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Königsbrunn: Essbare Stadt: Die Grünen Oasen in Königsbrunn

Königsbrunn

Essbare Stadt: Die Grünen Oasen in Königsbrunn

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    In Königsbrunn dürfen sich die Bürger an verschiedenen Standorten am Obst bedienen.
    In Königsbrunn dürfen sich die Bürger an verschiedenen Standorten am Obst bedienen. Foto: Marcus Merk (Symbol)

    Gemeinsam gärtnern, gemeinsam ernten oder sich einfach so an den Schätzen der Natur bedienen: Königsbrunn hat in den vergangenen Jahren viele Schritte hin zur „Essbaren Stadt“ gemacht. An zahlreichen Orten im Stadtgebiet wachsen essbare Pflanzen, an vielen darf man sich sogar selbst bedienen.

    Einer der Selbstbedienungsorte hat erst seit Kurzem wieder geöffnet: Am Kräutergarten an der Kneippanlage im Sport- und Freizeitpark West dürfen Bürger sich an den Gewächsen bedienen, sollen aber nur so viel nehmen, wie sie wirklich brauchen, damit möglichst viele Menschen in den Genuss kommen. Auch einige Obstbäume und Beerensträucher stehen in dem eingezäunten Bereich. Die gesamte Anlage war coronabedingt erst im Juli wieder eröffnet worden. Seitdem kontrolliert die Stadt regelmäßig, ob die Besucher sich an die geltende Maskenpflicht halten und das Wasserbecken auch tatsächlich nur zum Kneippen verwenden. Bislang seien noch keine gravierenden Beschwerden und Beanstandungen eingegangen, heißt es von der Stadt. Kontrolliert werde das Areal weiterhin regelmäßig.

    Im Königsbrunner Rosenpark haben die Menschen die Auswahl aus 50 Bäumen

    Anders als der Kräutergarten sind die weiteren Teile der essbaren Stadt nicht eingezäunt und kommen jetzt so richtig in Schwung: An den Obstbäumen reifen derzeit die Früchte heran. Die größte Ansammlung findet sich im Rosenpark, wo etwa 50 Bäume auf hungrige Bürger warten. Die Menschen haben die Auswahl unter anderem aus Apfel-, Birn- und Mirabellenbäumen. Ernten darf man auch die reifen Früchte an den Bäumen am südlichen Ende des evangelischen Friedhofs an der Römerallee: Dort stehen 13 Obstbäume. Kleinere Ansammlungen finden sich auch noch im Grünstreifen am Ordnungsamt sowie in der Grüninsel an der Ecke Schwabenstraße/Raiffeisenstraße.

    Neuartige grüne Inseln gibt es in der Stadt seit einigen Jahren: die Permakulturgärten, die von Sunyela Roider und ihren Mitstreitern gepflegt werden. Die Gärten sind bestens gepflegt und schön anzuschauen. Die Ernte selbst ist normalerweise den fleißigen Gartenfreunden vorbehalten. Dafür gab es jetzt Zuspruch von Landrat Martin Sailer, der die angelegte Permakultur anschaute. Sailer durfte am Europaplatz auch die Früchte des Erdbeerspinates probieren.

    Landrat Martin Sailer: Permakulturgärten machen Natur neu begreifbar

    „Hier wird Natur neu begreifbar gemacht“, sagte Sailer. Alle Sinne würden angesprochen, sagte er beim Rundgang – vom Yin/Yang-Garten über die bepflanzte Pyramide und den Kronengarten am Europaplatz bis hin zur in diesem Frühjahr neu angelegten Kräuterspirale. Sunyela Roider, die im November 2019 vom Kreistag zur Landkreisbotschafterin ernannt wurde, hatte mit ihrem Team das besondere Angebot aufgebaut.

    Rundgang durch die Permakulturgärten mit Fototermin an der neuen Kräuterspirale: (von links) Dritte Bürgermeisterin Ursula Jung, Landkreisbotschafterin Sunyela Roider, Landrat Martin Sailer, Zweiter Bürgermeister Max Wellner.
    Rundgang durch die Permakulturgärten mit Fototermin an der neuen Kräuterspirale: (von links) Dritte Bürgermeisterin Ursula Jung, Landkreisbotschafterin Sunyela Roider, Landrat Martin Sailer, Zweiter Bürgermeister Max Wellner. Foto: Marcus Merk (Symbol)

    Bei der Permakultur wird ohne Düngung und ohne Einsatz von Giften und Gegenmitteln, sondern allein durch die Anordnung des Schichtenaufbaus und der Abdeckung durch Rasenschnitt oder Mulchung gearbeitet. Zur besonderen Art der Kultivierung, den Nutzpflanzen und Kräutern gibt es auch Infotafeln.

    Die Stadt Königsbrunn arbeitet an einer Karte für die Homepage

    Sailer betonte, dass ihm Umweltschutz und Arterhaltung sehr wichtig sei, nicht erst seit dem Bürgerbegehren zum Artenschutz und der Artenvielfalt. Als deutliche Motivation habe der Kreistag gerade beschlossen, jedem Bauherrn mit genehmigtem Bauantrag einen Baum zu schenken. „Es gibt noch viele Ideen und Pläne“, sagte Sunyela Roider. Dazu gehöre unter anderem das Projekt einer Obstbaumwiese von etwa 1000 bis 2000 Quadratmetern, bei der die Stadt bereits grünes Licht signalisiert habe. Es werde noch ein passendes Grundstück gesucht. Königsbrunn könne auf diese Weise ein Alleinstellungsmerkmal ausbilden oder eine attraktive touristische Komponente setzen.

    Die Stadt selbst möchte auf ihrer Homepage künftig verstärkt auf die verschiedenen Projekte hinweisen. Derzeit ist eine Karte in Arbeit, auf der die verschiedenen Orte der essbaren Stadt verzeichnet sind. Zudem sollen dort die Standorte der verschiedenen Blühwiesen sowie Stauden- und Zwiebelpflanzungen im Stadtgebiet hinterlegt werden. Die Karte wird derzeit überarbeitet und soll veröffentlicht werden.

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