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Großaitingen: Leonhardiritt: Ein Fest für Ross und Reiter in Großaitingen

Großaitingen

Leonhardiritt: Ein Fest für Ross und Reiter in Großaitingen

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    Sie führten den Leonhardiritt in Großaitingen an: Kreuzreiterin Michaela Maurus (Mitte) und ihre Begleiterinnen Stefanie Buser (rechts) sowie Sabine Hartl (links).
    Sie führten den Leonhardiritt in Großaitingen an: Kreuzreiterin Michaela Maurus (Mitte) und ihre Begleiterinnen Stefanie Buser (rechts) sowie Sabine Hartl (links). Foto: Monika Treutler-Walle

    Ganz Großaitingen war auf den Beinen, als am Sonntag zum 50. Mal der Leonhardiritt stattfand. Der Pfarrgemeinderat von St. Nikolaus in Großaitingen organisiert alljährlich diese weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannte und beliebte Veranstaltung und hält die Tradition hoch. Pfarrer Heinrich Riedl hatte den Ritt 1974 wieder aufleben lassen. Leonhardiritte gab es wohl in Großaitingen schon vor diesem Zeitpunkt, doch es sind darüber keine Aufzeichnungen mehr auffindbar. Für Pfarrgemeinderatsvorsitzende Rita Steidle ist der Ritt stets etwas Besonderes: „Ohne unser gutes, eingespieltes Team könnte so eine große Veranstaltung nicht funktionieren. Ich danke allen herzlich. Mich freut es, wenn wir diese wunderbare Tradition weiterführen dürfen.“

    Pfarrer Hubert Ratzinger, wie immer am Leonhardiritt, hoch zu Roß. Er reitet Nora, eine belgische Kaltblutstute.
    Pfarrer Hubert Ratzinger, wie immer am Leonhardiritt, hoch zu Roß. Er reitet Nora, eine belgische Kaltblutstute. Foto: Monika Treutler-Walle

    Von der Startwiese an der Friedensstraße führte der Zug durch das Dorf bis zur Leonhardskapelle am südlichen Ortsende von Großaitingen. Auf der Wiese unterhalb des kleinen Gotteshauses wurde die Heilige Messe gefeiert und dort fand auch die Segnung der Pferde und ihrer Menschen statt. Zahlreiche Großaitinger Vereine und Organisationen wie die Feuerwehr, die Singoldschützen, der katholische Burschenverein, der Soldaten- und Veteranenverein, der Liederkranz und weitere Abordnungen aus der Gemeinde, begleiteten den Ritt.

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    Mehr als 1000 Menschen säumten die Straßen in Großaitingen, als Pferde und Gespanne beim traditionellen Leonhardiritt durch die Gemeinde zogen. Nach dem Zug durch das Dorf wurde eine Messe gefeiert. Anschließend wurden die Tiere gesegnet.

    Die Musikkapelle Großaitingen und die Stadtmusikkapelle Schwabmünchen gaben dem Leonharditritt 2024 den musikalischen Rahmen. Mehr als 1000 Besucherinnen und Besucher säumten die Straßen und erlebten einen Zug mit vielen Besonderheiten.

    Die wohl kleinste Leonhardireiterin: Nele sitzt auf dem Pony namens „Bodenwurz“.
    Die wohl kleinste Leonhardireiterin: Nele sitzt auf dem Pony namens „Bodenwurz“. Foto: Monika Treutler-Walle

    Angeführt wurde der Leonhardiritt von der Kreuzreiterin Michaela Maurus und ihren beiden Begleiterinnen Stefanie Buser und Sabine Hartl, die ihre Haflinger gesattelt hatten. Pfarrer Hubert Ratzinger ritt selbst mit und vertraute sich in diesem Jahr Nora, einem belgischen Kaltblut an. Es folgten die größeren Ministranten mit dem Vortragekreuz und die Honoratioren aus der Pfarreiengemeinschaft fuhren in offenen Landauern, den Ehrenkutschen, mit. Carolina Trautner, Abgeordnete im Bayerischen Landtag war zum ersten Mal beim Leonhardiritt in Großaitingen und sagte begeistert: „Ich finde es großartig, wie diese schöne Tradition hier aktiv gelebt wird und mit welcher Begeisterung die Menschen dabei sind.“ Sie saß in der Ehrenkutsche zusammen mit Großaitingens zweiten Bürgermeister Klemens Hutter und Diakon Armin Pfänder, die von Martin Mayr und Stefan Knöpfe gefahren wurde.

    Die Landfrauen in Großaitingen hatten erstmals einen farbenprächtigen Erntewagen mit Früchten aus Feld und Garten sowie einer Erntekrone und einem Gebildebrot geschmückt.
    Die Landfrauen in Großaitingen hatten erstmals einen farbenprächtigen Erntewagen mit Früchten aus Feld und Garten sowie einer Erntekrone und einem Gebildebrot geschmückt. Foto: Monika Treutler-Walle

    Extra zum Jubiläum hatten die Landfrauen aus Großaitingen einen Erntewagen mit Ährenkrone, Früchten von Feldern und Gärten sowie einem besonderen Gebildebrot geschmückt. Dieser zeigte eindrücklich, welche guten Lebensmittel eine funktionierende Landwirtschaft hervorbringt. Gelenkt wurde dieser farbenprächtige Wagen von Steffen Maurus aus Grimoldsried. Die kleinen Ministrantinnen und Ministranten durften auf dem Truhenwagen von Max Kugelmann aus Bobingen mitfahren, der seine beiden Schwarzwälder Stuten eingespannt hatte. Kugelmann ist eines der Urgesteine beim Großaitinger Leonhardiritt. „Bereits mein Vater war viele Jahre dabei und das ist einfach Tradition“, sagt er.

    Auf der Gottesdienstwiese versammelten sich die Abordnungen der Vereine und die Gläubigen.
    Auf der Gottesdienstwiese versammelten sich die Abordnungen der Vereine und die Gläubigen. Foto: Monika Treutler-Walle

    Pfarrer Hubert Ratzinger dankte beim Gottesdienst allen, die sich für den Leonhardiritt engagieren und zum hervorragenden Gelingen beitragen. Er erinnerte in seiner Predigt daran, dass die Botschaft des heiligen Leonhard, der oft auch als Kettenheiliger bezeichnet wird, bei den Menschen ankommen möge und man sich auf Solidarität und Verantwortung für andere besinnen solle. Zur Pferdesegnung nach dem Gottesdienst zogen die Gespanne und Reiterinnen und Reiter mit ihren Pferden am Altar vorbei und erhielten den Segen. Mit dabei war eine Gruppe von Fallabella- und Shetlandponys, von der Kameloase in Langerringen. Für Elke Kerler, die diesen Gnadenhof betreibt, hatte einen schönen Gedanken zur Segnung: „Wir nehmen diesen Segen, den alle brauchen, stellvertretend für die anderen Tiere, die bei uns leben mit nach Hause.“

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