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Klosterlechfeld/Augsburg: Kasperl wird zum Hauptdarsteller für eine Klosterlechfelder Firma

Klosterlechfeld/Augsburg

Kasperl wird zum Hauptdarsteller für eine Klosterlechfelder Firma

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    Der Kasperl aus der Augsburger Puppenkiste war bei Filmaufnahmen für ein Klosterlechfelder Fliesenunternehmen.
    Der Kasperl aus der Augsburger Puppenkiste war bei Filmaufnahmen für ein Klosterlechfelder Fliesenunternehmen. Foto: Stefan Ladage

    Wofür sind Augsburg und sein Umland bekannt? Neben den geschichtlichen Meilensteinen Friedensfest und Fugger ist es natürlich die „Augsburger Puppenkiste“, die immer noch Furore macht. So geschehen auch in der Zusammenarbeit zwischen Stefan Ladage aus Herford und Patricia Adolf aus Klosterlechfeld. Ihre Begeisterung führte sogar zu einem Videodreh mit dem Puppenkisten-Kasperl. 

    Die 58-jährige Klosterlechfelderin klingt immer noch wie ein aufgeregtes junges Mädchen, wenn sie von ihrer hautnahen Erfahrung in der Augsburger Puppenkiste erzählt: „Das wusste ich ja alles gar nicht“, gibt sie zu, „dass so eine Marionette von mehreren Personen bewegt wird, und dass die Stimme des Kasperl der Herr Marschall ist.“ Jetzt weiß sie es, und sie wird es nie mehr vergessen. Dabei hätte Patricia Adolf auch nie erwartet, einmal hinter die Kulissen des Marionettentheaters zu schauen oder gar Auge in Auge mit dem berühmten Kasperl zu stehen. 

    Patricia Adolf besuchte im Video mit Freunden die Puppenkiste.
    Patricia Adolf besuchte im Video mit Freunden die Puppenkiste. Foto: Stefan Ladage

    Begonnen hat es mit einem ganz normalen Auftrag, den Patricia Adolf für ihren Arbeitgeber, die F&H-Fliesen GmbH in Klosterlechfeld, bearbeitet hatte. Mit der Firma von Stefan Ladage in Herford nahmen sie eine auf das Unternehmen abgestimmte Telefonansage auf. „Ich habe sie ein wenig ausgefragt und so kamen wir darauf, dass wir beide große Fans der Augsburger Puppenkiste sind“, erinnert sich der 55-jährige Ladage. Er ist Musikproduzent und kann sich noch gut an die Folgen von „Urmel aus dem Eis“ oder „Jim Knopf“ erinnern, die in seiner Kinderzeit am Sonntagnachmittag im Fernsehen liefen – und es tut ihm heute noch leid, dass ein anderer ihm mit der modernisierten Form des Songs „Eine Insel mit zwei Bergen“ zuvor gekommen war. 

    Doch dem Profi kam im Gespräch mit Patricia Adolf gleich eine neue Idee: „Wie wäre es mit einem Video der Puppenkiste bei den Fliesenfachleuten?“ Darüber war nicht nur Frau Adolf, sondern die ganze Firma begeistert. Ein Anruf bei Klaus Marschall, Geschäftsführer der Augsburger Puppenkiste, machte alles klar: Der Kasperl würde als Hauptdarsteller agieren, und natürlich durfte Patricia Adolf beim Dreh dabei sein. „Das Drehbuch haben wir gemeinsam mit Herrn Marschall geschrieben“, sagt die Klosterlechfelderin. Von den Mitarbeitern, von Freunden und Verwandten kamen Ideen, sodass bald ein lustiges Video produziert werden konnte. „Selbst nach 35 Jahren im Geschäft hat mich diese Begeisterung noch angesteckt“, sagt Stefan Ladage.

    Kasperl ist der Hauptdarsteller im Video einer Klosterlechfelder Firma

    Der Kasperl der Augsburger Puppenkiste hat natürlich keine Ahnung, was „Fliesen“ eigentlich sind, aber er kennt vieles, das fließt – der Lechkanal, der Verkehr oder auch seine Gedanken. Und zum „Verlegen“ von Fliesen fällt dem pfiffigen Kerl an Fäden auch etwas ein: Ja, auch er sei manchmal verlegen, und seine Kasperlmütze habe er auch schon verlegt. So hatten alle am Videodreh Beteiligten ihren Spaß, und auch die Zuschauer, die das Video vor einigen Tagen zum ersten Mal vorgeführt bekamen, freuten sich riesig. Besonders amüsant waren die Versprecher und kleinen Pannen, die man – wie in einem großen Spielfilm – ans Ende des Videos gestellt hat. 

    „Gerade die Kinder unserer Mitarbeiter, die die Puppenkiste oft gar nicht mehr kennen, haben mit großen Augen gestaunt“, erinnert sich Patricia Adolf. So kam die Puppenkisten-Begeisterte auf einen Wunsch, den man ihr noch erfüllen könnte: „Das Marionettentheater soll wieder ins Fernsehen kommen!“ Das sieht auch Stefan Ladage so. „Leider verliert sich der ‚Mythos Puppenkiste‘, weil die nächsten Generationen andere Helden haben“, bedauert er. Deshalb sinnt er schon über weitere Abenteuer nach, die der Held mit der Zipfelmütze in der Zukunft noch bestehen könnte. Und wer weiß – vielleicht gibt es ja auch in einem Fernsehstudio noch Fans der Puppenkiste, die den Schauspielern an Fäden zu neuem Ruhm verhelfen?

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