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Königsbrunn: In Königsbrunner Schaufenstern blüht es schon

Königsbrunn

In Königsbrunner Schaufenstern blüht es schon

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    Sie freuen sich über die neue Schaufensterausstellung: von links Alwin Jung, Bürgermeister Franz Feigl, Stephanie Detke und Rebecca Ribarek.
    Sie freuen sich über die neue Schaufensterausstellung: von links Alwin Jung, Bürgermeister Franz Feigl, Stephanie Detke und Rebecca Ribarek. Foto: Adrian Bauer

    Während die reale Natur Königsbrunns noch dabei ist, die Nachwehen des Winters endgültig abzuschütteln, grünt und blüht es in den Schaufenstern des Kulturbüros und der Stadtbücherei bereits. Zu sehen sind dort Bilder und Informationen zu allem, was in Königsbrunns Blühstreifen, wächst und gedeiht, kreucht und fleucht. Die Fotografien stammen von Betriebshofleiterin Stephanie Detke, zusammengestellt hat die Ausstellung das Umweltkompetenzteam um Alwin Jung, den Umweltreferenten des Stadtrates. Zusätzlich zur Ausstellung planen die Macher noch weitere Aktionen.

    Das Kompetenzteam sei in früheren Jahren zwar sehr aktiv gewesen, aber ohne die ganz große Außenwirkung, sagt Jung. Das möchte er ändern und die Ausstellung sei ein erster Schritt in diese Richtung. Schon im vergangenen Jahr entstand die Idee, die städtischen Blühstreifen in den Mittelpunkt zu stellen. Stephanie Detke zog im vergangenen Sommer regelmäßig mit der Kamera los und fotografierte die Artenvielfalt in den städtischen Grünflächen: "Nicht alle Arten stehen auf der Roten Liste, aber es ist unsere heimische Natur und schon darum schützenswert." In den Blühstreifen tummeln sich zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.

    Experten bestimmten die in Königsbrunn heimischen Arten

    Welche genau, dabei holte sich Detke den Rat von Experten: Günther Groß vom Naturmuseum und Werner Burkhart vom Landschaftspflegeverband Augsburg und ihre Mitstreiter bestimmten die fotografierten Arten. Detke wählte ein möglichst breites Spektrum an Arten für die Ausstellung aus. Bei der Recherche für die Ausstellungstexte lernte die Betriebshofchefin noch einiges Neues zum Thema Natur: "Ich wusste zum Beispiel nicht, wie viele Insekten in Nordafrika überwintern und im Frühling die Alpen überqueren, um hierher zu uns zu kommen. Es ist wirklich erstaunlich, was Schmetterlinge und Schwebfliegen leisten."

    Diese und weitere spannende Informationen finden die Besucher in den Schaufenstern. Bei der Stadtbücherei gibt es zudem noch Buchtipps zur heimischen Natur. Dazu kommt noch ein Ausstellungsteil zu den heimischen Vogelarten, erstellt vom Naturwissenschaftlichen Verein Schwaben. Denn die Pflanzen und Tiere in den Blühstreifen stellen auch einen Teil der Nahrungsgrundlage der Vogelwelt.

    Aktionen sollen den Königsbrunnern die Blühstreifen näherbringen

    Die Natur in den Blühflächen möchten die Macher der Ausstellung den Königsbrunnern auch persönlich näher bringen. Sie hoffen, dass die Corona-Auflagen Begehungen der Blühstreifen zulassen, wenn diese im Mai und Juni tatsächlich in Blüte stehen. "Wir brauchen etwa 14 Tage Vorlauf für so eine Veranstaltung und schauen, wann Termine möglich sind", sagt Alwin Jung. Kurz nach dem "Tag der Natur" am 5. Juni ist zudem eine kleine Abschlussveranstaltung der Ausstellung in der Blühwiese an der Römerallee geplant, sagt Kulturbüroleiterin Rebecca Ribarek: Am 7. Juni sollen Experten den Besuchern die Artenvielfalt der naturbelassenen Grünflächen näherbringen.

    Bedarf für solche Aktionen gebe es absolut, sagt Stephanie Detke: "Wir werden bei unserer Arbeit immer wieder angesprochen, warum wir bestimmte Wiesenteile nicht mähen. In anderen Fällen wird gefragt, warum wir sie mähen." Der Betriebshof hat in den vergangenen Jahren, teils selbst teils in Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband städtische Grundstücke für Blühstreifen ausgewählt. In einigen Bereichen wurden die Pflanzen angesät, anderswo mähte man die Flächen seltener. "Das dauert zwar länger, funktioniert aber genauso", sagt Stephanie Detke. Ein bis zweimal pro Jahr müsse man aber auch diese Wildwiesen mähen, weil sie sonst verbuschen und die hohen Gräser kleineren Blumen und Pflanzen das Licht nehmen.

    Blühstreifen machen dem Betriebshof wenig Arbeit

    Die Blühstreifen sind nicht nur für die Natur gut, sondern ersparen dem Betriebshof auch viel Arbeit. Die Bereiche müssen kaum gemäht und nicht gewässert werden, sagt Detke: "Wir schauen auch weiterhin, welche Flächen sich für Blühstreifen eignen." Andererseits sollen die städtischen Grünflächen auch noch genug Platz für die Freizeitgestaltung der Menschen bieten. Hier nennt die Betriebshofchefin die Grünfläche an der Mindelheimer Straße als Beispiel: Dort sind große Bereiche als Spielfläche nutzbar, daneben liegen naturbelassene Teile.

    Und noch eine weitere Besonderheit hat die Grünanlage zu bieten: Dort steht eine wachsende Zahl von Bäumen. Auf Antrag der SPD-Fraktion hatte der Stadtrat den Bürgern die Möglichkeit eingeräumt, Patenbäume zu pflanzen. Die machten davon reichlich Gebrauch: 18 Bäume stehen mittlerweile dort, hinzu kommen weitere zehn alte Obstbaumsorten, die über eine Aktion des Landschaftspflegeverbandes beschafft wurden. "Wir haben vergangene Woche die letzten Bäume dort gepflanzt. Die Resonanz hat uns sehr positiv überrascht", sagt Detke. Im Rosenpark und dem Sportpark West gibt es noch mögliche Standorte.

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