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Heuweg-Kita: Gebühren steigen, Eltern fordern mehr Transparenz

Landkreis Augsburg

Heuweg-Kita konfrontiert mit Gebührenerhöhung und Kritik bezüglich Betreuungszeiten

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    Wie in zahlreichen anderen Gemeinden im Landkreis steigen auch in  Untermeitingen  die Gebühren für die Kinderbetreuung.
    Wie in zahlreichen anderen Gemeinden im Landkreis steigen auch in Untermeitingen die Gebühren für die Kinderbetreuung. Foto: Jens Büttner, dpa, Symbolbild

    Seit kurzem wissen die Untermeitinger Eltern, dass die Kita-Gebühren steigen. Das hat bei vielen für Unmut gesorgt, insbesondere wegen der kurzfristigen und deutlichen Heraufsetzung der Elternbeiträge.

    Aus Elternkreisen rund um die Heuweg-Kita verlauteten weitere Kritikpunkte gegenüber unserer Redaktion bezüglich unsicherer Betreuungszeiten und fehlender Transparenz bei der Verwendung der Spielgelder. Der Name der Eltern ist der Redaktion bekannt. Aus unterschiedlichen Gründen wollten sie ungenannt bleiben. Unabhängig voneinander hieß es im Gespräch, die Heuweg-Kita schließe oft verfrüht. Eltern wären regelmäßig damit konfrontiert, Kinder bereits um 14 Uhr abzuholen. Zudem erreiche die Eltern die Information über die verkürzte Betreuungszeit oft erst am Abend davor oder am betreffenden Morgen via App oder Aushang. Kinder so flexibel abzuholen, stelle arbeitende Mütter und Väter vor organisatorische Probleme. Komme dies häufiger vor, sei es eine immense Belastung laut der betreffenden Eltern. Kürzlich sei zum Beispiel die Bienengruppe der Krippe spontan geschlossen geblieben.

    Die Leitung der Heuweg-Kita, Manuela Lutzenberge,r bezieht dazu Stellung. Sie sagt: „Ja, vor Kurzem war das ganze Bienenpersonal krank.“ Sie erhalte die Krankmeldungen der Mitarbeiter in der Früh und könne erst danach die Eltern informieren. Wenn in der Krippe Mitarbeiter krank seien, dann bringe ein Springer nichts. Bei Krippenkindern sei die Vertrauensbasis und konstante Betreuung wichtig, erklärte Lutzenberger. Normalerweise habe sie in der Krippe vier Kräfte, sagt sie und sei personell gut besetzt.

    Untermeitingen: Eltern kritisieren Kita-Gebühren und Betreuung

    Im Kindergarten sei die Personal-Situation etwas angespannter als in der Krippe. „Ich habe im Kindergarten gerade so viele Ganztagskräfte, dass ich den Alltag abdecken kann.“ Sobald eine Kraft in den Urlaub gehe und eine krank sei, werde es eng. Außerdem habe sie viele Teilzeit-Kräfte. Das sei der Arbeitsmarktlage geschuldet, sagt Lutzenberger: Schließlich bestehe die Möglichkeit, zwischen vielen Kitas als Arbeitsplatz auszuwählen. Elternbeirat und Vater zweier Kinder, Marco Kaczkowski, ergänzt die Elternperspektive: „Wir sind mit dem Krippenkonzept super zufrieden - wenig Kinder, viel Personal.“ Beim Wechsel in den Kindergarten falle auf, dass sich der Betreuungsschlüssel zu Ungunsten der Kinder ändere.

    Zu verkürzten Betreuungszeiten im Kindergarten bis 14 Uhr sei es laut Lutzenberger im Januar und April gekommen. Die Adler- und Fuchsgruppe wären zusammengelegt worden, mit der Bitte Kinder früher abzuholen, wenn dies den Eltern möglich sei. Elternbeirat Marco Kaczkowski ist darüber im Bilde. In der Kindergartengruppe seines älteren Kindes hätten Eltern die Kinder im Januar über längere Zeit um 14 Uhr abholen müssen. Er sagt: „Ich kann jeden Elternteil verstehen, der arbeitet und damit Probleme hat.“ In der Krippengruppe seines jüngeren Kindes wäre dies nur zweimal im vergangenen Jahr vorgekommen, sagt er. Kaczkowski führt einen zusätzlichen Punkt an, der arbeitende Eltern einschränkt: Seit Januar 2023 sei die Betreuungszeit auf 15.30 Uhr herabgesetzt.

    Trotz neuer Kräfte bleiben verkürzte Betreuungszeiten bestehen

    Manuela Lutzenberger sagt, sie könne auch zukünftig Personalausfälle nicht ausschließen. Insbesondere in der Krippe während der Eingewöhnung könne es sein, dass Eltern im Krankheitsfall der Betreuer ihr Kind früher abholen müssten. Eine frohe Botschaft hat Lutzenberger dennoch: „Ab September ist der Personalschlüssel wieder voll.“ Der Kindergarten im Heuweg bekommt vier neue Kräfte. Ganz anders habe es noch vor zwei Jahren ausgesehen, als eine akute Notbetreuungssituation aufgetreten sei: „Das hat Eltern an ihre Grenzen gebracht“, berichtet Lutzenberger. Trotz der personellen Verstärkung bleiben die Buchungszeit wie gehabt. Vollzeitkräfte zu bekommen, die bereit seien, nachmittags zu arbeiten, sei laut Lutzenberger allgemein im Landkreis ein Problem.

    Eltern hatten Unverständnis darüber gezeigt, warum die neuen Räume im Heuweg im nächsten Kita-Jahr leer blieben. Lutzenberger sagte: Die Räume seien aktuell nicht bezugsfertig. Möbel fehlten noch. Eigentlich hätten die ausgelagerten Gruppen aus dem Pfarrheim einziehen sollen, aber der Termin der Fertigstellung liege voraussichtlich kurz nach dem Beginn des neuen Kita-Jahres. Um Krippenkinder in der Eingewöhnungsphase einen Umzug zu ersparen, würden die Räume erst im September 2025 eröffnet. Es gebe im Moment genug Kindergartenplätze, um den Platzanspruch zu erfüllen. Für Krippen gelte der nicht, aber die meisten Zweijährigen wären trotzdem untergebracht, sagt sie. Kaczkowski fügt an, er habe keinen Überblick über genaue Zahlen. Aus Elternkreisen hieß es, Eltern wären schon wegen fehlender Plätze in Nachbarkommunen abgewandert.

    Spielgeld dient zum Spielzeugkauf - Eltern für mehr Angebote im KiGa

    Aus Elternkreisen verlautete zudem der Wunsch nach einer größeren Transparenz bei der Verwendung des Spielgeldes. Schließlich bastelten die Kinder wenig, bekämen wenig Angebote. Manuela Lutzenberger erklärt: Ausschlaggebend sei, ob das Kind überhaupt Lust dazu habe. Außerdem gehe es „beim Spielgeld gar nicht um Bastelsachen.“ Stattdessen stehe die Anschaffung von hochwertigen Spielsachen im Vordergrund für den Rollenspielraum, den Bauraum und einen Kreativraum. Beispielsweise Verkleidungssachen, Holzbausteine und Brettspiele. Wer mehr erfahren wolle, könne ihr „Büro der offenen Tür“ nutzen. Elternbeirat und Schriftführer Marco Kaczkowski bestätigt: „In der Früh ist es zwar oft etwas hektisch, aber man kann jederzeit mit ihr (Manuela Lutzenberger) sprechen.“

    Lutzenberger zeigt Verständnis für den Unmut über die Kitagebühren - Erhöhung vor dem Sommer. Sie sei bemüht, die Eltern bei der Stundenbuchung gut zu beraten, sagt sie. Ein Gastbesuch der Eltern in der Kita sei im Januar und Februar möglich, um mehr Einblick in die Abläufe zu erlangen. Elternbeirat Kaczkowski fügt hinzu, dass neben der App und den Aushängen auch die Elternbeiratsprotokolle viele Zusatzinfos enthalten. Er rät: „Oder einfach an den Elternbeirat wenden.“

    Von den vier Kitas in Untermeitingen enthalten sich übrigens die Elternbeiräte der Lechfeld-Kita Nadja Schreiter und Jasmin Kistler einer Kritik an der Erhöhung der Gebühren. Sie würden eine Festlegung der Kosten für die nächsten drei Jahre bevorzugen.

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