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Kunstpreis des Landkreises Augsburg für Musik geht an Wolfgang Scherer

Königsbrunn

Wolfgang Scherer erhält Kunstpreis für Musik

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    Wo er nun ausgezeichnet wurde, war Wolfgang Scherer vor wenigen Wochen selbst noch im Einsatz. Im Landratsamt, im großen Sitzungssaal, dirigierte er bei der Einbürgerungsfeier die "Augsburger Landbläser".
    Wo er nun ausgezeichnet wurde, war Wolfgang Scherer vor wenigen Wochen selbst noch im Einsatz. Im Landratsamt, im großen Sitzungssaal, dirigierte er bei der Einbürgerungsfeier die "Augsburger Landbläser". Foto: Andreas Lode

    Wer den Namen Wolfgang Scherer hört, denkt an das Lechwertach Orchester. Im Jahr 2012 hat er es gegründet. Das Orchester absolviert zahlreiche Auftritte bei offiziellen Anlässen in Bayern. Es ist nur eines der vielen Projekte, die der Träger des Bundesverdientskreuzes, Wolfgang Scherer, schon betreut hat. Der Wahl-Königsbrunner wurde 1953 in Ulm geboren und lebt seit 1990 im Landkreis Augsburg. Für sein Lebenswerk erhielt Scherer jetzt den Kunstpreis des Landkreises Augsburg in der Sparte Musik. Das Urteil der Fachjury fiel einstimmig aus.

    Wolfgang Scherer ist Träger des Bundesverdienstkreuzes

    Der Preis wird seit dem Jahr 1989 vergeben und ist mit 3.500 Euro dotiert. Der ehemalige Domkapellmeister Reinhard Kammler sagte in seiner Laudatio: „Scherer, der hochbegabte Musiker, hatte als Geiger, Bratscher und Dirigent den musikalischen Nachwuchs stets im Blick.“ Nach dem Studium am Leopold Mozart Konservatorium und an der Musikhochschule in Augsburg besuchte er internationale Meisterkurse bei bekannten Musikern wie Sir Yehudi Menuhin und Sir William Primrose. Er erfüllte Lehraufträge an der Universität und am Konservatorium Augsburg. „Seine ideale berufliche Position als Musikpädagoge hat er am Augsburger musischen Gymnasium Maria Stern gefunden“, so Kammler. In dieser Position gab Scherer zahlreiche Konzerte in Deutschland und vielen weiteren Ländern. Bereits als Zehnjähriger hatte er den Landeswettbewerb von „Jugend musiziert“ in Baden-Württemberg gewonnen, erzählte Kammler. Das päpstliche Ehrenkreuz „Pro Eccelsia et Pontifice“, sowie die „Silberdistel“ der Augsburger Allgemeinen sind weitere Auszeichnungen, die ihm verliehen wurden. Diese bekam er nicht nur wegen seines musikalischen Engagements. Neben der Musik sei es ihm immer ein Anliegen gewesen, soziale Belange mit seiner musikalischen Tätigkeit zu verbinden. Bei unzähligen Aktionen, Auftritten und Konzerten habe er viel Geld für karitative und soziale Einrichtungen gesammelt.

    Scherer habe weniger Gewicht darauf gelegt, sein eigenes Talent zu präsentieren, sondern vielmehr immer die Förderung junger Menschen im Auge gehabt. Zusammen mit seiner Frau Monika veranstaltete er von 1994 bis 2020 die „Konzerte junger Talente“ in Schwabmünchen. „Diese zählen wohl zu den bedeutendsten Kulturveranstaltungen im Landkreis mit mittlerweile weit über 30.000 Besucherinnen und Besuchern.“ Rund 600 junge Musikerinnen und Musiker hätten daran mitgewirkt. Die Einnahmen aus diesen Konzerten kamen sozialen Einrichtungen zugute. Von Klassik bis hin zur Popmusik reiche das Repertoire. Daneben habe sich Scherer weiteren Projekten wie Mitmachkonzerten für Kinder, einer „musikalischen Tandemtour durch Schwaben“ für den Tourismusverband und den „Landkreisbläsern“ des Landratsamtes Augsburg gewidmet.

    Eine besondere Auszeichnung in der Heimat, dem Landkreis Augsburg

    „Diese Auszeichnung freut mich besonders, weil es nicht alltäglich ist, in der Heimat ausgezeichnet zu werden“, sagte Wolfgang Scherer nach der Preisverleihung. Ein bisschen komisch habe er sich allerdings schon gefühlt, so im Mittelpunkt zu stehen. Eine besondere Überraschung für ihn sei gewesen, dass sein langjähriger Freund Reinhard Kammler die Laudatio gehalten hatte. „Das habe ich erst kurz vorher erfahren. Ich hatte mich schon gewundert, als Reinhard mich angerufen hat und einige Dinge ganz genau wissen wollte“, lachte Wolfgang Scherer. Jetzt müsse er zu Hause erst einmal ein bisschen Platz schaffen, um der neuerlichen Auszeichnung auch einen ihr gebührenden Ehrenplatz einzuräumen.

    Künstler aus verschiedenen Generationen: Wolfgang Scherer (links, Kunstpreis 2024), und Marius Herb (rechts, Würdigung als künstlerisches Nachwuchstalent). Ausgezeichnet wurden sie von der stellvertretenden Landrätin Sabine Grünwald.
    Künstler aus verschiedenen Generationen: Wolfgang Scherer (links, Kunstpreis 2024), und Marius Herb (rechts, Würdigung als künstlerisches Nachwuchstalent). Ausgezeichnet wurden sie von der stellvertretenden Landrätin Sabine Grünwald. Foto: Andreas Lode

    Er sei sehr gerührt gewesen, wie viele Menschen zu der Preisverleihung gekommen waren. Er hätte auch selbst einladen können. Und so freute es ihn, dass einige seiner ehemaligen Schülerinnen und Schüler, die es mittlerweile selbst zu Ruhm und Ehre gebracht hätten, dabei waren. Und auch die Anwesenheit der Klosterschwestern von Maria Stern habe ihm viel bedeutet. Natürlich sei er stolz, dass seine Leistungen gewürdigt werden. „Wirklich wichtig ist mir aber nicht, was ich gemacht habe, sondern was ich mache.“ Und so ist er weiterhin engagiert beim Lechwertach Orchester bei der Sache und kommt im Gespräch dann auch gerne auf die anstehenden Konzerte zu sprechen. „Das Lechwertach Orchester hat mehr Aufträge denn je.“ Die nächsten Konzerte seien das am 24. November im Parktheater, welches mittlerweile ausverkauft sei. Am 19. Januar spielt das Orchester in der Bobinger Singoldhalle das Neujahrskonzert „Himmlische Momente“. Am 25. Mai schließlich wird es in der Schwabmünchner Stadthalle die Matinee „Summertime“ geben.

    Neben Wolfgang Scherer wurde der aus Hirblingen stammende Musiker Marius Herb in der Kategorie „Junge Talente“ geehrt. Der 24-Jährige gilt als Ausnahmetalent an der Orgel und studiert derzeit Katholische Kirchenmusik an der Hochschule für Musik in München. Er hat bereits internationale Wettbewerbe gewonnen und gibt als Organist Konzerte im In- und Ausland.

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