pensionär stets als "kooperationsbereit" erlebt: "Da war nicht nur Verwalten gefragt. Kreativität, gepaart mit Können und Wollen, zeichnen die Kontaktstellen in der Landkreisverwaltung bis hin zum Landrat aus." Abgesehen vom Sport schätzt Graßmeier besonders, dass er an diversen Bürgerprojekten - zum Beispiel zu neuen Mobilitäts-, Senioren- oder Gesundheitskonzepten – mitwirken durfte. "Der Landkreis Augsburg ist in vieler Hinsicht lebenswert. Er ist das persönliche Engagement allemal wert", ist der Neusäßer überzeugt.
Auch die Schwabmünchnerin Nicole Tocco wohnt mit ihrer jungen Familie sehr gerne im Landkreis. "Gerade für Kinder ist es schöner, außerhalb der Stadt Augsburg zu wohnen, hier können sie auch mal auf der Straße spielen", sagt die Lehrerin mit Blick auf ihre achtjährige Tochter Tamara. Nur die Tatsache, dass der Landkreis so groß ist, sieht Tocco in ihrem Berufsfeld etwas problematisch: "Wenn man als Lehrkraft versetzt wird, kann es sein, dass man entweder lange pendeln oder gar umziehen muss."
Heidi Herden kann sich noch gut an die Zeit erinnern, in der ihre Heimat Schwabmünchen das Zentrum eines eigenen Landkreises war. "Manchmal werde ich da schon etwas wehmütig", sagt sie. Herdens Eindruck nach hat sich die Stadt damals um einiges "bedeutender" gefühlt: "Nun sind alle Behörden weg und wir schwimmen so mit Augsburg mit." Auch das Zusammengehörigkeitsgefühl im ganzen Landkreis sei vor der Gebietsreform ausgeprägter gewesen. "Heute ist die Distanz vom Norden bis in den Süden einfach zu groß, um sich wirklich als eins zu fühlen", sagt Herden. Das schmälert allerdings nicht die große Liebe der Schwabmüncherin zur Region.
"Einfach wundervoll, unser Landkreis", schwärmt Anita Nachtrub aus Gessertshausen. Bei der Frage, was ihr die Region bedeutet, fallen Nachtrub sofort einige Schlagwörter ein. An erster Stelle steht für sie das Gefühl, "daheim zu sein". Auch ihr persönliches Familienglück und die Freundschaften verbindet Nachtrub mit dem Landkreis. Besonders gerne genießt die