„Wir haben großes Glück gehabt“, sagt der Vorsitzende des Kreisjugendrings Augsburg-Land, Josef Falch, bei der Herbstvollversammlung über das Jahrhunderthochwasser. Damals sind Bäche an vielen Orten im Landkreis über die Ufer getreten, Menschen mussten gerettet werden. Auch auf dem Jugendfreizeitgelände Rücklenmühle waren Zusam und Godlbach erschreckend hoch angestiegen.
Ein Team des KJR war am Hochwasserwochenende zur Stelle und hat das Gelände evakuiert, sowie im Übernachtungshaus alle Geräte und Möbel in den ersten Stock gebracht, um schlimmere Schäden zu verhindern. Doch kurz bevor das Hochwasser das Haus erreicht hatte, sanken die Pegel. Das Gelände nahm keinen größeren Schaden. Auch Landrat Martin Sailer lobte in seinem Grußwort vor den 51 Delegierten und 64 weiteren Gästen den Einsatz des KJR: „und dabei ist das Gelände ja nicht mal Eigentum des KJR, sondern des Landkreises“. Weiterhin bedankte sich der Landrat für die sehr gute Zusammenarbeit und das Verständnis, dass aufgrund der aktuell angespannten Haushaltslage derzeit finanziell keine großen Sprünge möglich sind.
Das macht der Kreisjugendring im Landkreis Augsburg
Der Kreisjugendring ist der Zusammenschluss aus Jugendvereinen, -verbänden und -gruppen im Landkreis Augsburg. Wie lebendig die Jugendarbeit ist, zeigt sich darin, dass sich immer wieder neue Gruppen dem Kreisjugendring anschließen. Gleich vier neue konnten heuer aufgenommen werden. Jan Dengel stellte den Jugendrat Stadtbergen vor. Dieser ist dort seit 1995 die Stimme der Jugend. Als gewähltes Gremium hat der Jugendrat Vorspracherecht bei Bürgermeister und Stadtbergen. Zusätzlich zur politischen Arbeit veranstaltet der Jugendrat zahlreiche Aktionen wie die U18-Wahl, Handykurse für Senioren und einen Stand beim Weihnachtsmarkt. Ebenfalls neu im KJR ist die Jugendfeuerwehr des Landkreises, die die bisherige Arbeitsgemeinschaft ablöst. Im Mai war die Jugendfeuerwehr mit eigener Kreisjugendordnung ins Leben gerufen worden. Als Doppelspitze vertreten Florian Rössle und Daniela Dietrich 93 Jugend- und 40 Kinderfeuerwehren im Landkreis. Das sind rund 1500 Kinder und Jugendliche.
Maja Rittel und Michael Bilanzer stellten den Jugendtreff Dinkelscherben vor, der eine selbstständige Untergruppierung im Verein Junge Kultur Dinkelscherben ist. Neben regelmäßiger Öffnung des Jugendtreffs engagieren sich die jungen Menschen vor Ort für Veranstaltungen aller Art für Jugendliche, etwa U16-Disco und Dinkel-Festival. Zuletzt stellte sich noch eine neu gegründete Pfadfindergruppe aus Meitingen vor. Die Pfadfinderschaft Schmied von Kochel geht mit ihren rund 30 Kinder und Jugendlichen regelmäßig auf Zeltlager, Großfahrten oder macht Aktionen vor Ort. Tanja und Benedikt Maier zeigten Fotos ihrer vielfältigen Jugendarbeit. Der Vorstand stellte fest, dass die Schützenjugend im Landkreis wegen dreimaligen Fehlens ihr Stimmrecht in der Vollversammlung verloren hat.
Beim Kreisjugendring geht es auch um Geld: Jahresplan, Haushalt, Nachtragshaushalt
Zweimal im Jahr kommen die Delegierten aus den Jugendverbänden zur Vollversammlung zusammen. Als höchstes Gremium hat sie am Donnerstag wichtige Weichen für die Arbeit des KJR gestellt. Die Jahresplanung für 2025 wurde beschlossen. So stehen etwa Unterstützung und Förderung der Jugendorganisationen, Arbeit in Trägerschaften, jugendpolitische Projekte, Ferienprogramm, schulbezogene Jugendarbeit, Seminare, Inklusion, Spielmobil und interkulturelle Jugendarbeit auf dem Programm.
Zur Umsetzung der Aufgaben stellte Geschäftsführerin Sabine Landau im Anschluss den Haushalt für das kommende Jahr vor: Vorbehaltlich der Zustimmung des Jugendhilfeausschusses beziehungsweise des Kreistags wurde der geplante Haushalt mit einem Gesamtumsatz von 2.675.750 Euro für das Jahr 2025 einstimmig von der Vollversammlung beschlossen. Ebenfalls stellte Landau den Nachtragshaushalt 2024 im Detail vor. Das Haushaltsvolumen von geplant 2.540.300 Euro erhöht sich um 127.550 Euro in Einnahmen und Ausgaben auf 2.667.850 Euro. An dieser Stelle bedankte sich Landau beim Landkreis für die wertschätzende und vertrauensvolle Zusammenarbeit sowie bei der Sparkasse Schwaben-Bodensee für großzügige Spenden in den Bereichen schulbezogene Jugendarbeit und Umweltkongress.
Im Frühjahr hatten zwei Delegierte Anträge an die Vollversammlung gestellt. Es ging um Zuschüsse. „Wir waren hierzu im Gespräch mit dem Landkreis“, berichtet Falch. „Die überarbeiteten Zuschussrichtlinien gehen am Montag in den Jugendhilfeausschuss, der darüber beschließt. Es wurden fast alle gewünschten Veränderungen in den Entwurf aufgenommen.“
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