Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schwabmünchen
Icon Pfeil nach unten

Königsbrunn: Start der Linie 3 in Königsbrunn: Was Sie zur Straßenbahn wissen müssen

Königsbrunn

Start der Linie 3 in Königsbrunn: Was Sie zur Straßenbahn wissen müssen

    • |
    Seit fast 50 Jahren wurde die Trasse durch die Wohngebiete in Königsbrunn freigehalten. 1973 war sie erstmals in einem Bebauungsplan eingezeichnet.
    Seit fast 50 Jahren wurde die Trasse durch die Wohngebiete in Königsbrunn freigehalten. 1973 war sie erstmals in einem Bebauungsplan eingezeichnet. Foto: Silvio Wyszengrad

    Ganz ohne Schrecksekunden geht eine Großbaustelle wie die Linie 3 nie ab. Doch als zuletzt die Meldung über einen Oberleitungsschaden an der Guldenstraße im Rathaus einging, mussten die Verantwortlichen erst einmal schlucken: Sollte der Anschluss Königsbrunns ans Straßenbahnnetz am Sonntag, 12. Dezember, etwa gleich mit Schienenersatzverkehr beginnen? Bürgermeister Franz Feigl konnte dazu in der Stadtratssitzung am Dienstagabend zumindest Entwarnung geben: Die Techniker der Stadtwerke können den Schaden rechtzeitig beheben. Ein Kipplaster hatte bei Arbeiten an der

    Geschichte: Die Historie der Straßenbahn in Königsbrunn hat als Thema das "Warten". Erstmals erwähnt wurde der mögliche Anschluss ans Schienennetz in einem Bebauungsplan von 1973, wie Anke Maresch, Pressesprecherin der Stadt mitteilt. Seitdem wurde die Trasse freigehalten, während rundherum die Baugebiete wuchsen. Doch weil sich Stadt, Landkreis und Stadt Augsburg nicht auf eine Finanzierung einigen konnten, blieb der Wunsch nach einem Anschluss fast 50 Jahre lang unerfüllt.

    Das Thema Straßenbahn beschäftigte die Königsbrunner Stadtpolitik immer wieder, sei es als Wahlkampfthema oder über Studien. So wurde 2006 eine Machbarkeitsstudie für eine Endhaltestelle debattiert. Die Haltestelle "Zentrum" gab es damals noch nicht. Die Räte favorisierten eine Anordnung an der Buswendeschleife am Gymnasium. Erst 2015 gelang der Durchbruch und eine Vereinbarung für den Bau. Hilfreich dürfte gewesen sein, dass die Stadt Augsburg im Bereich zwischen Inninger Straße und der Königsbrunner Stadtgrenze ein neues Baugebiet entwickelt und damit auch ein gesteigertes Interesse an der Erschließung hatte.

    Königsbrunn hält eine Trasse bis ins Gewerbegebiet Süd frei

    Süd-Anbindung: Bei den Diskussionen zur Straßenbahn wird in den sozialen Medien immer wieder eine Anbindung des Südens der Stadt gefordert. Für die aktuelle Baumaßnahmen war dies allerdings kein Thema: Der Bau der 4,6 Kilometer langen Strecke von der Inninger Straße zur Haltestelle "Königsbrunn-Zentrum" kostete bereits 52 Millionen Euro.

    Doch wie schon bei der bestehenden Trasse wird auch in Richtung Süden ein Streifen Land für eine weitere Verlängerung freigehalten: Er führt am Alten Postweg entlang über die Gartenstraße, durchs Wohngebiet an der Dietrich-Bonhoeffer-Straße und weiter bis ins Gewerbegebiet Süd. Das Ende befindet sich in der Grünfläche an der Ecke Lilienthalstraße/Richthofenstraße.

    Königsbrunn bleibt auch bei der Straßenbahn in der Tarifzone 30

    Tarife: Anders als bei den anderen Städten außerhalb Augsburgs, die an die Straßenbahn angeschlossen sind, bleibt Königsbrunn in die Tarifzone 30 eingruppiert. Königsbrunner müssen also für die Fahrt ins Zentrum drei Streifen auf der Streifenkarte stempeln. Bei Hin- und Rückfahrt mit der Tram lohnt sich ab zwei Personen der Kauf eines Tagestickets. Die teurere Eingruppierung begründet der AVV mit den Distanzen: Die Haltestelle Königsbrunn Zentrum ist mit zwölf Kilometern deutlich weiter vom Augsburger Zentrum entfernt als die Haltestellen in Neusäß, Stadtbergen und Gersthofen.

    Studierende müssen zusätzlich zu ihrem Semesterticket einen weiteren Streifen zubuchen. Denn die Campus Cards gelten nur für die Zonen 10 und 20. Hier trifft zumindest beim "Arbeitsweg" die Begründung mit den Distanzen nicht zu. Denn Königsbrunn liegt deutlich näher an der Universität als beispielsweise die Endhaltestelle der Linie 4 in Augsburg-Oberhausen. Immerhin: Am Eröffnungstag, 12. Dezember, und am Samstag, 18. Dezember, ist die Fahrt mit der Linie 3 kostenlos.

    Investitionen: Die Stadt Königsbrunn hat parallel zu den Bauarbeiten an der Linie 3 einiges investiert. Insgesamt 5,2 Millionen Euro bezahlt die Stadt für Umbauarbeiten oder Verbesserungen an der Straßenbahn. Finanziert hat man so zum Beispiel die Lärmschutzwände und die Begrünung, sowie das tief liegende Rasengleis. Dazu hat die Stadt die Arbeiten genutzt, um das Umfeld einiger Haltestellen zu verschönern. Am Brunnenzentrum sind neue Parkplätze für Autos und Fahrräder entstanden, an der Guldenstraße hat man einen kleinen Platz mit Sitzmöglichkeiten erstellt und einen Geh- und Radweg entlang der Trasse gebaut. Schließlich wurde der nördliche Teil der Guldenstraße komplett neu gebaut. Als letzter Schritt folgt voraussichtlich im kommenden Jahr die Gestaltung der Wendeschleife mit Leuchtelementen und kleinen Springbrunnen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden