Wurde ihr Weg ins Priesteramt vom Elternhaus geprägt?
HUBERT RATZINGER: In meiner Familie in Lindau war das tägliche Gebet zentraler Bestandteil und es hat mir gezeigt, dass es da noch etwas gibt, was über Vater und Mutter steht. Das Gottvertrauen meines Vaters, der als Jugendlicher und Soldat mit dem Dritten Reich konfrontiert war, hat mich beeindruckt und das Gebet mit meinen Eltern, dem älteren Bruder und der jüngeren Schwester, ließ in mir die Gewissheit wachsen, von Gott behütet zu sein. Einer meiner Onkel war Pfarrer und jetzt wurde auch mein Neffe Kaplan. Es gab also schon eine familiäre Prägung und auch meine Geschwister bezeugen in ihrer Familie den christlichen Glauben.
Interview