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Königsbrunn: In Königsbrunn steht eine Krippe, die Fragen stellt

Königsbrunn

In Königsbrunn steht eine Krippe, die Fragen stellt

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    Typisch für die Figuren einer "Egli-Krippe" ist, dass sie kein gestaltetes Gesicht haben. Hier eine Szene mit Hirten in ihrem Lager. Im anderen Fenster sind Maria und Josef noch auf dem Weg nach Bethlehem.
    Typisch für die Figuren einer "Egli-Krippe" ist, dass sie kein gestaltetes Gesicht haben. Hier eine Szene mit Hirten in ihrem Lager. Im anderen Fenster sind Maria und Josef noch auf dem Weg nach Bethlehem. Foto: Hermann Schmid

    Es sind ungewöhnliche Krippenfiguren, die in den Tagen bis Weihnachten in zwei großen Fenstern in der Bürgermeister-Wohlfarth-Straße in Königsbrunn, schräg gegenüber der Sparkassen-Geschäftsstelle, zu sehen sind. Der kleine Altbau dient dem Kulturbüro als Werkstatt – und jetzt als Chance, in der Neuen Mitte einen weiteren vorweihnachtlichen Akzent zu setzen. Die etwa 25 Zentimeter großen Figuren sind in Stoffe gekleidet, ihre Gesichter nicht ausgebildet, sondern nur eine Stofffläche. Es sind sogenannte „Egli-Figuren“. Sie sind öfter bei Darstellungen biblischer Szenen in Kirchen und Kitas zu sehen. Und jetzt mitten in Königsbrunn.

    Angeregt hat die Aktion der städtische Wirtschaftsförderer Michael Vogt, handwerklich umgesetzt hat sie von Markus Wiedenmann, Hausmeister des Kulturbüros. Die Figuren hat die Mutter von Kulturbüroleiterin Rebecca Ribarek gefertigt und für die Aktion zur Verfügung gestellt. „Meine Mutter arbeitete früher als Erzieherin und war gerne kreativ“, erzählt Rebecca Ribarek. Weil ihre Familie keine Hauskrippe hatte, habe ihre Mutter Ulrike vor Jahren begonnen, Krippenfiguren im Stil von Doris Egli zu gestalten.

    Die Egli-Krippe geht auf die Schweizerin Doris Egli zurück

    Die Schweizerin hatte das Konzept dieser Figuren in den 1960er-Jahren mit ihrem Mann Primo entwickelt, kann man im Internet erfahren. Beide hatten an der Kunstakademie Stuttgart die Studiengänge figürliche Gestaltung belegt. Ursprünglich wollte Doris Egli mit den Figuren ihre Kinder biblische Geschichten bildlich erleben lassen. Deshalb sind die Figuren beweglich, können verschiedene Körperhaltungen einnehmen und so ihre Rolle und Emotionen ausdrücken. Und deshalb haben sie kein Gesicht. „Die Gesichtslosigkeit der Figur gibt dem Zuhörenden die Möglichkeit, sich die Mimik der Figur vorzustellen“, heißt es in einer Erläuterung. Die Kleidung soll möglichst nah an den historischen Gegebenheiten sein. „So haben etwa die meisten Figuren in unserer Darstellung Sandalen an, die ziemlich aufwendig zu fertigen sind“, so Ribarek. Egli-Figuren, weiß sie, werden deshalb nur in speziellen Kursen gestaltet. Ihre Herstellung soll zum Eintauchen in den biblischen Hintergrund anregen.

    So zeigt auch die Egli-Krippe in Königsbrunn nicht einfach die vielfach bekannte Krippenszene mit Maria, Josef und dem Jesuskind im Stall. Sie nähert sich vielmehr diesem Ereignis in Woche für Woche veränderten Darstellungen an. Aktuell sind in einem Fenster die Hirten auf dem Feld zu sehen, die noch nicht ahnen, was auf sie zukommen wird. Im angrenzenden Fenster sieht man zwei Figuren, einen Mann und eine Frau, auf Wanderschaft. Es sind wohl Josef und Maria auf dem Weg nach Bethlehem. Sie sind nicht allein. Doch wer begleitet sie?

    Diese Frage ist als Anreiz vor allem für Kinder gedacht, sich die Krippe genau anzuschauen. Wer die Antwort weiß, kann sich in der Stadtbücherei in der Schwabenstraße eine kleine Belohnung abholen. Jede Woche, wenn die Szenen mit der Annäherung an Weihnachten neu gestaltet werden, gibt es eine neue Frage dazu.

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