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Königsbrunn: Wie geht es weiter beim Regionalwerk Lech-Wertach-Stauden?

Königsbrunn

Wie geht es weiter beim Regionalwerk Lech-Wertach-Stauden?

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    Irgendwann könnte aus den Kleinaitinger Bohrlöchern nicht nur Öl, sondern auch Wärme für die Menschen auf dem Lechfeld kommen.
    Irgendwann könnte aus den Kleinaitinger Bohrlöchern nicht nur Öl, sondern auch Wärme für die Menschen auf dem Lechfeld kommen. Foto: Elmar Knöchel

    Gestartet war die Idee eines gemeinsamen Unternehmens der Gemeinden und Städte im südlichen Landkreis unter dem Namen "Energiewerk". Heute klingt der Namen etwas sperriger: Regionalwerk Lech-Wertach-Stauden. Einer der Ideengeber war der Königsbrunner Bürgermeister Franz Feigl. Mittlerweile sei einiges passiert, sagte er im Gespräch zum Regionalwerk. Zuletzt habe man die endgültige Satzung und einen Zusatzvertrag erarbeitet. Beides müsste in den nächsten Wochen von den beitrittswilligen Gemeinden in den jeweiligen Stadt- und Gemeinderäten beschlossen werden.

    Die Stadt Königsbrunn hat das bereits getan. Bedingung für die endgültige Gründung des Unternehmens sei, dass mindestens 80 Prozent der Landkreisbewohnerinnen und -bewohner im Regionalwerk vertreten sind. Das wären rund 80.000 Menschen. "Das Interesse ist groß, allerdings gibt es noch ein paar Wackelkandidaten", sagte Feigl auf die Frage, ob alle Kommunen beitreten werden. Speziell im Bereich der Verwaltungsgemeinschaft Stauden herrsche noch ein gewisses Informationsdefizit. 

    Mindestens 80.000 Menschen sollen im Regionalwerk vertreten sein

    Oft ginge es auch um eine Abwägung von Kosten und Nutzen. Schließlich gebe es die Mitgliedschaft in dem gemeinsamen Unternehmen nicht umsonst. 5000 Euro muss jede Kommune als Startkapital aufbringen. Dazu kommt ein Jahresbeitrag von drei Euro je Einwohner pro Jahr - Laufzeit fünf Jahre. Dieses Geld sei als Anschubfinanzierung zu verstehen, um das Unternehmen ins Laufen zu bringen und mit Personal ausstatten zu können. Die Ausschreibung zur Suche eines Vorstandes und Projektentwicklers solle in den kommenden Wochen starten, so Feigl.

    Als möglichen Starttermin haben die beteiligten Kommunen den Mai 2024 im Auge. Ob es zu diesem Termin bereits klappen werde, sei aber noch nicht in Stein gemeißelt. Dafür gebe es bisweilen schon klare Vorstellungen zu den anstehenden Aufgaben des gemeinsamen Unternehmens. Ein wichtiger Punkt sei, die Voraussetzungen zu schaffen, um die Mitglieder bei der Erstellung der Wärmeplanung zu unterstützen und, noch wichtiger, dann Hilfestellung bei der Umsetzung der Planung zu geben. "Was nützt der schönste Wärmeplan, wenn er nicht umgesetzt werden kann?" Das sei eine der ersten Aufgaben, die angegangen werden müssten, stellt der Königsbrunner Bürgermeister klar. 

    Aber auch konkretere Projekte stehen schon auf der Agenda. Zwei Kommunen würden sich bereits mit Plänen zu Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen beschäftigen. Dazu soll eine Zusammenarbeit mit möglichen Investoren angestoßen werden, um Photovoltaik-Anlagen auf die Dächer im Landkreis zu bringen. Dabei soll es sowohl um kommunale als auch private Dächer gehen.

    Grüngutverwertung soll Thema des Regionalwerks werden

    Ein weiteres Thema, das ihm sehr am Herzen liege, hat Feigl bei der Schaffung einer Verwertungsmöglichkeit von Grüngut im Landkreis ausgemacht. Dort gebe es im Moment eine Monopolstellung, die zu hohen Preisen für die Bürgerinnen und Bürger an den Grüngutabgabestellen führe. Hier soll das Regionalwerk gegensteuern. Es sollen Möglichkeiten geprüft werden, die Grüngutsammlung wieder in kommunale Hände zu geben und gleichzeitig eine Verwertungsmöglichkeit zu schaffen. 

    Denkbar wäre eine Verbrennungsanlage mit Nutzung der Abwärme oder eine Vergärungsanlage, die zur Erzeugung von Biomethangas genutzt werden könnte. Der Königsbrunner Bürgermeister mahnt: "Wir sollten nicht mehr viel Zeit verlieren. Die Aufgaben, die auf Städte und Gemeinden zukommen, sind immens. Gemeinsam kann man die vielfältigen Herausforderungen einfach besser bewältigen." Das gelte auch für das in der nächsten Zeit, vor allem in den Lechfeldgemeinden, aufkommende Thema der Geothermie.

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