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Königsbrunn: Hohe Energiekosten gefährden die Zukunft der Eisarena Königsbrunn

Königsbrunn

Hohe Energiekosten gefährden die Zukunft der Eisarena Königsbrunn

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    Die Eisarena Königsbrunn könnte mithilfe eines Förderprogramms des Bundes deutlich umfangreicher saniert werden als bisher geplant.
    Die Eisarena Königsbrunn könnte mithilfe eines Förderprogramms des Bundes deutlich umfangreicher saniert werden als bisher geplant. Foto: Hermann Schmid

    Was tun mit der Eisarena? Diese Frage stellt sich den Stadträten in Königsbrunn immer wieder. Zuletzt wurde eine sparsamere Variante der Sanierung beschlossen, damit die Halle die Brandschutzvorschriften erfüllt und somit die Betriebserlaubnis gesichert werden kann. Ein neues Förderprogramm der Bundesregierung schürt nun wieder Hoffnungen auf eine größere Lösung. Mit dem Geld könnte man auch das derzeit größte Problem der Arena angehen: die Energieversorgung.

    Denn dieses Problem drängt derzeit am meisten auf eine Lösung. Größtes Sorgenkind war der Stromvertrag, der Ende des Jahres ausläuft. Bei den Zahlen sehe man mittlerweile klar, sagte Bürgermeister Franz Feigl. Ein neuer Vertrag werde wohl um das 3,6- bis vierfache teurer. Bislang bezahlte man für die Versorgung der Eishalle mit Strom und Gas 160.000 Euro pro Jahr. Durch die Teuerung läge man künftig bei insgesamt 480.000 Euro und einem jährlichen Defizit von 600.000 Euro statt 250.000 bis 300.000.

    Königsbrunns Bürgermeister sieht Investitionen als Mittel gegen Energiekosten

    Während man die Steigerung für die Wintermonate 2023 aller Voraussicht nach noch schlucken kann, muss man sich darüber hinaus über Alternativen und Investitionen Gedanken machen. Das habe man mit Blick auf das Forum und die geplante Stadthalle auch schon getan und ein Konzept auf dem Tisch, wie Forum und Eisarena mit Photovoltaik und einer Grundwasser-Wärmepumpe gemeinsam sehr sparsam betrieben werden könnten, sagte Feigl: "Wir dürfen uns nichts vormachen. Um aus dem Thema Energiekosten herauszukommen, müssen wir investieren." Am 10. November hat der Stadtrat eine Sondersitzung, bei der es um das Thema Energie und weitere Sparmaßnahmen für alle Gebäude geht.

    Durch das Förderprogramm für Sportstätten, das die Bundesregierung im Sommer aufgelegt hat, böte sich nun die Chance, die große Sanierungs-Lösung für die Eisarena anzugehen und auch schon für Forum und Stadthalle vorzusorgen. Denn energiesparende Baumaßnahmen sind eine der Voraussetzungen, um bei der Vergabe der Gelder berücksichtigt zu werden, sagte Feigl. Bis zu sechs Millionen Euro Fördergeld könnten über das Programm nach Königsbrunn fließen. Für die Stadt würde das aber auch bedeuten, dass man selbst enorm viel Geld in die Hand nehmen muss. Feigl nannte eine Zahl von 19 Millionen Euro.

    Stadträte wundern sich über Finanzierungsmodell Grundstücksverkäufe

    Mehrere Stadträte waren über den Punkt "Finanzierung" in der Sitzungsvorlage gestolpert. Dort hieß es, dass zwei Grundstücke verkauft würden, um die Realisierung des Forums samt Modernisierung der Eishalle zu finanzieren. "Wir haben immer wieder darum gebeten, uns ein Finanzierungskonzept vorzulegen. Jetzt heißt es, dass wir Grundstücke verkaufen. Dazu gibt es aber überhaupt keinen Beschluss", sagte Nicolai Abt (SPD). Wieder einmal brauche man wegen eines Förderprogramms eine schnelle Entscheidung, statt einmal grundsätzlich zu besprechen, was man tun wolle und dann nach geeigneten Fördermitteltöpfen zu suchen.

    Feigl erwiderte, man habe den Passus in die Bewerbung geschrieben, um zu zeigen, dass man das Projekt umsetzen könne. Dies sei nicht bindend, aber man könne den Satz auch gerne umformulieren. Dies hielt auch Helmut Schuler (Freie Wähler) für den richtigen Weg, darüber hinaus sprach er sich für die Bewerbung für das Förderprogramm aus, ebenso wie Alexander Leupolz (CSU) und Alwin Jung (Grüne).

    AfD-Fraktion fordert das Ende der Eisarena Königsbrunn

    Christian Toth (FDP) erklärte, für ihn blieben wichtige Fragen offen, er lasse sich aber gerne durch Fakten überzeugen. Antworten auf die Fragen, ob sich die Kosten für die moderne Energieversorgung über die wahrscheinliche Lebenszeit der Eisarena durch die günstigen Energierechnungen amortisieren würden, konnte die Stadtverwaltung noch nicht liefern. Peter Sommer (BbK) fragte sich, ob ein Neubau nicht tatsächlich billiger käme, und man sich mit einem Ende der Eishalle befassen sollte. Frank Elter (AfD) sprach sich dafür aus. Die Eishalle habe schon so oft auf der Kippe gestanden, vielleicht sei es nun an der Zeit, mal Stopp zu sagen. Aus seiner Sicht sei fraglich, ob die PV-Anlagen gerade während der Eis-Saison genug Energie liefern könnten, um die gewünschten Einsparungen zu bringen.

    Letztlich entschied sich eine große Mehrheit der Stadträte für die Bewerbung um das Fördergeld. Gegenstimmen gab es von beiden AfD-Stadträten und Christian Toth. Sollte Königsbrunn den Zuschlag für das Förderprogramm bekommen, müsse man genau betrachten, welche Arbeiten ins Visier genommen werden, sagte der Bürgermeister.

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