Lange war unklar was auf dem ehemaligen Gasthof "Grüner Baum" im Zentrum von Klosterlechfeld wird. Nun scheint es eine Entscheidung zu geben: Der Eigentümer möchte das Gebäude als Flüchtlingsunterkunft nutzen. Das bestätigte Bürgermeister Rudolf Schneider in der aktuellen Gemeinderatssitzung Diese Entscheidung komme als Reaktion auf die steigende Anzahl von Zuwanderungen und die Notwendigkeit, angemessene Unterbringungsmöglichkeiten zu schaffen.
Gemeinderat Dr. Christoph Donderer (Freier Wähler) hatte beim Bürgermeister angefragt, ob die Gerüchte richtig seien und die Pläne stimmen, dass für die Unterbringung von Flüchtlingen das seit mehreren Jahren leerstehende Gasthaus dafür dienen soll.
In seiner Antwort geht Schneider davon aus, dass der derzeitige Eigentümer dem Landratsamt die erste Etage des Gebäudes als sogenannte Asylherberge angeboten hat. Das Obergeschoss bietet Platz für 34 zukünftige Bewohner, und Schneider erwartet bereits in Kürze die ersten Zuweisungen. Eine Gesetzeslage aus dem Jahr 2015, die jetzt wesentliche Änderungen beinhaltet, ermöglicht es dem Freistaat Bayern Unterbringungsmöglichkeiten innerhalb von Ortschaften für zunächst maximal drei Jahre zu schaffen, so Schneider in seinen Ausführungen. Klosterlechfeld hatte bisher keine offiziellen Zuweisungen und sieht sich jedoch gezwungen, diese Maßnahmen zu akzeptieren.
Ankerzentrum an der Südlagerstraße in Klosterlechfeld geplant
Darüber hinaus berichtete der Bürgermeister in der Sitzung, dass ein Ankerzentrum auf dem brachliegenden Gelände an der Südlagerstraße nahe der B17 geplant ist. Diese Einrichtung wird eine zentrale Rolle bei der Aufnahme und Erstversorgung von Asylsuchenden spielen und ergänzt die Maßnahmen zur Unterbringung und Integration von Flüchtlingen in Klosterlechfeld.
Ein weiteres wichtiges Thema in der Ratssitzung war der Glasfaserausbau in dieser Region, der ins Stocken geraten ist und die geplante Fertigstellung deutlich verlängert hat. Ursprünglich hatte die Telekom angekündigt, alle rechtzeitig bestellten Glasfaseranschlüsse bis zum Jahresende 2022 zu realisieren. Jedoch haben Kapazitätsengpässe und bekannte Herausforderungen in der Bauausführung zu erheblichen Verzögerungen geführt. Aktuellen Schätzungen zufolge wird der Ausbau voraussichtlich bis Ende 2024 dauern, wobei einige Experten sogar von einer möglichen Fertigstellung erst im Jahr 2025 sprechen.
Besonders entscheidend ist derzeit die Entwicklung in Untermeitingen, wo die Verlegung der Leitungen eine wichtige Rolle spielt. Erst wenn dort die Arbeiten abgeschlossen sind, kann der Ausbau vom Übergabepunkt an der Schwabmünchner Straße fortgesetzt werden. Bürgermeister Schneider betonte zudem die Bedeutung der geplanten Datenleitungen, die vom Knotenpunkt Schwabmünchen ausgehen. Diese Leitungen verlaufen auf zwei Strecken, die eine verbindet Untermeitingen mit Klosterlechfeld und geht dann nach Obermeitingen. Die zweite geht nach Graben und Lagerlechfeld. Trotz der aktuellen Verzögerungen zeigt sich die Telekom zuversichtlich, den Glasfaserausbau in der Region erfolgreich abzuschließen.