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Königsbrunn: „Es war überwältigend“: Königsbrunner Gymnasium gewinnt Umwelt-Wettbewerb

Königsbrunn

„Es war überwältigend“: Königsbrunner Gymnasium gewinnt Umwelt-Wettbewerb

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    Freuen sich über den ersten Platz und Geld für ihr Umweltprojekt: die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Königsbrunn, mit Schulleiter Volker Täufer (vorne, Zweiter von rechts) und Vertretern von Ministerium und Stiftung.
    Freuen sich über den ersten Platz und Geld für ihr Umweltprojekt: die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Königsbrunn, mit Schulleiter Volker Täufer (vorne, Zweiter von rechts) und Vertretern von Ministerium und Stiftung. Foto: Tina Erhardt, Gymnasium Königsbrunn

    Die Bayerische Sparkassenstiftung zeichnet ein Umweltprojekt des Gymnasiums Königsbrunn aus: Die Klima-AG der Schule, die sich dem Klimaschutz und der Anpassung an die Folgen des Klimawandels widmet, erhält den ersten Preis im Wettbewerb „Schwamm statt Hitze“. „Es war überwältigend, als wir die Nachricht bekommen haben“, sagt Schülerin Sonja Schmidt, die in der Klima-AG am Projekt mitgearbeitet hat.

    Der mit 25.000 Euro Preisgeld für den ersten Platz dotierte Wettbewerb wird ausgerichtet von der Bayerischen Sparkassenstiftung in Kooperation mit dem Bayerischen Staatsministerium für Kultus und Unterricht und der Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung (ANU) Bayern. Er zielt darauf ab, nachhaltige Projekte von Schulen zu fördern, die die Herausforderungen des Klimawandels in dicht bebauten Räumen aufgreifen. Das Gymnasium Königsbrunn überzeugte mit einem innovativen Ansatz, der zeigt, wie sich das Konzept der „Schwammstadt“ auch im Schulumfeld umsetzen lässt.

    Hitze im Klassenzimmer war Auslöser für Projekt in Königsbrunn

    Julia Nicholls, die als Lehrerin die Klima-AG betreut, ist stolz auf ihre Schüler: „Die Fassade eines dem Pausenhof zugewandten Gebäudes wird bodenständig begrünt. Dafür wird ein Teil des Pausenhofs aufgerissen und durch ein Staudenbeet, aus dem heraus Kletterpflanzen an Edelstahlseilen die Fassade hochwachsen werden, ersetzt.“ Dieser Umbau zusammen mit der Begrünung werden nach Schätzungen in etwa dem Preisgeld entsprechen. Umgesetzt werden die Maßnahmen vom Landratsamt Augsburg.

    Die Idee, das Thema Hitze im Unterricht anzugehen, kam von den Schülern. „Viele haben sich beschwert, dass man bei einer hohen Raumtemperatur nicht lernen kann, vor allem im Sommer, daher mussten wir etwas unternehmen. Für uns ist diese Idee, welche jetzt Realität ist, nur ein Anfang“, sagt der Zehntklässler Kayra Demirel. Die Schüler hatten drei Monate Zeit für die Recherche zu Kosten und Nutzen einer begrünten Fassade. Sie verglichen Arten der Fassadenbegrünung, sammelten Wetterdaten und führten Messungen der Oberflächentemperatur verschiedener Flächen im und um das Schulgebäude mit einer Wärmebildkamera durch.

    Einige Schüler waren von Überschwemmungen in Königsbrunn betroffen

    „Bei einer Außentemperatur von 20 Grad konnte an der Fassade der an den Pausenhof grenzenden Gebäude 34,5 Grad gemessen werden, im Gebüsch an einem kleinen Teil der Fassade nur 19,7 “, sagt Nicholls. Bei einer Außentemperatur von 29 Grad habe sich die Oberfläche der schulischen Sprintbahn auf 60 Grad erhitzt. „Außerdem gab es bei uns in Königsbrunn Überschwemmungen, die uns einen kleinen Ausblick auf die Zukunft gaben. Da wir selbst von den Wassermengen betroffen waren, wollte unsere Schule dem sofort entgegenwirken“, sagt die Neuntklässlerin Gurleen Gill. Da mit der Begrünung des Schulgebäudes Umweltaspekte wie Biodiversität, Wärme und Überschwemmungen abgedeckt seien, sei dies ein optimales Projekt gewesen. „Und man muss ja auch zugeben, das würde auch echt schön aussehen“, sagt die Schülerin.

    Konzept Schwammstadt soll in Königsbrunn Schule machen

    Der Wettbewerb wurde ins Leben gerufen, um das Konzept der Schwammstadt bekannt zu machen – ein Ansatz, bei dem in der Siedlungsplanung gezielt Regenwasser lokal gespeichert wird, um Städte vor Überflutungen zu schützen, die Vegetation zu bewässern und das Mikroklima zu verbessern. Schulen in ganz Bayern wurden eingeladen, Ideen für ihre Umgebung zu entwickeln.

    Staatsministerin Anna Stolz lobte das Engagement der Schülerinnen und Schüler: „Das Königsbrunner Projekt ‚Grün statt Hitze‘ ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie junge Menschen engagiert an Lösungen arbeiten und den Herausforderungen durch den Klimawandel begegnen.“ Viele Schüler engagieren sich auch für begrünte Klassenzimmer, nachhaltige Schulhefte oder den Schulgarten. Gurleen Gill ist eine davon: „Ich finde es wichtig, dass sich jeder einzelne engagiert, weil wenn er es nicht macht, schadet er letztendlich auch sich selbst. Für ein Haus arbeitet jeder hart, aber warum nicht für einen Planeten, wo er es hinstellen kann?“

    Bei der Preisverleihung betonte Schulleiter Volker Täufer die ausgezeichnete Kooperation mit den Zuständigen am Landratsamt, dem Team des Gebäudemanagements, Elternbeirat und der Schülermitverantwortung. „Aber in erster Linie haben diesen Erfolg die Schülerinnen und Schüler der Klima-AG mit ihrer Lehrerin Julia Nicholls erreicht.“ Die Leiterin der Arbeitsgruppe dankte den anwesenden Vertretern der Bayerischen Sparkassenstiftung: „Die Summe betont die große Bedeutung des Klimaschutzes.“ Stellvertretend für die Klima-AG zeigten Gurleen Gill, Kayra Demirel und Emily Schneider mit einer Präsentation, wie die Arbeitsgruppe mit dem „Klimakoffer“ der Bayerischen Sparkassenstiftung gearbeitet hat. Der geschäftsführende Vorstand der Bayerischen Sparkassenstiftung in München, Dr. Ingo Krüger, erklärte in seiner Laudatio: „Wir wollten die Ermöglicher sein und ein ordentliches Ergebnis für die Gemeinschaft vor Ort sehen.“

    Gemeinsam mit Sabine Schwarzmann von der Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung Bayern e.V. (ANU) überreichten Vertreter von Stiftung und Ministerium der Arbeitsgruppe eine Plakette für den Wettbewerbserfolg und machten sich bei einer Begehung ein persönliches Bild von der geplanten Umgestaltung am Gebäude und im Pausenhof. Der Umbau soll im Sommer 2025 umgesetzt werden.

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