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Königsbrunn: Chris Böttcher bringt Königsbrunner schon mit den ersten Zeilen zum Lachen

Königsbrunn

Chris Böttcher bringt Königsbrunner schon mit den ersten Zeilen zum Lachen

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    Wirft einen Blick ins Publikum: Chris Böttcher sorgte in Königsbrunn für heitere Stimmung.
    Wirft einen Blick ins Publikum: Chris Böttcher sorgte in Königsbrunn für heitere Stimmung. Foto: Ute Blauert

    Innerhalb von Minuten hatte Chris Böttcher den mit gut hundert Zuschauerinnen und Zuschauern voll besetzten Saal des Königsbrunner Trachtenheims in beste Stimmung versetzt. Es wurde gelacht, rhythmisch geklatscht und mitgesungen. In über dreißig Jahren als Radiomoderator, Comedyautor, Musiker, Comedian, Parodist, Buchautor, Wortakrobat und Reimeschmied hat sich Böttcher eine treue Fangemeinde erworben. Am Freitag hatten manche mehr als eine Stunde Anreise in Kauf genommen, um ihn auf der Bühne zu erleben. Der veranstaltende Verein „KleinKunstBühne Königsbrunn“ kann den Abend als Erfolg verbuchen.

    Da das Publikum die Melodien von Schlagerhits der 70er und 80er Jahre blitzschnell wiedererkannte, brauchte Böttcher selten mehr als zwei Zeilen, um Gelächter auszulösen. Den Anfang machten Beobachtungen aus der Welt der Politik, etwa über die Flugbereitschaft der Bundeswehr: „Wir zwei fliegen nirgendwo hin“, frei nach Peter Rubin, oder „Merzilein“ nach den Wildecker Herzbuben. Böttcher parodierte im Verlauf seines Programms „Freudenspender“ Herbert Grönemeyer, Udo Lindenberg, Oliver Kahn, Angela Merkel, Karl Lauterbach und viele mehr.

    Chris Böttcher zieht in Königsbrunn Rapper durch den Kakao

    Die Sprechweise von Rappern und Jugendlichen zog er ebenso gekonnt durch den Kakao wie die Jagd nach Schnäppchen, die Flut von Anglizismen in der deutschen Sprache oder die Veränderungen in einem Menschen ab dem sechzigsten Geburtstag. Schlüpfrige Witze im Stil der 70er Jahre kamen bei seinem Publikum ebenso gut an wie die Verhöhnung der Rechtsaußenparteien, etwa mit: „76 Vollpfosten sitzen jetzt im Bundestag“, frei nach Nena. Oder, nach Rolf Zuckowski: „In der Wagenknecht-Partei gibt es manche Sauerei...“. Ein Feuerwerk von Reimen entzündete er beginnend mit den Zeilen „Lasst euch nicht erschrecken von kleinen braunen Zecken.“

    Der Entertainer stellte singend Fragen an das Publikum, das bereitwillig antwortete. Auf die Frage nach der Anhängerschaft des FC Bayern kam die erwartete vielstimmige Rückmeldung. Überraschend war jedoch eine freimütige positive Antwort auf die Frage: „Wer wartet auf einen Heiratsantrag?“ In drei Liedern berichtete Böttcher aus dem Leben von Eltern. Im ersten verglich er die Abend- und Urlaubsgestaltung eines jungen Vaters mit der eines Singles. Es folgte eine Gegenüberstellung eines drei- bis zehnjährigen, niedlichen Kindes mit demselben Kind im Alter von zwölf bis sechzehn Jahren. Der Abschied vom großen Kind fällt den Eltern relativ leicht, doch danach empfinden sie im dritten Lied eine ungewohnte Leere. Das vergnügte Publikum erkannte sich offenbar in vielem wieder.

    Auch die Ignoranz gegenüber dem Klimawandel wurde aufs Korn genommen. Ein Urlaub an der Nordsee reiche heute nicht mehr aus, stattdessen fliege man nach Dubai, dort sei es angenehm kühl dank Klimatisierung und nach dem Schwimmen könne man in einer Halle noch Skilaufen gehen. Reisen sei ja ein Menschenrecht.

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