Neuer Radweg in Hiltenfingen eröffnet
Jetzt kann bis zur Goldenen Weide und noch ein Stück in Richtung Siebnach sicher geradelt werden
Die Freude ist groß bei den Hiltenfingern und besonders den Anwohnern der Splittersiedlung „Goldene Weide“. Denn nun wurde der neugebaute Radweg vom Hiltenfinger Krautgartenweg entlang der Staatsstraße 2015 bis zur Einmündung der Kreisstraße nach Siebnach im Landkreis Unterallgäu vom Staatlichen Bauamt Augsburg freigegeben.
Ein lang gehegter Wunsch der Anwohner
Für die drei in der Goldenen Weide wohnenden Familien Blätz, Schaffrath und Müller geht damit ein langgehegter Wunsch in Erfüllung. Nun können sie nicht nur sicher abseits von der vielbefahrenen Staatstraße ihren Wohnort erreichen, sondern auch trocken und sicher in den Bus ein- und aussteigen. Denn die Bushaltestelle „Goldene Weide“ wurde mit Haltebuchten erweitert. „Dafür haben die Anwohner auch bereitwillig einen Teil entlang ihres Grundstücks abgetreten und die Bauarbeiter der Firma Leonhard Weiss während der Bauzeit gut betreut. So haben sie einen Unterstand zur Verfügung gestellt und auch mal warme Getränke gebracht“, sagte Markus Kreitmeier, der Bereichsleiter Straßenbau des Staatlichen Bauamts Augsburg.
Radweg bekommt neuartigen Biberschutz
Mit 3,7 Kilometern Länge sei dies der bisher längste Fahrradweg, den sein Amt gebaut hatte, sagte Kreitmeier. Durch die Breite von drei Metern ist der Radweg auch als Wirtschaftsweg für die Landwirtschaft nutzbar. Um den Flächenverbrauch zu reduzieren und die hochwertigen Naturschutzflächen mit dem Bierbächle entlang der Staatsstraße zu schonen, wurden bereits bestehende Feldwege asphaltiert. Dadurch verläuft der Radweg nicht unmittelbar neben der Staatsstraße, sondern etwas abgesetzt. Über den Schwarzbach wurde eine 13 Meter lange Brücke gebaut, die aber nur für Fußgänger und Radfahrer und nicht für landwirtschaftliche Fahrzeuge passierbar ist. Auch der Naturschutz spielte eine wichtige Rolle. Entlang des Fischbachmähdergrabens wurde auf 800 Metern Länge ein neuartiger Biberschutz durch senkrecht eingerammte Gitter eingebaut. Durch dieses in Bayern erstmalig angewendete patentierte Verfahren wird der Lebensraum des Bibers nicht beeinträchtigt, aber die Unterhöhlung des Radweges verhindert.
Hiltenfingen erhält den Weg zum Nulltarif
Der neue Radweg ist auch landkreisübergreifend, denn er führt von der Goldenen Weide noch etwa 300 Meter weiter bis zur Abzweigung der Kreisstraße MN 36 in Richtung Siebnach in den Landkreis Unterallgäu. Knapp ein halbes Jahr dauerten die Bauarbeiten und die Kosten betrugen insgesamt etwa zwei Millionen Euro. 75 Prozent konnten durch das Bundesförderprogramm „Stadt und Land“ abgedeckt werden. Die restlichen 25 Prozent übernahm der Freistaat Bayern. Hiltenfingens Bürgermeister Robert Irmler zeigte sich besonders darüber erfreut, dass seine Gemeinde den Radweg zum Nulltarif bekommen hat. Die Bewohner der Goldenen Weide spendierten zur Eröffnung des Radweges ein Fass Bier, alkoholfreie Getränke und einen Imbiss. Rechtzeitig bevor das Band zur Freigabe durchschnitten wurde, traf mit Rosa Götz die erste Radfahrerin aus Hiltenfingen ein.
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