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Kleinaitingen: Heftige Diskussion um die Wärmeplanung in Kleinaitingen

Kleinaitingen

Heftige Diskussion um die Wärmeplanung in Kleinaitingen

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    Bürgermeister Rupert Fiehl bedankte sich bei den Verantwortlichen der Feuerwehr für das 150-jährige Jubiläumsfest: Laura und Hannes Fendt, Robert Fendt, Daniel Gehringer, Max Göbel, Joachim Murts, Peter Müller, Patrick Nix, Michael Roschlau, Stefan Jakob, Johann und Jürgen Wiedemann, Thomas und Markus Heider.
    Bürgermeister Rupert Fiehl bedankte sich bei den Verantwortlichen der Feuerwehr für das 150-jährige Jubiläumsfest: Laura und Hannes Fendt, Robert Fendt, Daniel Gehringer, Max Göbel, Joachim Murts, Peter Müller, Patrick Nix, Michael Roschlau, Stefan Jakob, Johann und Jürgen Wiedemann, Thomas und Markus Heider. Foto: Hieronymus Schneider

    Auf der Kleinaitinger Bürgerversammlung in der Lechfeldhalle hat Bürgermeister Rupert Fiehl ein insgesamt positives Bild seiner Gemeinde gezeichnet. Denn Kleinaitingen ist schuldenfrei und verfügt über Rücklagen in Höhe von 6,8 Millionen Euro. Deshalb könne auch der Kindergarten St. Martin mit einem Neubau zukunftsweisend erweitert werden und eine Kinderkrippe aufnehmen. Die Gemeinde hat dafür eine angrenzende Fläche erworben.

    Bürger wollen alte Heizungen austauschen

    Beim Thema „Kommunale Wärmeplanung“ ging der Bürgermeister auf die gesetzliche Verpflichtung der Gemeinden ein, diese bis zum Jahr 2028 zu erstellen. Dafür wurde im Verbund mit den Mitgliedsgemeinden im regionalen Energiewerk Wertach-Stauden das Augsburger Umweltinstitut „bifa“ beauftragt, einen Wärmeplan mit Einbeziehung der möglichen Geothermie-Nutzung im Lechfeld zu erarbeiten. Die in großer Anzahl versammelten Bürgerinnen und Bürger interessierte aber vor allem, warum es beim Nahwärmenetz der örtlichen Firma „Nahwärme Kleinaitingen GmbH&Co.KG“ nicht vorangehe. Dazu sagte Bürgermeister Fiehl, dass der für die Leitungsverlegung erforderliche Wegenutzungsvertrag von den Betreibern bisher nicht unterschrieben wurde. Fiehl betonte, dass mit diesem von einer dafür qualifizierten Rechtsanwaltskanzlei ausgearbeiteten Vertrag die Versorgungssicherheit für alle Bewohner gewährleistet werden müsse und das Leitungsrecht nicht als Monopol vergeben werden dürfe. Der anwesende Betreiber Stefan Büschl wandte dagegen ein, dass er den vorgelegten Vertrag so nicht akzeptieren könne und er sich anwaltlich vertreten lässt. Er befürchtet, dass ihm sein Leitungsnetz dann nicht mehr gehören würde. Mehrere Bürger drängten beide Parteien zu einer baldigen Einigung, weil die Interessenten ihre alten Heizungen austauschen wollen und eine Förderung beantragt haben, die nur noch um ein Jahr verlängert werden könne. Der Bürgermeister betonte, dass er die Nahwärme nicht verhindern, sondern rechtssicher gestalten will.                                                                                              

    Jugendarbeit organisiert Spray-Aktion

    Bei der Versammlung wurde die offene, mobile und interkommunale Jugendarbeit (OMI) vorgestellt. Angie Klingler und Tim Novak sind als Mitarbeitende des Kreisjugendrings in Kleinaitingen, Großaitingen, Oberottmarshausen und Wehringen mit einem Kleinbus als mobilem Wohnzimmer an jugendrelevanten Orten für offene Sport-, Spiel- und Gesprächsangebote unterwegs. Mit 30 Jugendlichen wurde eine Spray-Aktion durchgeführt und sich an der Baumpflanzaktion beteiligt. In Kleinaitingen wird noch ein Raum für einen Treffpunkt gesucht. Diesen stellte der Bürgermeister mit einem von der Gemeinde erworbenen Haus in der Gartenstraße in Aussicht, welches noch für Jugend- und Vereinsräume umgebaut werde. Das erste Stadtbauspiel fand in den Sommerferien mit 50 Kindern zwischen fünf und 13 Jahren in Oberottmarshausen statt. Im nächsten Jahr wird es vom 11. bis 15. August in Großaitingen durchgeführt. In Kleinaitingen gibt es am 13. März die erste Jungbürgerversammlung.

    Das macht die neue Nachbarschaftshilfe

    Seit März wird die Nachbarschaftshilfe von Gisela Herzner-Weihele und Steffi Stolz koordiniert. Sie stellten ihre Aktivitäten vom Garagenflohmarkt über das Aufstellen einer Bank zum Ruhen und Plaudern und einer schmucken Bücherbox vor. Künftig wollen sie gemeinsame Essen, Spaziergänge zum Kennenlernen, Vorlesen mit und für Kinder, Filmeabende und Vorträge sowie einen Nachbarschaftsstammtisch ausbauen. Junge Leute sollen den Älteren beim Umgang mit Laptop und Handy helfen und für das Ferienprogramm werden noch Anbieter gesucht.                                                                                         

    Bürgermeister Rupert Fiehl bedankte sich bei der Freiwilligen Feuerwehr für das gelungene Fest zum 150-jährigen Jubiläum mit einer Gedenkmünze für das Vorstandsteam und für Laura Fendt, die unter anderem die Festschrift erstellte. Ein schriftlicher Antrag auf Verlegung der Maibaumwache des Burschenvereins wegen Lärm- und Rauchbelästigung der Anwohner im Wohngebiet soll in einem Gespräch mit Anwohnern und dem Burschenverein geklärt werden. 

    Bürgermeister: Es fehlt an respektvollem Umgang

    In einem emotionalen Schlusswort kündigte Rupert Fiehl an, dass er sich zur nächsten Wahlperiode ab 2026 nicht mehr als Bürgermeister aufstellen lassen werde. Er habe sich seit 2013 gerne für das Wohl seiner Gemeinde eingesetzt und trotz eines enttäuschenden Wahlergebnisses 2020 weiter gemacht. Er dankte allen, die ihn dabei unterstützt haben, machte aber auch kein Hehl daraus, dass es zunehmend an respektvollem Umgang fehle. Er sieht sich beleidigenden und unflätigen Angriffen bis zum Abstellen eines Bootes mit seinem Namen vor seinem Haus ausgesetzt. „Ehrenamt muss Spaß machen und das ist bei Ehrverletzungen gegen meine Familie und mich nicht mehr der Fall. Ich wurde mürbe gemacht und werde am Ende der Wahlperiode meinen Hut nehmen“, sagte Fiehl zum Ende der Bürgerversammlung.

    Einige Zahlen aus der Statistik des Jahres 2023:

    Einwohner 1378, 98 Zuzüge, 110 Wegzüge, sieben Sterbefälle, zwölf Geburten, zehn Eheschließungen.

    Einnahmen aus Grundsteuer 218.000, aus Gewerbesteuer 1,9 Millionen, aus Einkommenssteueranteilen rund eine Million, Umsatzsteuerbeteiligung 78.000, keine Schlüsselzuweisungen.

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