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Kreis Augsburg: Airbus A400M auf dem Lechfeld: Bisher nicht viel mehr als eine Idee

Kreis Augsburg

Airbus A400M auf dem Lechfeld: Bisher nicht viel mehr als eine Idee

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    Bereits im Juli 2015 landete ein Airbus 400 M der Luftwaffe am Lechfeld.
    Bereits im Juli 2015 landete ein Airbus 400 M der Luftwaffe am Lechfeld. Foto: Flugplatzstaffel TaktLwG74 (Archiv)

    Bevor erste Transportflugzeuge vom Typ A400M auf dem Lechfeld stationiert werden könnten, müsste noch sehr viel geschehen. Momentan sei die Überlegung nicht viel mehr als eine Idee. Das sagte am Montag ein Pressesprecher des Verteidigungsministeriums zu entsprechenden Medienberichten vom Wochenende.

    Nur eine von mehreren Fragen unserer Redaktion konnte er schon jetzt konkret beantworten: Das neue Transportflugzeug von Airbus wäre kaum lauter als eine vertraute Transall, die hier in der Region durch den Betrieb im nahen Penzing bekannt ist. Oberstleutnant Thomas Früh: „Der A400M klingt etwas anders, aber kaum lauter.“ Doch fast alles andere, wäre derzeit lediglich Thema von Spekulationen. Und die sind aus der Sicht des Verteidigungsministeriums eigentlich verfrüht. „Wir sind auf der Zeitachse noch ganz weit vorne.“

    noch

    nicht

    Denn noch sei gar nicht entschieden, was Deutschland mit den 13 Flugzeugen macht, die es vertraglich ab 2018 abnehmen muss, die von der Bundeswehr aber nicht benötigt werden. Wie berichtet, klappt der ursprünglich geplante Weiterverkauf nicht: Interessenten wurden von Pannen und Lieferverzögerungen abgeschreckt. Zunächst müsse nun der Haushaltsausschuss des Bundestages entscheiden, ob die für den Verkauf gedachten Maschinen in Gebrauch genommen werden. Erst dann, wenn die Politik eine Grundsatzentscheidung getroffen hat und die Idee einer neuen Transporteinheit tatsächlich weiterverfolgt werden soll, wäre das ein Startsignal für entsprechende Vorbereitungen an einem geeigneten Flugplatz.

    Dann verginge noch weitere Zeit, denn Airbus liefere die Maschinen ja nicht auf einen Schlag aus und zunächst sei noch längst nicht der Bedarf der Bundeswehr an 40 neuen Transportflugzeugen gedeckt. Auch das bedeutet Jongliermöglichkeiten, deutet der Ministeriumssprecher an. „Wegen einer Maschinen bauen wir kein Geschwader auf,“ so Thomas Früh zur Erläuterung. Denkbar wäre, die ersten tatsächlich überschüssigen Maschinen zunächst am Fliegerhorst Wunstorf in Niedersachsen zu landen, wo sowieso das Bundeswehr-Kontingent am neuen Airbus stationiert wird. Oder im nahen Hannover.

    Es gibt nicht viele Flugplätze mit genügend Kapazitäten

    Oberstleutnant Früh bestätigte allerdings, dass das Lechfeld bereits ins Auge fiel: bei der Prüfung wo die 13 Airbus dann landen könnten. Viele Flugplätze mit freien Platzkapazitäten haben die Bundeswehr nicht mehr. So wäre der Fliegerhorst Lechfeld in die Betrachtung gekommen, der momentan nur Ausweichflugplatz für das Eurofightergeschwader aus Neuburg ist.

    Doch Detailfragen würden sich derzeit erübrigen, weil grundsätzliche Weichen noch nicht gestellt seien. Es stehe noch nicht einmal fest, wie schnell der Haushaltsausschuss das Thema prüft und entscheidet. Auch sei der zitierte Gedanke an ein multinationales Transportgeschwader völlig offen. Am Ende könnte es auch nur eine Staffel oder Gruppe werden.

    Zu relativieren sei ferner die von Medien zitierte Zahl von 505 Millionen Euro an Kosten für die Stationierung der überschüssigen A400M. Davon entfielen nämlich 355 Millionen auf den Rüstungsbereich. Zum Beispiel für Beschaffung von Ersatzteilen und Geräten, die sowieso nötig sind, um einen Flugbetrieb aufnehmen zu können. 150 Millionen Euro sind an speziellen Infrastruktureinrichtungen nötig, die ein A400M-Standort erfordern würde.

    Bürgermeister am Lechfeld beobachten die Entwicklung genau. Sie wollen eine Mehrung des Fluglärms und eine Einschränkung der baulichen Entwicklung ausgeschlossen haben. Marcel Huber, Chef der bayerischen Staatskanzlei, sprach gegenüber dem Bayerischen Rundfunk hingegen von einer Chance, da eine Ansiedlung viele Arbeitsplätze brächte.

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