Noch bis Anfang April lassen sich an der Baustelle in der Bürgermeister-Wohlfarth-Straße in Königsbrunn schwebende Bäume bestaunen. 45 Bäume werden entlang des verkehrsberuhigten Geschäftsbereichs gepflanzt. Jeder der rund sechs Meter hohen Bäume wird einzeln an einen Radlader gehängt und fährt so knapp über dem frisch gepflasterten Straßenabschnitt zum Hochbeet.
"Wir pflanzen eine mittlere Baumgröße ein, sodass die Bäume schneller und besser anwachsen", sagt Jörg Kratzer, Leiter des Tiefbauamts Königsbrunn. In den Hochbeeten verstecken sich unterirdisch rund zwölf Kubikmeter Wurzelraum, in dem die Bäume gut anwachsen sollen. Für die Mittelinseln sind 14 Säulen-Ulmen vorgesehen, für die breiteren Gehwegbereiche 17 Amberbäume und für die schmaleren Gehwegbereiche zwölf Hopfenbuchen. Als markante Abschlüsse am Anfang und am Ende des gepflasterten Zentrumbereichs wird je ein Schnurbaum gepflanzt. "Wir haben uns für verschiedene Baumarten entschieden, sodass bei Ausfällen durch Hitze oder Schädlingsbefall nicht alle Bäume gleichzeitig betroffen sind", sagt Tiefbauamtsleiter Kratzer.
Im Mai kommen Bodendecker in die Bürgermeister-Wohlfarth-Straße
"Die Überhitzung in der Stadt ist ein großes Thema", begründet Bauingenieur Darko Perkovic die Entscheidung der Stadt, das neue Zentrum zu bepflanzen. Die Bäume dürften aber durch ihre Größe nicht in den Verkehr ragen. Eine Dachauer Firma für Garten -und Landschaftsbau ist mit der Begrünung des Zentrums beauftragt. "Wir sind die nächsten zwei Jahre für die Düngung und die Bewässerung zuständig", sagt Geschäftsführer Fitim Krasniqi. "Die beste Zeit, um die Bäume einzupflanzen, ist bei den niedrigeren Temperaturen", sagt der Gärtner. Im Mai pflanzt er in die Hochbeete Stauden und Bodendecker ein.
Vor 60 Jahren war die Bürgermeister-Wohlfarth-Straße schon einmal grün
Zum Endspurt der Bauarbeiten werden Sitzbänke aus heimischer Eiche aufgestellt. Das kommt bei den Königsbrunnern gut an. "Vor 60 Jahren gab es hier schon einmal Bäume. Dann waren sie weg. Jetzt freue ich mich, dass es wieder grüner wird", sagt eine Königsbrunnerin. "Die Bäume laden zum Verweilen ein. Die Gestaltung ist deutlich besser als zuvor", sagt der 66-jährige Jürgen Benedikt, der sich die Pflanzarbeiten anschaut. "Es ist nicht nur was fürs Auge. Auch für die Luftqualität sind Bäume besser", sagt der 57-jährige Bernd Haspel. Die 27-jährige Clarissa Schalk freut sich auf den Schatten, den die Bäume spenden: "Ob das diesen Sommer bei der Baumgröße schon klappt, ist aber noch fraglich."
Zumindest der mittlere, verkehrsberuhigte Geschäftsbereich soll im Juni abgeschlossen sein. Weiter südlich und nördlich geht es dann erst richtig los. "Langsam sieht man Licht am Ende des Tunnels", sagte Tiefbauamtsleiter Kratzer Anfang März. Nach Abschluss werden die Bauarbeiten voraussichtlich 10,6 Millionen Euro gekostet haben.