In der Küche der Evangelischen Kirche Lagerlechfeld stapeln sich die Kartons und Tüten mit frischem Obst. Auf dem Herd stehen große Töpfe zum Einkochen bereit, dazu viele Messer, Schäler und Brettchen, denn acht Kinder und zehn Erwachsene wollen die Äpfel, Birnen, Trauben und Bananen an zwei Vormittagen gemeinsam zu Marmeladen einkochen. Die Nachbarschaftshilfe „Wir daheim auf dem Lechfeld“ hat wieder zur Küchenpartie eingeladen.
Das Projekt „Die Küchenpartie mit peb“, ist ein generationsübergreifendes Kochprojekt, gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und durchgeführt von der Plattform Ernährung und Bewegung, kurz „peb“. Im Frühjahr gab es bereits eine viertägige Kochaktion in Untermeitingen, jetzt geht es in Graben im Ortsteil Lagerlechfeld um die richtige Verarbeitung der saisonalen Früchte.
Die Teilnehmenden nehmen sich in drei Gruppen insgesamt fünf Rezepte vor, darunter Apfel-Birnen-Konfitüre mit Limetten sowie Bratapfelmarmelade. Alle sind gleich mit Schälen, Reiben und Schnippeln beschäftigt. Der zehnjährige Mirko kennt die Prozedur von zu Hause: „Mama kocht Marmelade ein, wir haben noch ganz viele Gläser zu Hause: Zwetschgen-, Brombeer- und Heidelbeermarmelade. Und ein Glas Kiwi-Marmelade haben wir auch noch. Am liebsten mag ich aber Erdbeermarmelade.“ Eric, acht Jahre, schält und schneidet Bananen für die Bananen-Apfel-Marmelade: „Die haben wir noch nie gemacht.“ Er mag eigentlich alle Marmeladen gerne, außer vielleicht Zitronenmarmelade, die ist ihm zu sauer.
Mamata ist mit ihrem siebenjährigen Sohn Armin nach Lagerlechfeld gekommen. „Ich habe mich noch nie getraut, Marmelade zu kochen. Heute habe ich mir extra Zeit genommen und möchte von den anderen etwas lernen.“ Armin schält und schneidet ein paar Äpfel klein. „Wenn wir die Marmelade fertig haben, möchte ich die unbedingt probieren. Zu Hause haben wir einen riesigen Apfelbaum und aus den Früchten machen wir manchmal Saft.“ Mit Äpfeln kennt er sich aus: „Es gibt verschiedene Arten, zum Beispiel Santana, der ist lang und schmal und grün. Der schmeckt schön sauer.“ Seine Lieblingsmarmelade ist Erdbeer. Auch Katharina mag Erdbeermarmelade am liebsten: „Bisher habe ich bei meiner Mama nur zugeguckt, wenn sie Marmeladen gekocht hat. Vielleicht helfe ich beim nächsten Mal mit.“
Viktoria Hadersdorfer würde die Kochaktionen im nächsten Jahr gerne fortsetzen, es gibt aber noch keine konkreten Planungen. „Es ist ein sehr großer organisatorischer Aufwand, obwohl wir sehr viel Unterstützung haben.“ Für die Marmeladen hat sie auch Obst-Spenden aus Privatgärten erhalten. „Es ist natürlich eine zusätzliche Herausforderung, nachhaltige Früchte zu bekommen, die sich bis zur Küchenpartie halten.“ Geht es nach den Kindern, ist die nächste Marmeladen-Küchenpartie wohl schon fest eingeplant: am besten zur Erdbeerzeit.
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