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Großaitingen: Brotzeit ist die schönste Zeit

Großaitingen

Brotzeit ist die schönste Zeit

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    Hauswirtschafterin Kerstin Lachmayr gab beim Frauenbund Großaitingen Tipps für interessante Brotzeiten.
    Hauswirtschafterin Kerstin Lachmayr gab beim Frauenbund Großaitingen Tipps für interessante Brotzeiten. Foto: Monika Treutler-Walle

    Brotzeit, darunter versteht man landläufig ein Essen, zu dem meist Brot, Wurst, Käse und vielleicht einige Radieschen oder Gurken serviert werden. Doch welche Vielfalt in einer Brotzeit stecken kann, zeigte Hauswirtschafterin Kersten Lachmayr aus Geltendorf in ihrem Kurs „Brotzeit ist die schönste Zeit“ zu der der Frauenbund der Pfarrei St. Nikolaus in Großaitingen eingeladen hatte. 23 Teilnehmerinnen kamen ausgestattet mit Brettchen, Messer und Geschirrtuch in den Pfarrsaal Großaitingen, um sich neue Tipps und Anregungen zu holen.  

    Die Referentin legte gleich schwungvoll los. Wurst und Käse auf eine Platte zu legen, sei keine große Kunst, stellte sie fest. Doch wenn ein Brotzeitbrett zum Beispiel einen ansprechenden Mix aus verschiedenen Wurst- und Käsesorten vorweist und mit Snackpaprika, Obststücken, verschiedenen frischen Kräutern und vielleicht sogar mit essbaren Blüten dekoriert wurde, dann macht bereits die Optik Appetit. Ebenso zeigte sie, wie eine Platte geschickt eingeteilt werden kann, wie sich Wurstscheiben dekorativ anrichten lassen und wie man es schafft, einen richtigen Hingucker zum Beispiel eine Salamirose mit ein paar Handgriffen herzustellen.

    Gehört für viele zur Brotzeit: Salami.
    Gehört für viele zur Brotzeit: Salami. Foto: Monika Treutler-Walle

    Das war es dann auch mit der klassischen Brotzeitplatte. Denn nun durften die Teilnehmerinnen in Zweier- und Dreiergruppen die Rezepte, die ihnen die Referentin zusammen mit den Zutaten aushändigte, selbst ausprobieren. Die Schwestern Felizitas Jehle und Walli Lauter aus Großaitingen hatten sich für feine Lachs-Gurken-Röllchen entschieden und legten sofort los. Denn ihr Gericht musste vor dem Anrichten rund eine Stunde in den Kühlschrank, damit die Masse im Teig der Wraps fixiert.

    Die Schwestern Felizitas Jehle und Walli Lauter haben Spaß beim Herstellen der Lachs-Gurken-Röllchen.
    Die Schwestern Felizitas Jehle und Walli Lauter haben Spaß beim Herstellen der Lachs-Gurken-Röllchen. Foto: Monika Treutler-Walle

    Das Romadur-Tatar dagegen, das Sandra Hutter zubereitete, musste, um seinen besonderen Geschmack zu entfalten, einige Zeit durchziehen.

    Fantasie und Regionalität

    Damit eine Brotzeit auch zur schönsten Zeit wird, erklärt die Referentin, die gelernte Erzieherin und zertifizierte Hauswirtschafterin ist: „Frische und Vielfalt spielen bei einer tollen Brotzeit eine wichtige Rolle. Es darf nicht langweilig und monoton werden. Gerade wer einen Garten hat, dem fallen die Ideen in den Schoß. Für mich ist die Verwendung von regionalen und saisonalen Produkten sehr wichtig. Im Winter sind beispielsweise Früchte, die eingeflogen werden müssen, zum Dekorieren tabu. Da kann man gut auf Kräuter, die am Fensterbrett wachsen, zurückgreifen,“ sagt sie und betont: „Wir müssen so arbeiten, dass wir auch Reste gut weiterverarbeiten können. Übriger Käse wird, wenn’s passt, für ein Gratin verwendet.“

    Nicht nur besonders lecker, sondern sehr dekorativ war ein Laugenherz, das Uschi Hailer, Steffi Stark und Marianne Steiner aus Hefeteig flochten, mit Lauge bestrichen und mit grobem Salz verfeinerten. Einfach als Brotzeitstück zum sofortigen Verzehr oder als Partyherz mit verschiedenen Aufstrichen, Salat, gekochten Eiern und Belägen garniert, ist dies ein richtiger Leckerbissen.

    Stolz präsentieren (von links) Marianne Steiner, Steffi Stark und Uschi Hailer ihr Laugenherz.
    Stolz präsentieren (von links) Marianne Steiner, Steffi Stark und Uschi Hailer ihr Laugenherz. Foto: Monika Treutler-Walle

    Doch auch die weiteren Rezepte wie grüner Bohnenaufstrich, Brezensalat, Tex-Mex-Thunfischsalat oder der Nudelsalat „Winzer Art“, dem blaue Trauben, Walnusskerne und Frühlingszwiebeln eine besondere Note geben, waren interessante Anregungen, wie Brotzeiten gestaltet werden können.

    Laugen-Leberkäse-Schnecken der Favorit

    Auch eine Eigenkreation hatte die Referentin für die Teilnehmerinnen des Großaitinger Frauenbundes mitgebracht: „Meine Laugen-Leberkäse-Schnecken sind mein persönlicher Brotzeitfavorit. Sie können warm und kalt gegessen werden, schmecken herzhaft und sind ganz leicht zu machen,“ schwärmt Lachmayr. Die Leserinnen und Leser der Schwabmünchner Allgemeinen lädt sie ein, dieses Schmankerl auszuprobieren.  

    Warm und kalt zu genießen: Laugen-Leberkäse-Schnecken – ein Geheimtipp der Referentin.
    Warm und kalt zu genießen: Laugen-Leberkäse-Schnecken – ein Geheimtipp der Referentin. Foto: Monika Treutler-Walle

    Rezept für Laugen-Leberkäse-Schnecken

    Zutaten:

    1 Karotte

    1 kleine Stange Lauch

    1 kleine Wurzelpetersilie

    1 EL Rapsöl

    100g Käse

    1 EL gehackte Kräuter

    500 g Leberkäsebrät

    1 Rolle XXL-Pizzateig aus dem Kühlregal

    Für die Lauge

    25 g Natron und 100 g Wasser

    Zubereitung:

    Karotte und Wurzelpetersilie schälen und sehr fein würfeln. Den Lauch putzen, waschen und ebenfalls fein schneiden. Das Gemüse in heißem Öl andünsten.

    Den Käse in kleine Würfel schneiden. Mit dem leicht abgekühlten Gemüse und den Kräutern vermischen und leicht würzen. Zusammen mit dem Brät mit den Knethaken des Handrührgerätes in einer Schüssel vermischen.

    Wasser und Natron in einem kleinen Topf kurz zum Kochen bringen. Den Pizzateig ausrollen. Die Brätmasse drauf verstreichen und wieder aufrollen. Mit dem Sägemesser ca. 1,5 cm dicke Scheiben schneiden. Den Rand der Scheiben ringsum in die Lauge tauchen, auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und bei 200° C Ober-/Unterhitze 30 Minuten backen. Wenn sie zu dunkel werden, auf 180° C zurückschalten.

    Mehr über Rezepte/Kurse von Kerstin Lachmayr bei Instagram: @kerstinlachmayr

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