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Königsbrunn: Werden kommunale Dächer in Königsbrunn mit Solaranlagen ausgestattet?

Königsbrunn

Werden kommunale Dächer in Königsbrunn mit Solaranlagen ausgestattet?

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    Königsbrunn hat 14 Dächer, die in städtischem Besitz sind, auf Photovoltaik-Tauglichkeit überprüfen lassen.
    Königsbrunn hat 14 Dächer, die in städtischem Besitz sind, auf Photovoltaik-Tauglichkeit überprüfen lassen. Foto: Marcus Merk

    Dass eine Photovoltaikanlage auf dem Dach eines Gebäudes dazu beitragen kann, den Strompreis zu senken, ist unstrittig. Die Einsparung an Stromkosten ist dabei umso höher, je mehr des erzeugten Stroms direkt verbraucht wird, ohne ihn ins öffentliche Netz einzuspeisen. Das gilt für private Haushalte genauso wie für öffentliche Gebäude. Aus diesem Grund hat die Stadt Königsbrunn jetzt die Dächer, die in ihrem Besitz sind, auf Photovoltaik-Tauglichkeit prüfen lassen.

    Es geht um insgesamt 14 Objekte im Stadtgebiet, darunter Rathaus, Schulgebäude, Sporteinrichtungen und Kindergärten. Das wenig überraschende Ergebnis: Alle Dächer wären geeignet. Zu diesem Resultat kam die mit der Untersuchung beauftragte Spezialfirma für Photovoltaik-Lösungen. Daraufhin waren die Möglichkeiten zur Realisierung der Anlagen Thema im Stadtrat. 

    Investitionen von rund 1,2 Millionen Euro wären in Königsbrunn nötig

    Zur Auswahl stehen dabei grundsätzlich zwei mögliche Varianten. Eine davon wäre der Eigenbetrieb durch die Stadt Königsbrunn. Das wäre die wirtschaftlichste Lösung. Der Haken dabei ist, dass dann auf die Stadt Investitionskosten von rund 1,2 Millionen Euro zukämen. Geld, das auch an anderen Stellen im Haushalt dringend gebraucht werde, wie Bürgermeister Franz Feigl betonte.

    Beim Bobinger Solarpark konnten sich Bürgerinnen und Bürger beteiligen. Das Interesse war groß.
    Beim Bobinger Solarpark konnten sich Bürgerinnen und Bürger beteiligen. Das Interesse war groß. Foto: Elmar Knöchel

    Eine zweite Möglichkeit sei ein sogenanntes Betreibermodell. Dabei tritt die Stadt Königsbrunn die Nutzung der Dachflächen an den Betreiber ab und erhält im Gegenzug vergünstigten Strom. Der Vorteil dieser Variante: Einsparungen bei den Stromkosten und den in Zukunft anfallenden CO2-Abgaben. Und es würden die Investitionskosten entfallen. Allerdings wäre der wirtschaftliche Nutzen bei diesem Modell weniger hoch als beim Eigenbetrieb. Gleichzeitig müsste sich die Stadt aber nicht um Betrieb und Wartung der Anlagen kümmern. Nach fünf Betriebsjahren bestünde zusätzlich die Möglichkeit, die Anlagen zu kaufen.

    Wäre der Eigenbetrieb der Solaranlagen die wirtschaftlichere Lösung?

    Welche der Möglichkeiten am Ende für die Stadt Königsbrunn die bessere wäre, wurde während der rund einstündigen Debatte im Stadtrat letztlich nicht eindeutig beantwortet. Viele Stadträte sahen den Vorteil, dass bei einer Betreiberlösung die Anlagen relativ schnell auf die Dächer kommen könnten. Entscheide sich die Stadt für den Eigenbetrieb, müssten die Anlagen in einem länger dauernden Verfahren ausgeschrieben werden. In diesem Fall würde es mindestens zwei Jahre dauern, bis die erste ans Netz gehen könnte, erklärte Harro v. Dunker, der in Königsbrunn für die Energieberatung zuständig ist.

    Doch die Sachlage ist kompliziert. Denn neben den genannten Versionen gäbe es auch noch Mischformen. Also den Eigenbetrieb einiger Anlagen und ein Betreibermodell auf anderen Dächern. Hierbei stellt sich die Frage, wie der Eigenstromverbrauch zu erhöhen sei. Beispielsweise durch die Installation von Wallboxen, die zum Aufladen von Elektrofahrzeugen benötigt werden oder die Installation von Infrarot-Zusatzheizungen. In beiden Fällen müsste dann aber die Stadt Königsbrunn - auch im Betreibermodell - weitere Investitionen vornehmen. 

    Photovoltaik betrifft auch alle anderen Gemeinden im Landkreis Augsburg

    Zusätzlich kompliziert werde die Angelegenheit dann, wenn - wie im Falle der Wallboxen - die Stadt Königsbrunn noch als Stromhändler auftrete. Das sei in Deutschland im Moment ein kompliziertes Verfahren, erklärte Bürgermeister Franz Feigl auf Nachfrage. Gleichzeitig sei das Thema Photovoltaik nicht nur ein Königsbrunner Problem. Es beträfe auch alle anderen Gemeinden im Landkreis. Somit wäre es ein vorzügliches Betätigungsfeld für das Regionalunternehmen Lech-Wertach (bisher als Energiewerk bekannt), das kurz vor der Gründung steht. Dann gäbe es auch weitreichendere Möglichkeiten, eine Bürgerbeteiligung zu realisieren.

    Auf eine Entscheidung wollte man sich im Stadtrat letztlich nicht festlegen. Man wolle das Problemfeld erst einmal näher beleuchten und auch bei den vom Anbieter genannten Referenzkunden, wie zum Beispiel der Stadt Bobingen, Erfahrungsberichte einholen. In

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