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Königsbrunn: Ein Königsbrunner kämpft für eine Unterführung an der Lechstraße

Königsbrunn

Ein Königsbrunner kämpft für eine Unterführung an der Lechstraße

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    Werner Hertle (rechts) setzt sich seit Jahren für eine Unterführung an der Lechstraße auf Höhe der Einmündung der Blumenallee ein. Jürgen Göttle, Verkehrsreferent des Stadtrates, unterstützt die Idee.
    Werner Hertle (rechts) setzt sich seit Jahren für eine Unterführung an der Lechstraße auf Höhe der Einmündung der Blumenallee ein. Jürgen Göttle, Verkehrsreferent des Stadtrates, unterstützt die Idee. Foto: Adrian Bauer

    Die Lechstraße gehört zu den meist befahrenen Straßen in Königsbrunn. Vor allem im Berufsverkehr rollt teilweise Auto an Auto über die Ostumgehung. Die Stadt Königsbrunn hat an einigen Orten Vorkehrungen getroffen, um Fußgängern und Radfahrern einen sicheren Weg auf die andere Seite zu ermöglichen: die Unterführung an der Einmündung der Egerländer Straße, Querungshilfen am Kreisverkehr nach Mering und nahe dem Ilsesee, die Brücke von der Lerchenstraße zum Ilsesee. Auch an der Kreuzung Blumenallee/Benzstraße gibt es eine Querungshilfe. Doch die ist aus Sicht von Werner Hertle nicht mehr zeitgemäß. Er setzt sich seit vielen Jahren für eine Unterführung an der Stelle ein.

    Der Bedarf ist aus seiner Sicht da: An Benzstraße, Schleifenstraße, Fohlenhofstraße, Grenzweg, Südendstraße und Waldweg leben 285 Königsbrunner Bürger, darunter 50 Kinder. Dazu wird der südliche Teil Königsbrunns als Freizeitareal immer beliebter. Der FC Königsbrunn hat hier ein Trainingsgelände, ebenso die Beachvolleyballer und der Golfclub Königsbrunn. Zahlreiche Reiterhöfe sind ebenso ein Anziehungspunkt wie Weiher und Resi's Jägerhaus für Ausflügler. "Wenn nachmittags der Berufsverkehr rollt, ist auch die Zeit, in der viele Kinder zu ihren sportlichen Aktivitäten und über die Straße wollen", sagt Hertle.

    Tödlicher Unfall an der Lechstraße hat ihn in seinem Einsatz bestärkt

    Bei einem folgenschweren Unfall kam 1998 ein junges Mädchen an der Stelle ums Leben. Dieses Erlebnis hat Werner Hertle in seinem Einsatz für eine sichere Querung bestärkt. Die eingerichtete Verkehrsinsel sei ein erster Schritt gewesen, aber mittlerweile kaum noch zeitgemäß: "Ein Fahrrad hat da schon Platz, mit einem Anhänger für die Kinder aber nicht mehr."

    Baulich sei eine Unterführung sicher nicht ganz einfach. Doch der nötige Platz ist aus Sicht Hertles vorhanden. In der Vergangenheit habe es immer geheißen, das Projekt sei wegen des hohen Grundwasserstands nicht realisierbar. Doch dafür sollten sich aus seiner Sicht Lösungen finden, ebenso wie für die Finanzierung.

    Eine Querungshilfe gibt es an der Kreuzung bereits. Die ist jedoch relativ schmal und bietet für Räder mit Anhänger zu wenig Platz.
    Eine Querungshilfe gibt es an der Kreuzung bereits. Die ist jedoch relativ schmal und bietet für Räder mit Anhänger zu wenig Platz. Foto: Adrian Bauer

    Jürgen Göttle, Verkehrsreferent des Stadtrates, unterstützt das Anliegen. Den Platzbedarf für so ein Projekt unterschätze man allerdings leicht, sagt er: "Solch eine Anlage muss rollstuhlgerecht sein und darf daher meines Wissens nur eine Neigung von sechs Prozent haben."

    Doch der Freizeitverkehr habe an der Stelle in den vergangenen Jahren stark zugenommen, sodass sich etwas tun müsse. Zumal der Autoverkehr in dem Bereich mit dem neuen Baugebiet am östlichen Stadtrand in Zukunft sicher nicht abnehme.

    Die Problematik der Kreuzung hatte Hertle im Juni bei einem Ortstermin mit Jürgen Göttle und Bürgermeister Franz Feigl auch schon dem Bundestagsabgeordneten Volker Ullrich geschildert. Der versprach, sich nach Fördermöglichkeiten umzuhören. Fündig geworden ist er allerdings bisher nicht. Auf Nachfrage unserer Redaktion versicherte Ullrich, man bearbeite das Thema Verkehrssicherheit mit Nachdruck, ein Ergebnis liege aber noch nicht vor.

    Der Königsbrunner Stadtrat befasst sich mit der Sicherheit an der Lechstraße

    Immerhin kommt das Thema aber bald auf die Tagesordnung des Stadtrates, voraussichtlich in der Sitzung am 17. November. Jürgen Göttles Fraktion der Freien Wähler hatten einen Antrag zur Behandlung des Themas gestellt. Auch im Rathaus sieht Änderungsbedarf an der Kreuzung, entsprechende Konzepte seien in der Vergangenheit immer wieder geprüft worden. Allerdings stelle sich die Frage, welche Entwicklung die richtige sei, sagt Bürgermeister Franz Feigl.

    Lange wurde die Einrichtung eines Kreisverkehrs überlegt. Da aber das Verkehrsaufkommen aus der Blumenallee und vor allem aus der Benzstraße deutlich geringer sei als auf der Lechstraße, sei das eher keine geeignete Lösung. Zudem werde der Verkehr auf der Lechstraße nur geringfügig ausgebremst, sodass der Sicherheitsgewinn für Radler und Fußgänger eher überschaubar sei.

    Königsbrunns Bürgermeister Feigl sieht derzeit zwei realistische Varianten

    So bleiben aus Sicht des Bürgermeisters derzeit zwei realistische Szenarien. Möglich wäre eine kleine Lösung mit einer Verbreiterung der Lechstraße. Damit würde man Platz schaffen für eine breitere Verkehrsinsel, auf der auch Lastenräder oder Fahrräder mit Anhängern Platz finden. Diese Variante könnte auch dazu führen, dass Autofahrer etwas langsamer an das größere Hindernis heranfahren.

    Weil die bestehende Querungshilfe aber einige Meter weiter westlich der Kreuzung liegt, werde sie nicht gut angenommen, heißt es im Sachvortrag auf der Sitzungsvorlage des Stadtrates.

    Die zweite Möglichkeit wäre die bauliche Lösung mit einer Unterführung. Aufgrund des hohen Grundwasserstandes würde diese allerdings sehr teuer. Der Tunnel bräuchte eine sogenannte Weiße Wanne, um das Bauwerk vor dem Wasser zu schützen.

    Zudem wäre ein Pumpsystem nötig, um zu verhindern, dass die Unterführung bei jedem stärkeren Regen vollläuft, wie beispielsweise beim B17-Bauwerk an der Gartenstraße. Hier müsste die Stadt verstärkt nach Fördermöglichkeiten suchen, um Bau und Unterhalt stemmen zu können.

    Der Beschlussvorschlag für den Stadtrat sieht vor, ein Planungsbüro zu beauftragen, das verschiedene Varianten durchplant und den Räten eine Übersicht über die Kosten gibt. Egal, wie die Königsbrunner Räte letztlich entscheiden, sie brauchen auch noch die Zustimmung des Staatlichen Bauamts in Augsburg, das für den Abschnitt der Staatsstraße zuständig ist. Vor einer Baumaßnahme wäre auch noch eine enge Abstimmung nötig.

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