Rund 80 Millionen Euro sollen in den kommenden Jahren in Königsbrunn investiert werden. Um die Ruine der ehemaligen Königstherme soll das „Forum“ entstehen. Es sieht einen Veranstaltungssaal mit Platz für 450 Menschen vor. Untergebracht werden sollen dort auch das Naturmuseum, das Lechfeldmuseum, das archäologische Museum, ein Café und ein Foyer, das den Saal bei Bedarf um einige hundert Plätze erweitern kann. Im Stadtrat wurde jüngst auch über die Zusammenlegung der Mittelschule am Standort Süd diskutiert und entschieden. Einzig die FDP lehnte die beiden Projekte ab. Die Hintergründe führt die Stadtratsfraktion jetzt aus.
Aus Sicht der FDP gehe es nicht darum, ob diese Projekte wichtig sind für die Stadt. Es gehe vielmehr um die Frage, ob sich Königsbrunn beide Projekte gleichzeitig bei einem derart angespannten Haushalt leisten könne. „Wir erinnern uns an die Diskussionen zum Haushalt 2024, die sich bis ins Frühjahr zogen und massive Kürzungen einzelner wichtiger, weniger prestigeträchtiger kommunaler Vorhaben zur Folge hatten. Man muss viel mehr die Frage stellen, ob man ein solches Investment machen würde, wenn es sich um das eigene Geld handeln würde, und nicht um das Geld des Steuerzahlers“, heißt es in einer Pressemitteilung. Wie berichtet, sollen 28 von 42 Millionen Euro Gesamtkosten aus Berlin kommen. Die Zeit drängt: Der zentrale Bestandteil von Königsbrunns "Vision Zentrum 2030", das ein Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz werden soll, muss 2030 fertig werden.
Gute Investition in die Zukunft der Kinder
Die Zusammenlegung und das Bauvorhaben der Mittelschule am Standort Süd sei laut FDP eine gute Investition in die Zukunft von Königsbrunn. Es sei eine zentrale Aufgabe der Stadt, in die Bildung und damit die Zukunft der Kinder zu investieren. Auch aus Sicht der FDP müsse dieses Vorhaben zeitnah umgesetzt werden und sollte absolute Priorität haben. Das treffe für den Bau des Forums allerdings nicht zu.
Bedenken wegen der Finanzierung
Auch wenn ein Veranstaltungssaal dringend gebraucht werde und eine Zusammenlegung der Museen wichtig wäre, gebe es zu viele finanzielle Bedenken. Laut FDP würden diese Investitionen den Haushalt derart sprengen, dass auf mehr als zehn Jahre keine größeren Investitionen in Königsbrunn mehr möglich seien. „Es geht dabei nicht nur um den Bau des Forums, sondern auch um die laufenden Betriebskosten des Forums, die im defizitären Bereich zusätzlich den Haushalt belasten.“ Da die Förderung am Forum-Bau bis 2030 hängt, sei fraglich, ob sich ein solches Projekt überhaupt realisieren lasse. In der Pressemitteilung heißt es: „Was ist wenn die Baukosten explodieren, wer trägt die Kosten dann? Kommt die schriftliche Bestätigung durch den Bund überhaupt angesichts der anstehenden Finanzierung zahlreicher Starkregen-Ereignisse in ganz Deutschland? Wäre es nicht sinnvoller, in Projekte zur Senkung des Grundwasserspiegels in Königsbrunn zu investieren, die den Bürgern direkt helfen statt in prestigeträchtige Vorhaben, die niemandem so richtig braucht?“ Für die FDP gibt es zu viele Fragezeichen zur Sinnhaftigkeit und Finanzierung des Forums Königsbrunn.
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