Kaum sind sie da, sind sie auch schon wieder weg: Nur wenige Minuten dauert es in der Regel, bis Kriminelle einen Geldautomaten gesprengt haben. Häufig handelt es sich um Banden, die sich auf Automaten spezialisiert haben und hochprofessionell vorgehen. Das Handwerk ist ihnen nur schwer zu legen. Die Niederlande gingen deshalb vor Jahren einen anderen Weg.
Die Banken reduzierten dort die Zahl der Automaten drastisch: Statt früher einmal 20.000 sind es heute nach Schätzung der Finanznachrichtenagentur Bloomberg nur noch rund 5000 Automaten, die rund um die Uhr Geldgeschäfte ermöglichen. Statt mit neuen Schutzsystemen gegen Kriminelle aufzurüsten, bauen auch in Deutschland immer mehr Banken ihre Geräte ab. Das geht allerdings auf Kosten der Menschen, die weiterhin auf Bargeld zählen. Und nicht mit Karte oder ganz modern mit dem Handy bezahlen wollen. Sie wird es auch in Zukunft geben, wie das Beispiel Schweden zeigt: Das als fortschrittlich geltende Land war auf dem Weg zur bargeldlosen Gesellschaft. Doch mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine und wegen der Anfälligkeit der digitalen Infrastruktur stieg die Zahl der Menschen, die Bargeld für unverzichtbar halten. In der Krise gilt: Nur Bares ist Wahres.
Bares braucht man in der Regel nicht 24 Stunden am Tag. Die Raiffeisenbank in Hiltenfingen macht es vor und schließt die Türen über Nacht. Wer Bargeld will und braucht, kann es sich am Tag besorgen. So einfach ist es. Fragwürdig ist vor allem der Unmut mancher Banken, ihre Automaten entsprechend zu sichern, z.B. dadurch, dass man Geld bei Sprengung unbrauchbar macht. Es ist also nicht eine Frage, ob man mit Bargeld oder bargeldlos zahlt, sondern wie groß der Wille der Banken ist, Kunden zufriedenzustellen und gleichzeitig ihre Einrichtungen zu schützen.
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