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Königsbrunn: Die Sanierung der Königsbrunner Eishalle wird teurer - lohnt sich das?

Königsbrunn

Die Sanierung der Königsbrunner Eishalle wird teurer - lohnt sich das?

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    400.000 Euro veranschlagt die Stadt Königsbrunn für die Ertüchtigung des Brandschutzes in der Eisarena.
    400.000 Euro veranschlagt die Stadt Königsbrunn für die Ertüchtigung des Brandschutzes in der Eisarena. Foto: Adrian Bauer

    Die Königsbrunner Eisarena hat sich in der Vergangenheit immer wieder als Veranstaltungsort bewährt: Zuletzt beherbergte die Halle die Tänzer beim Königscup, am 24. Juli boxt dort Tina Rupprecht um ihren WM-Titelverteidigung. Darüber hinaus gab es Konzerte, Märkte und Messen. Um solche Veranstaltungen auch weiterhin abhalten zu können, braucht die Arena aber technische Nachrüstungen. Der Brandschutz genügt nicht mehr den aktuellen Vorgaben. Bei der Diskussion dazu im Stadtrat zeigten sich viele Redner überrascht, dass die angedachte Sanierung plötzlich 400.000 Euro kosten soll, nachdem zuvor von etwa 80.000 Euro die Rede war. Die große Frage: Was bekommt die Stadt überhaupt für ihr Geld?

    Eigentlich hatte man im Rathaus mit einer großen Lösung geliebäugelt: Mithilfe von Geld aus einem Förderprogramm des Bundes sollte eine Generalsanierung realisiert werden. Kostenpunkt: bis zu zehn Millionen Euro. Bei diesem Programm kam die Stadt aber nicht zum Zug, sodass man nun deutlich kleinere Brötchen backen muss. Statt der Komplettsanierung der Halle soll nun der Brandschutz so weit ertüchtigt werden, dass die Halle weiter als Sport- und Versammlungsstätte genutzt werden kann.

    Mit 300.000 Euro sollten im Wesentlichen Brandschutztüren installiert und ausgetauscht sowie Leitungen so gesichert werden, dass die Beleuchtung der Rettungswege auch im Ernstfall sichergestellt ist, erklärte Ursula Bué vom Hochbauamt der Stadt. Die restlichen 100.000 Euro sind für den Planer fällig.

    Märkte, Konzerte und Festivals sind in der Eisarena Königsbrunn geplant

    Diese Ertüchtigung sei allerdings nur eine Interimslösung, sagte Bué weiter: "Damit können wir die Halle weitere fünf Jahre lang neben dem Sport auch für Veranstaltungen nutzen. So ist es mit dem Landratsamt abgesprochen." Vor allem ersparen sich die Betreibergesellschaft BVE und die Veranstalter damit die Anfragen beim Landratsamt nach Ausnahmegenehmigungen. Die braucht man nämlich derzeit, um die Eisarena für nicht sportliche Events zu nutzen.

    Die Genehmigung zu beantragen sei nicht weiter problematisch oder kostenintensiv, sagt BVE-Chef Maximilian Semmlinger. Allerdings hat die Sache einen großen Haken: Mehr als sechs Veranstaltungen werden auf diesem Weg pro Jahr gewöhnlich nicht genehmigt. "Als wir 2018 das Königsfestival in der Hydro-Tech Eisarena hatten, galt jeder Tag als eigenes Event. Damit waren fünf der sechs möglichen Termine für dieses Jahr schon einmal weg." Für 2022 könnte man die Planungsfreiheit ohne Beschränkung sehr gut gebrauchen, sagt Semmlinger. Ein Verein plant nämlich eine kleine Version des Königsfestivals mit mehreren Konzerten. Ohne die Maximalzahl von Veranstaltungen wären weitere Events problemlos machbar - zumindest, solange nicht weitere Corona-Maßnahmen dazwischenkommen.

    Königsbrunner Stadträte wundern sich über hohe Kosten

    Für die Stadträte standen aber zunächst einmal die Kostenfrage im Mittelpunkt. Nicolai Abt (SPD), Christian Toth (FDP), Helmut Schuler (Freie Wähler) und Alwin Jung (Grüne) waren sich einig, dass 400.000 Euro sehr viel Geld sei, wenn man damit nur fünf Jahre Betriebssicherheit gewinne. Bisher waren alle von einer deutlich kleineren Sanierung im Bereich von etwa 80.000 Euro ausgegangen. "Eine Ausweitung hatte ich so nicht auf dem Schirm", sagte Alwin Jung.

    Man wisse seit Langem, dass die Eishalle in naher Zukunft auf den Stand der Technik gebracht werden müsse, sagte Bürgermeister Franz Feigl. Man habe 2018 ein entsprechendes Konzept in Auftrag gegeben. Die jetzt aufgeführten Arbeiten seien das Minimum, um das Gebäude ohne die ständigen Ausnahmegenehmigungen für Veranstaltungen nutzen zu können. Es gehe um ausreichend große Fluchtwege und deren Sicherung. Werde das Konzept wie vorgeschlagen umgesetzt, seien Sommerveranstaltungen und Eisdiscos mit 1000 Besuchern weiterhin möglich.

    Stadträte wünschen sich mehr Informationen von der Stadt Königsbrunn

    Nicolai Abt war mit den Informationen aus der Sitzungsvorlage nicht zufrieden. Speziell vermisste er eine Aufstellung, wie viel Geld man einsetzen müsste, um die Arena wie bisher weiterzubetreiben. Für die größere Variante forderte er zudem eine Berechnung der Wirtschaftlichkeit: "Die Erfüllung der Mindestanforderungen hätten wir mitgetragen. Eine weitere Sanierung geht aber nicht ohne eine Auflistung, ob wir damit auch mehr Geld einnehmen." Auch die anderen Redner forderten angesichts der Kosten ausführlichere Informationen.

    Christian Toth und Alwin Jung forderten auch, sich über die mittelfristige Zukunft der Eisarena Gedanken zu machen. "Bisher haben wir keinen Beschluss, die Halle zu einer Multifunktionshalle zu machen. Die Frage ist: Wollen wir das", sagte Toth. Jung regte an, bei den Überlegungen auch die Konzepte für die Stadthalle und das ganze künftige Forum mit einzubeziehen. Bürgermeister Feigl versprach, die gewünschten Daten baldmöglichst zu liefern. Die Entscheidung über die Sanierung wurde vertagt.

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