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Lagerlechfeld: Luftwaffen-General: "Air Defender ist ein Signal, dass wir zusammenhalten"

Journalisten aus aller Welt und Gäste informierten sich bei einem Besuchertag auf dem Lechfeld.
Foto: Marcus Merk
Lagerlechfeld

Luftwaffen-General: "Air Defender ist ein Signal, dass wir zusammenhalten"

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    Das Interesse an der multinationalen Luftwaffen-Übung Air Defender ist riesig. Am Donnerstag konnten sich über 70 Journalisten aus der ganzen Welt und Gäste ein Bild vom Geschehen auf dem Lechfeld machen. Informationen gab es aus erster Hand.

    Generalleutnant Günter Katz, Kommandierender General Luftwaffentruppenkommando, skizzierte die Verlegeübung. Er berichtete über die herausfordernde Logistik, die langen Vorbereitungen und das "Design" von Air Defender. Auch die Bedeutung der Luftwaffen-Übung, die die Größte seit Bestehen der NATO ist, war Thema. "Wir wollen deutlich machen: Die Allianz steht zusammen. Die Übung ist ein Signal, dass wir zusammenhalten, Stärke zeigen und bereit sind, jeden Zentimeter unseres Luftraums gegen jeden zu verteidigen."

    Günter Katz, Kommandierender General Luftwaffentruppenkommando, sagte, dass die Bundeswehr auf dem Lechfeld herausragende Arbeit leiste.
    Günter Katz, Kommandierender General Luftwaffentruppenkommando, sagte, dass die Bundeswehr auf dem Lechfeld herausragende Arbeit leiste. Foto: Marcus Merk

    Spezialkommando der Luftwaffe übt auch bei Air Defender 23

    Das Lechfeld ist einer der drei Hauptstandorte des Manövers. Seit Montag wurden rund 80 Flüge gezählt. Es starten und landen bis zu sechs Erdkampfflugzeuge vom Typ A-10 der Idaho Air National Guard sowie bis zur drei Mehrkampfflugzeuge vom Typ F-16 der griechischen Luftwaffe. Auf dem Gelände sind außerdem Hubschrauber der Luftwaffe untergebracht. Dazu gehört seit Dienstag auch ein Spezialkommando, das in Air Defender eingebunden ist.

    Das Heck eines A400M hat eine Sonderfolierung erhalten.
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    Über 250 Flugzeuge aus 25 Nationen sind Teil des Luftwaffen-Manövers Air Defender 23. Der Flugplatz Lechfeld ist Teil der größten multinationalen Übung seit Bestehen der Nato.

    Wie für die Kampfflugzeuge gibt es für das Kommando jeden Tag eine Übungsmission. "Es ist immer eine Überraschung. Man muss sehr gut organisiert sein, um in kurzen Zeitlinien die Planung abzuschließen", sagte der Staffelkapitän, der aus Sicherheitsgründen seinen Namen nicht nennt. Die Spezialkräfte operieren mit vier Hubschraubern und rund 20 Soldaten am Boden und in der Luft. Einer der letzten großen scharfen Einsätze fand im Sommer 2021 in Afghanistan statt. 

    Transportflugzeuge waren in Afghanistan im Einsatz

    Die Sicherheitslage hatte sich nach der Machtübernahme der Taliban dort so schnell verschlechtert, dass das Auswärtige Amt die Evakuierung beschloss. Deutsche Staatsbürger und Staatsbürgerinnen sowie einheimische Ortskräfte und ihre Familien und weitere Schutzbedürftige wurden in Sicherheit gebracht. Mit Transportflugzeugen vom Typ A400M und A310 wurden insgesamt 5300 Menschen aus mindestens 45 Nationen ausgeflogen. Eines diese Transportflugzeuge war später Kulisse für eine gemeinsame Presseerklärung des Generals, dem Staatskanzleichef Florian Hermann, des US-Generalkonsuls Timothy Liston sowie Ryan Richardson von der Air National Guard. Letzterer bedankte sich dafür, dass er und seine Kollegen mit offenen Armen empfangen wurden.

    Für die Amerikaner und die Griechen, die auf dem Lechfeld stationiert sind, gab es sogar eigene Willkommenspakete: Darin steckten wichtige Informationen zum Aufenthalt in der Region. "Für viele ist es der erste Besuch in Deutschland", sagte Organisator Andreas Halscheidt. Er hatte mit seinem Team die Pakete zusammengestellt und zeichnete für die Unterbringung und Versorgung der Gäste verantwortlich. Zum Paket gehörte beispielsweise eine Info-Broschüre, eine Liste mit Notfallnummern, eine Aufstellung wichtiger Verkehrszeichen in Deutschland und sogar ein Chip für den Einkaufswagen. 

    Auch ein Hubschrauber-Spezialkommando nimmt an Air Defender teil.
    Auch ein Hubschrauber-Spezialkommando nimmt an Air Defender teil. Foto: Marcus Merk

    Keinen Chip, sondern eine Dankes-Münze der Staatskanzlei erhielt Heiko Schnitzlein stellvertretend für die Mitglieder der Heimatschutzkompanie. Die Reservisten bewachen rund um die Uhr das Gelände, auf dem die Flugzeuge während Air Defender abgestellt sind. Die Kompanie aus Freiwilligen, die in gewöhnlichen Berufen arbeiten, gibt es nur in Bayern. Staatskanzleichef Florian Hermann würdigte das Engagement der Mitglieder.

    Air-Defender auf dem Lechfeld: Partnerschaft der Werte

    Er bezeichnete Air Defender als "extrem beeindruckend". Sie laufe "wie am Schnürchen". Sie sei ein Statement, das zeige: "Wir üben zusammen und wir halten zusammen. Wir stehen zusammen im transatlantischen Bündnis, das nicht nur eine militärische, sondern auch eine Partnerschaft der gemeinsamen Werte ist." Darauf ging auch der Generalkonsul aus München ein. Er sagte auf Deutsch, dass die NATO mehr als nur militärische Stärke sei. Es sei an der Zeit, dass Demokratien überall gedeihen können. Timothy Liston sagte, dass sein Land weiterhin die Ukraine unterstützen werde. Air Defender sei von entscheidender Bedeutung für die Sicherheit in Europa. Die USA haben das Glück, starke Partner in herausfordernden Zeiten zu haben. 

    Die Worte sind vielleicht auch im tschechischen Fernsehen zu hören. Deutschland-Korrespondent Pavel Polak erklärte, dass Air Defender nicht nur in Deutschland, sondern auch in seinem Heimatland ein großes Thema sei. "Tschechien war eines der ersten Länder, das Waffen an die Ukraine geliefert hatte." Auch in Japan wird über die Verlegeübung berichtet - ein Journalist war eigens mit Dolmetscherin angereist. 

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