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Konradshofen: Wechseljahre, Liebe und eine Trompete

Konradshofen

Wechseljahre, Liebe und eine Trompete

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    Kommissar Blond (gespielt von Karl Müller, recht mit Hut) ermittelt im Entführungsfall weitaus besser als sein Assistent Harry sowie die Verdächtigen vermuten (von links: Birgitt Gotthardt, Andreas Drabek, Andreas Knöpfle, Andrea Ringler, Jutta Schnell).
    Kommissar Blond (gespielt von Karl Müller, recht mit Hut) ermittelt im Entführungsfall weitaus besser als sein Assistent Harry sowie die Verdächtigen vermuten (von links: Birgitt Gotthardt, Andreas Drabek, Andreas Knöpfle, Andrea Ringler, Jutta Schnell).

    Männer und Frauen – immer wieder eine Geschichte voller Verwechslungen und Missverständnisse. Und wenn dann noch die Wechseljahre dazukommen und sich die Theatermimen der Laienbühne Konradshofen des Themas annehmen – ja dann ist für einen sehr lustigen Abend gesorgt. Bereits bei der Einleitung für die heitere Verwechslungskomödie „Meine Frau, die Wechseljahre und ich“ von Betti und Karl-Heinz Lind sorgt Stephan Knöpfle , der später in der Rolle des Anton Knopf sein großes schauspielerisches Talent präsentiert, schon für die ersten Lacher, als er darüber sinniert, wie gefährlich die Wechseljahre der Frauen sind und vor allem für die Männer dramatisch enden können. Gerade das Wort „Wir“ wird da echt zum Problem, wenn die Frau plötzlich Veränderungen ankündigt: „Wir“ nehmen jetzt ab, „wir“ machen Sport oder „wir“ stellen die Ernährung um. Mit einer Warnung an seine männlichen Mitstreiter geht Knöpfle dann grinsend hinter den Vorhang: „Widersprich ihnen ja nicht.“

    Spielleiterin macht alles perfekt

    Mit der Komödie „Meine Frau, die Wechseljahre und ich“ hatte Spielleiterin Stefanie Knöpfle in diesem Jahr wieder alles richtig gemacht. Die Rollen sind bis in die Nebenrollen sehr gut besetzt und die Akteure zeigen mit Mimik und Spielwitz, dass sie auch sichtlich Spaß an diesem Stück haben. Und selbst bekannte Personen im Publikum werden immer wieder humorig mit ins Spiel aufgenommen und haben zum Schluss sogar noch eine bedeutende Rolle. So entwickelt sich von Anfang an ein lustiger Theaterabend, in dem es Anton Knopf , der kurz vor der Rente steht, nicht leicht hat. Er würde zu gern sein Leben in vollen Zügen genießen. Doch seine in den Wechseljahren befindliche Frau Helga, die von Jutta Schnell genial verkörpert wird, hat andere Pläne: Sie will ihren Lebensstil ändern und den von ihrem Mann Anton gleich mit. Dazu hilft sie auch ihrer Freundin Berta, endlich einen Mann im Internet zu finden. Die etwas mannstolle Berta wird von Birgitt Gotthardt sehr komisch dargestellt. Bei ihr zeigt sich auch, dass sich Theaterspieler nicht einmal von einer kurz vor der Premiere durchgeführten Fuß-OP aufhalten lassen. Gotthardt spielt ihre Rolle mit einer dicken Fußschiene, was kurzerhand gleich in das Stück eingearbeitet wurde. Im Internet-Partnerportal „Doppelherz“ will Berta den Mann fürs Leben finden und wird hier noch eine dicke Überraschung erleben. Nerven kostet im Hause Knopf auch Antons neues Hobby – das Trompetespielen. Einzig er findet seine Künste gut.

    Kühler Kopf bei allen Irrungen und Wirrungen

    Fahrt nimmt das Stück dann im zweiten Akt auf, als die Entführung einer gewissen Klara für reichlich Chaos und Verwechslung sorgt und so Kommissar Blond ( Karl Müller ) und seinen getarnt agierenden Assistenten Harry ( Andreas Knöpfle ) auf den Plan ruft. Ab hier gibt es dann im Saal vor Lachen kein Halten mehr und die ganze Theatercrew nagelt einen Witz und eine zweideutige Anmerkung nach der anderen von der Bühne, sodass sich sogar der ein oder andere Mime selbst ein Lachen verkneifen muss. Als Idealbesetzung für die Rolle der Tochter Sophie erweist sich schließlich Andrea Ringler , die als Einzige in den ganzen Irrungen und Wirrungen um die Wechseljahre , Liebe und Entführung einen kühlen Kopf bewahrt. In kleinen Nebenrollen agieren noch Sabine Kienast als sehr neugierige und trinkfreudige Nachbarin Frau Berg und Andreas Drabek , der als ebenso verliebter wie schüchterner Kommilitone Hans-Peter auf die Liebe von Sophie hofft und dabei nur mit seiner treudoofen Mimik und Gestik das Publikum zum Lachen brachte und schon fast Mitleid hervorrief.

    Am Ende eines fast dreistündigen Abends mit bester Unterhaltung und viel Applaus gab Anton noch einen weiteren Tipp mit nach Haus: „Seien Sie auf der Hut, wenn Ihre Frau oft Wir sagt, dann will sie nämlich, dass Sie etwas tun, was Sie gar nicht tun wollen.“

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