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Königsbrunn: AWO-Konzert mit Violinist der Augsburger Philharmoniker

Königsbrunn

AWO-Konzert mit Violinist der Augsburger Philharmoniker

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    Christian Echl, Dirigent des Augsburger Ärzteorchesters, bot mit seiner Violine ein buntes Nachmittagskonzert im Garten des AWO-Seniorenheims.
    Christian Echl, Dirigent des Augsburger Ärzteorchesters, bot mit seiner Violine ein buntes Nachmittagskonzert im Garten des AWO-Seniorenheims. Foto: Andrea Collisi

    Einen besonderen Nachmittag konnten die Bewohner des AWO-Seniorenheims in der Chiemseestraße erleben. Christian Echl, Violinist bei den Augsburger Philharmonikern und Dirigent des Augsburger Ärzteorchesters, war mit seiner Violine und passendem technischen Equipment wie Lautsprecher und originaler Klavierbegleitung gekommen, die er zu jedem seiner vorgetragenen Stücke zuschalten konnte.

    Damit konnte er vom Garten des Heimes aus ein Vollklang-Konzert geben, das die Heimbewohner so auch gut hörbar vom Fenster ihrer Zimmer oder den Balkonen verfolgen konnten. Für eine gute Stunde hatte der Musiker ein Potpourri an klassischen Stücken von Dvo˘rák oder Simonetti wie auch Operetten, Walzern oder bekannten Melodien zusammengestellt.

    Konzert in der AWO: Senioren fordern Zugaben

    Am Ende verlangten die Bewohner lautstark Zugaben – sie genossen die Musik von den Etagen-Balkonen, wo sie auf den Stühlen saßen und in Decken eingehüllt waren. Und manchmal hielt es sie auch nicht auf diesen. Besonders bei beliebten Opernmelodien wie „Lippen schweigen“ aus Franz Lehárs „Lustiger Witwe“ oder „ Tanzen möchte ich“ aus Emmerich Kálmáns „Csárdásfürstin“ wurde im Sitzen oder Stehen mit weit schwingenden Armbewegungen mitgeschunkelt und manche Pflegekräfte drehten die Gehbehinderten im Rollstuhl ein bisschen hin und her.

    Mitarbeiterin Nadine Müller unterstrich, dass es schön sei, wenn solche besonderen Angebote mit ehrenamtlichem Charakter stattfinden würden, das sei heutzutage doch eher selten. Manche Bewohner waren auch in ihren Zimmern geblieben, schauten aus dem Fenster heraus und trommelten den Takt auf den Fenstersims. Und wem dieses nicht möglich war, der nahm zumindest vom Bett aus die Möglichkeit wahr, bei offenem Fenster und zurückgezogener Gardine der virtuosen Geigenkunst zuzuhören.

    „Das gibt einem schon ein unglaubliches Gefühl, wenn man sieht, wie sich die Menschen hier vor Ort freuen“, sagte Christian Echl. In den Monaten, seit den strengen Corona-Bestimmungen hatte der Musiker bereits acht solcher Einmann-Konzerte in den unterschiedlichsten Seniorenheimen in Augsburg und Umgebung gegeben. Er habe sich gefragt, was er als Einzelner in dieser Zeit tun könne, um etwas Licht ins Dunkel der einsamen Senioren zu bringen, und so sei ihm diese Möglichkeit eingefallen. Es drücke ihm aber doch auch aufs Gemüt, so Echl, denn er wisse aus eigener Erfahrung mit seinem Vater, der zuletzt auch in einem Seniorenheim gelebt und den er regelmäßig besucht habe, wie wichtig Besuch und Abwechslung sind.

    Wie das Konzert in Königsbrunn zustande kam

    Heimleiter Holger Repenning bestätigt diese Einschätzung und freut sich über dieses Engagement von Christian Echl wie von Georg Wild, der als Krankenpfleger einmal eine kurze Zeit im AWO-Heim gearbeitet hatte. Dieser hatte den Kontakt zum Musiker hergestellt und die Initiative ergriffen für dessen Auftritt. „Auch wenn sich die Situation für die Bewohner der Seniorenheime, was Besuche betrifft, etwas gelockert hat, sodass es für jeden Bewohner jeweils eine Bezugsperson gibt, die zu bestimmten Zeiten kommen kann, so ist es doch keineswegs wie zuvor und nicht leicht“, ergänzt Repenning. Der 89-jährige Walter Rampp, der vom Fenster aus seinem Zimmer aus zuhörte, empfand besonders die Mischung gelungen. „Da waren viele Melodien, die ich früher zusammen mit meiner Frau in jungen Jahren gern gehört und darauf getanzt habe.“

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