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Königsbrunn: „Raus aus der Komfortzone“: Adveniat eröffnet bundesweite Weihnachtsaktion in Königsbrunn

Königsbrunn

„Raus aus der Komfortzone“: Adveniat eröffnet bundesweite Weihnachtsaktion in Königsbrunn

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    Die Theologin Dr. Ulrike Purrer mit den kolumbianischen Jugendlichen Edwin Narvaéz und Jailer Cortés.
    Die Theologin Dr. Ulrike Purrer mit den kolumbianischen Jugendlichen Edwin Narvaéz und Jailer Cortés. Foto: Julian Schmidt, pba

    Raus aus der Komfortzone und zum barmherzigen Samariter werden: Dazu hat Bischof Dr. Bertram Meier in seiner Predigt zur Eröffnung der bundesweiten Adveniat-Weihnachtsaktion die Menschen aufgerufen. Mit einem Gottesdienst in Königsbrunn ist die Aktion am ersten Adventssonntag gestartet. „Eine adventliche Perspektive, die über die Sorgen des Alltags hinausgeht, fordert mich auf, die Ärmel hochzukrempeln, wo ich gebraucht werde“, so der Bischof in seiner Predigt. „Damit verlasse ich die Ich-Bezogenheit und das Kreisen um mich selbst und nehme die Menschen und deren Nöte in meinem Umfeld wahr. So werde ich, wie der barmherzige Samariter, zu einem adventlichen Menschen.“ Das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat hat die Jugend in Lateinamerika und der Karibik in den Mittelpunkt der diesjährigen Weihnachtsaktion gestellt.

    Bischof Dr. Bertram Meier (links) und Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck freuten sich über die Eröffnungsfeier.
    Bischof Dr. Bertram Meier (links) und Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck freuten sich über die Eröffnungsfeier. Foto: Julian Schmidt, pba

    „Adveniat sorgt mit seinen Partnerorganisationen vor Ort dafür, dass Jugendliche ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen und Perspektiven für sich und unsere Welt entwickeln können“, erklärte Adveniat-Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Maier. „Lassen Sie uns Hoffnungsträgerinnen und Hoffnungsträger sein, die wie die jungen Menschen aus Lateinamerika zeigen, dass es trotz einer dunklen Welt unendlich viel Hoffnung gibt“, forderte der Bischof die Gottesdienstbesucherinnen und -besucher in der Kirche Maria unterm Kreuz in Königsbrunn auf. Einer dieser jungen Menschen ist Edwin Narvaéz, aufgewachsen in der von Gewalt geprägten kolumbianischen Hafenstadt Tumaco. Das Licht der Kerzen auf dem Adventskranz in Königsbrunn erinnere an die vielen dunklen Momente in seiner Heimat. Drogenhandel, Erpressungen und Morde, verübt von Guerillas, Paramilitärs und kriminellen Banden prägten das Leben der Jugend. „Deshalb bringen wir Licht in den Alltag der Kinder und Jugendlichen, indem wir ihnen mit unserem Jugendzentrum Centro Afro einen Ort bieten, an dem sie sich sicher fühlen und Selbstvertrauen entwickeln, sich weiterbilden und miteinander Frieden gestalten können.“

    Die Arbeitslosigkeit in Tumaco in Kolumbien ist hoch

    Für seinen Freund Jailer Cortés stehen die grünen Zweige des Adventskranzes für Leben und „die Hoffnung, dass Gott uns nicht allein lässt, sondern uns ermutigt und dabei begleitet, die Gesellschaft zu verändern“. Angesichts von 70 Prozent Arbeitslosigkeit sähen viele Jugendliche in Tumaco keine Perspektive. Viele versuchten ihr Glück in den großen Städten oder verlören sich im Drogenhandel.

    Der Gottesdienst in Königsbrunn eröffnet die bundesweite Weihnachtsaktion der katholischen Kirche.
    Der Gottesdienst in Königsbrunn eröffnet die bundesweite Weihnachtsaktion der katholischen Kirche. Foto: Julian Schmidt, pba

    Für Dr. Ulrike Purrer, die Leiterin des Jugendzentrums, symbolisiert der runde Kranz ein Leben in Gemeinschaft: „Wir können uns weder losgelöst von der Schöpfung noch von allen anderen Menschen begreifen, sondern sind eine große Menschheitsfamilie.“ Die Adveniat-Weihnachtsaktion zeige den Jugendlichen, dass sie nicht alleingelassen, sondern eingebettet sind in eine weltweite solidarische Gemeinschaft.

    In Königsbrunn erklingen lateinamerikanische Adventslieder

    Für ein Gemeinschaftserlebnis sorgte die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes auch bei den Musikerinnen und Musikern selbst. Lateinamerikanische Rhythmen trafen auf traditionelle Adventslieder. Die lateinamerikanische Band „Equiba“ unter der Leitung von Marcelo Barreno spielte sich mit dem Projektchor von Königsbrunn unter der Leitung von Christoph Gollinger musikalisch die Bälle zu. Pater Martin Maier rief abschließend die Menschen in Deutschland dazu auf, die weltweite solidarische Gemeinschaft gelebte Wirklichkeit werden zu lassen. Die Weihnachtskollekte am 24. und 25. Dezember in allen katholischen Kirchen Deutschlands ist für Adveniat und die Hilfe für die Menschen in Lateinamerika und der Karibik bestimmt. (AZ)

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