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Königsbrunn: Heiße Diskussionen über die Sanierung der Königsbrunner Eishalle

Königsbrunn

Heiße Diskussionen über die Sanierung der Königsbrunner Eishalle

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    Der Königsbrunner Stadtrat diskutierte am Dienstag über eine Sanierung der Eisarena.
    Der Königsbrunner Stadtrat diskutierte am Dienstag über eine Sanierung der Eisarena. Foto: Hermann Schmid (Archiv)

    „Die Eisarena in Königsbrunn ist dringend sanierungsbedürftig“, sagte Bürgermeister Franz Feigl am Dienstagabend in der Sitzung des Bauausschusses. Der Brandschutz der Halle muss auf den neuesten Stand gebracht werden, momentan gibt es nur eine befristete Genehmigung für den Betrieb. Aus dem Rathaus kommt ein neuer Vorstoß, die Arbeiten nun anzugehen. Im Bauausschuss gibt es deutliche Kritik.

    Förderprogramm übernimmt bis zu 45 Prozent der Kosten für die Eishalle

    Den Grund, dass das Thema nach zwei Jahren wieder auf die Tagesordnung kommt, lieferte die Bundesregierung: Aktuell gibt es ein Förderprogramm des Bundes für kommunale Sport-, Jugend- und Kulturstätten. Bis zu 45 Prozent der Sanierungskosten würde das Bundesinnenministerium übernehmen - durchaus attraktiv bei einer teuren Sanierung. Fünf Millionen Euro veranschlagt Werner Lohmann, Referatsleiter für Hoch- und Tiefbau im Rathaus. Dabei handele es sich allerdings nur um eine grobe Schätzung, basierend auf einem Gutachten aus dem Jahr 2018, dem grob die Steigerung der Baukosten hinzugefügt wurde.

    Werner Lohmann befürwortet den Vorschlag des Bürgermeisters: "Wir wissen nicht, ob es noch einmal so ein Förderprogramm geben wird." Dazu sei es nun nötig, ein Gutachten in Auftrag zu geben, um die aktuellen Baukosten genau zu ermitteln. Diese Begutachtung soll etwa 10.000 Euro kosten. Das Problem bei der Förderung: "Bis zum 30. Oktober müssen wir den Antrag einreichen." Im November müsse die Stadt dann konkrete Zahlen über die Kosten der Sanierung vorlegen, sagte er. Die Regierung von Schwaben habe die Stadt kurzfristig auf das Programm aufmerksam gemacht, daher die geringe Vorlaufzeit.

    Für den Antrag musste eine schnelle Entscheidung her

    Das letzte Mal wurde 2018 über die Eisarena diskutiert. Schon damals herrschte Uneinigkeit: Die Stadträte der SPD und FDP/BF verließen aus Protest den Sitzungssaal, als die restlichen Fraktionen einstimmig für den Erhalt der Arena und der verbliebenen Thermenreste stimmten. Auch am Mittwoch regte sich Widerstand gegen die Sanierungspläne. Nicolai Abt von der SPD kritisierte die kurze Vorlaufzeit: "Das Ganze ist mal wieder sehr kurzfristig. Wir haben keinen konkreten Kostenrahmen und wissen nicht, wie viel in der Eishalle gemacht werden muss." Er sieht eine enorme Kostensteigerung auf die Stadt zukommen: "Meiner Erfahrung nach werden wir nicht weniger als sieben bis acht Millionen Euro benötigen." Abt widersprach zudem Lohmann: "Schon 2018 gab es ein ähnliches Förderprogramm." Er schließe es nicht aus, dass es in den nächsten Jahren eine ähnliche Förderung geben werde.

    Stadtrat Christian Toth von der FDP schloss sich der Kritik an: "Jahrelang hat sich nichts bewegt und jetzt sollen wir schnell einen Beschluss fassen." Man stolpere immer von einem Projekt zum anderen, gebe Geld für Gutachten aus, um dann zu merken, dass es doch zu teuer wird. Außerdem sei die Finanzierung des Vorhabens ungewiss, auch wenn ein großer Teil von den Fördersummen abgedeckt werde: "Auch Spontankäufe kosten Geld. Bei der Stadt Königsbrunn stehen noch andere Renovierungen an." Er warnte davor, in Zeiten wegbrechender Steuereinnahmen blindlings Geld auszugeben: "Wir wissen nicht einmal, wie viel Geld wir für die Arbeiten zur Verfügung haben."

    Brandschutz und Lüftung der Eishalle müssen verbessert werden

    Bürgermeister Feigl betont die Notwendigkeit einer Sanierung: "Wir müssen wegen den Brandschutzauflagen des Landkreises eine Generalsanierung planen. Es können aber auch nur Teile der Sanierung gefördert werden." Damit wäre das Vorhaben nur teilweise an die Fristen des Programms gebunden. 2021 müssen die Arbeiten beginnen und spätestens 2025 abgeschlossen werden. "Die Brandschutzsanierung und die Lüftungsanlagen sind am wichtigsten", sagte er. Auch Helmut Schuler von den Freien Wählern sieht das Förderprogramm positiv: "So ein großes Projekt kann man nicht nebenbei schnell planen. Allerdings sollten wir uns zumindest bewerben und bis zu einer festen Zusage die Kosten ermitteln. Die Halle wird oft und gerne genutzt."

    "Wir haben vor Kurzem erst eine Million Euro in die Umkleidekabinen gesteckt", sagte Maximilian Wellner von der CSU. Auswärtige Spieler seien von der Eisarena begeistert. Um dieses Niveau zu halten, müsse man die Sanierung machen, sagte er. Zu bedenken sei auch, dass die Betreiber von Sportstätten wegen Corona vermehrt auf eine ausreichende Lüftung achten müssen, sagte Bürgermeister Feigl.

    Der Bauausschuss stimmte letztendlich für den Antrag beim Bundesförderprogramm. Jetzt wird ein Gutachten zur Kostenermittlung in Auftrag gegeben. Durchgeführt wird das von einem Planungsbüro, dass sich mit den Gegebenheiten vor Ort auskennt. Eins hat der Ausschuss am Dienstagabend jedoch nicht besprochen: Was bedeutet die Sanierung für die Nutzer der Halle? Ob die Eisarena während den Arbeiten ganz gesperrt oder zum Eislaufen freigegeben wird, bleibt offen.

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