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Lagerlechfeld: Hubschrauber und A400M: Flüge am Lechfeld lassen Anwohner aufhorchen

Lagerlechfeld

Hubschrauber und A400M: Flüge am Lechfeld lassen Anwohner aufhorchen

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    Immer wieder waren in den vergangenen Wochen Flugzeuge über dem Fliegerhorst Lagerlechfeld unterwegs. Auch Hubschrauber wurden gesichtet.
    Immer wieder waren in den vergangenen Wochen Flugzeuge über dem Fliegerhorst Lagerlechfeld unterwegs. Auch Hubschrauber wurden gesichtet. Foto: Marcus Merk

    In den vergangenen Wochen haben Anwohner auf dem Lechfeld immer wieder Flugaktivitäten am Fliegerhorst wahrgenommen. Demnach soll das Transportflugzeug A400M mehrmals in relativ niedriger Höhe über den Südwesten Klosterlechfelds geflogen sein, zudem wurden des Öfteren Hubschrauber gesichtet.

    Auch bei Adelheid Hockenmaier, Vorsitzende der Bürgerinitiative gegen Fluglärm auf dem Lechfeld, gingen mehrere Anrufe ein. „Die Leute wollten vor allem wissen, was es mit den Hubschraubern auf sich hat“, sagt sie. Dafür hat Jürgen Rüb, Leiter des Flugbetriebs an der Lechfeldkaserne, eine einfache Erklärung. Wie er auf Nachfrage mitteilt, werden die Piloten derzeit auf ein neues Hubschraubermodell der Bundeswehr umgeschult. Die Übungen finden zu den normalen Flugzeiten statt.

    Lagerlechfeld: Im September auch nachts Flugbetrieb

    Von Montag, 14. September, an müssen Anwohner allerdings auch mit nächtlichem Flugbetrieb rechnen. Wie das Luftgeschwader aus Neuburg an der Donau mitteilt, finden zwei Wochen lang Übungen mit bis zu sechs Hubschraubern statt. Aufgrund der besonderen Ausbildungs- und Übungserfordernisse sei in dieser Zeit von Montag bis Donnerstag mit Nachtflugbetrieb bis 23Uhr zu rechnen. Für Fluglärm sorgte kürzlich auch der Besuch einer israelischen Delegation zum Gedenken an das Olympiaattentat von 1972. Mit Passagierflugzeugen und Kampfjets flogen die israelische und deutsche Luftwaffe über das Lechfeld in Richtung Fürstenfeldbruck.

    Dass auf dem Fliegerhorst in Lagerlechfeld Flugzeuge abheben, ist nichts Ungewöhnliches. Beinahe täglich finden dort Ausbildungsflüge statt, bei denen An- und Abflugverfahren trainiert werden, erklärt Oberstleutnant und Standortältester Matthias Raith. Wegen der Nähe zum Ausbildungsstützpunkt der Bundeswehr in Altenstadt würden auf dem Lechfeld auch Fallschirmspringer trainieren. Neben Hubschraubern kommt dabei auch das neue Transportflugzeug A400M zum Einsatz.

    Bundeswehr investiert 170 Millionen Euro

    Der Airbus ist das Nachfolgemodell der C160 Transall, die bis Ende 2017 bei Penzing stationiert war. Wie vergangenes Jahr bekannt wurde, sollen bis 2025 zehn solcher Militärmaschinen auf dem Lechfeld stationiert werden. Mit dem Aufbau einer multinationalen Transportgruppe wird der Flugplatz zur Drehscheibe für Transporte in den Süden und Osten Europas sowie nach Afrika und Asien. Rund 170 Millionen Euro investiert die Bundeswehr in den Ausbau des Standorts, 600 neue Dienststellen sollen entstehen.

    Damit ab 2028 vom Lechfeld aus Transporte in die Einsatzgebiete der Bundeswehr geflogen werden können, sind umfangreiche Baumaßnahmen notwendig. Rollwege müssen erweitert und neben einer großen Halle weitere Gebäude errichtet werden. Doch bislang sind noch keine Bagger gerollt. „Die Corona-Krise hat uns nicht zurückgeworfen, aber der Zeitplan ist sportlich“, sagt Oberstleutnant Raith.

    Fünf von den geplanten zehn Stellplätzen für den Airbus A400M sind bereits vorhanden. Doch es wird dauern, bis die ersten Maschinen fest auf dem Lechfeld stationiert sind. Bislang legen die Transportflugzeuge nur für Übungszwecke einen Stopp ein. Hauptbasis des A400M ist der Fliegerhorst Wunstdorf bei Hannover. Wie häufig die Militärmaschine das Lechfeld anfliegt, lässt sich nach Angaben von Raith nicht genau sagen. Das hänge vom Ausbildungsplan ab.

    Was sagt Fluglärm-Bürgerinitiative zum A400M?

    Adelheid Hockenmaier von der Bürgerinitiative gegen Fluglärm auf dem Lechfeld hat den A400M jedenfalls schon mehrfach fliegen sehen. Doch im Gegensatz zu den ehemals auf dem Lechfeld stationierten Tornado-Jagdbombern habe es bislang keine Probleme wegen des Lärms gegeben. „Ich hoffe, das ist nicht die Ruhe vor dem Sturm“, sagt die Großaitingerin. Sie hat Bedenken, was den Ausbau des Standorts angeht. Denn mit dem Aufbau einer multinationalen Transportgruppe sind dann auch Flüge am Wochenende möglich.

    Um über die weitere Entwicklung des Standorts zu informieren, plant die Luftwaffe, wie im vergangenen Jahr, einen runden Tisch mit den Bürgermeistern der Lechfeldgemeinden sowie Vertretern des Landkreises und der Bürgerinitiative. Das Treffen soll Anfang 2021 stattfinden.

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