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Großaitingen: 125 Jahre Metzgerei Rieger in Großaitingen: Es hat sich viel verändert

Großaitingen

125 Jahre Metzgerei Rieger in Großaitingen: Es hat sich viel verändert

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    Werner Michael Rieger, Elfriede Rieger und Werner Leo Rieger feiern den 125. Geburtstag ihrer Metzgerei.
    Werner Michael Rieger, Elfriede Rieger und Werner Leo Rieger feiern den 125. Geburtstag ihrer Metzgerei. Foto: Anja Fischer

    Seit 125 Jahren gibt es die Metzgerei Rieger in Großaitingen. Nicht viele Betriebe können einen solchen Geburtstag feiern, Grund genug für die Familie Rieger, einen Blick zurückzuwerfen. 1895 gründete Karl Stegmann in Großaitingen die Metzgerei Stegmann. Die Metzgerei gehörte zu einem landwirtschaftlichen Betrieb, dessen Erzeugnisse man direkt auf dem Hof veredeln wollte. Mit den Jahren kristallisierte sich der Erfolg der Metzgerei heraus, die seit vier Generationen in Familienbesitz ist und immer weiter ausgebaut wurde.

    So fing alles an: Eine historische Ansicht der Metzgerei Rieger aus deren Anfangsjahren. Karl Stegmann gründete das Geschäft 1895. Damals wurden die Erzeugnisse eines Bauernhofs direkt am Hof weiterverarbeitet.
    So fing alles an: Eine historische Ansicht der Metzgerei Rieger aus deren Anfangsjahren. Karl Stegmann gründete das Geschäft 1895. Damals wurden die Erzeugnisse eines Bauernhofs direkt am Hof weiterverarbeitet. Foto: Rieger

    Metzgerei Rieger in Großaitingen: Erweiterung Anfang der 90er Jahre

    Der erste Führungswechsel fand 1925 statt, als Karl Stegmann den Betrieb an seinen Erstgeborenen Sohn Leo übergab. 31 Jahre später übernahm dessen Tochter Magdalena Rieger 1956 die Metzgerei zusammen mit ihrem Ehemann Werner Rieger. Dabei wurde die Metzgerei umbenannt. Drei Jahre später wurden die Verkaufsräume im Haus neben der Kirche grundlegend modernisiert und den damals gängigen Standards angepasst.

    1988 ging die Metzgerei in die Hände von Sohn Werner Leo Rieger und seiner Frau Elfriede über. Diese renovierten das Geschäft zu Beginn der 1990er-Jahre noch einmal komplett und erweiterten es. Der Betrieb investierte dabei nicht nur in einen modernen Ladenbereich, sondern erweiterte auch die Räume für die Zubereitung küchenfertiger Produkte. „Das war wichtig, weil gerade der Bereich Catering und Partyservice immer größer wird“, sagt Elfriede Rieger.

    So läuft es in der Metzgerei Rieger heute

    Wurden in der klassischen Metzgerei früher nur Fleisch und Wurst verkauft und für das Catering noch vorwiegend Wurst- und Käseplatten angerichtet, so werden heute ganze Menüs für Hochzeiten, Firmenevents oder Familienfeiern nachgefragt. Auch Fingerfood für Veranstaltungen bietet die Metzgerei an. „Da hat sich viel verändert“, meint Elfriede Rieger, die zusammen mit ihrem Mann im Betrieb viel Wert auf regionale Zutaten und traditionelles Metzgerhandwerk legt. „Bei uns wird fast alles noch selbst gemacht“, betont sie.

    Deshalb kann man in der Theke nicht nur die von Meisterhand hergestellten Schinken und Salamis, sondern neben dem Grundsortiment mit Sorten wie Bierschinken, Lyoner und Gelbwurst auch saisonale Spezialitäten wie die winterliche Bratapfelbratwurst, schlesische Bratwürste oder im Sommer kleine Spieße mit unterschiedlichen Zutaten finden. Vor allem die Schinkenauswahl – in der Metzgerei stets Chefsache – mit italienischem Schinken, Rosmarin- oder Walnussschinken lädt zum probieren und genießen ein.

    Dem Familienbetrieb sind Natürlichkeit und Handwerk wichtig, sowie die Verwendung des gesamten Tieres. „Das geschieht heute fast nur noch in der Wurstherstellung“, weiß die Chefin. „Früher wurde fast das ganze Tier noch im Haushalt verkocht, aber Produkte wie Rinderzunge oder Ochsenschwanz werden heute kaum mehr nachgefragt.“ Der Trend gehe hier eher zur schnellen Küche, der Grill werde auch im Winter angeheizt. „Früher gab es eher mal ein Bratenstück, heute ist die Küche wesentlich facettenreicher“, hat Elfriede Rieger festgestellt.

    Metzgerei Rieger: Die Pläne für die Zukunft in Großaitingen

    In den nächsten Jahren möchten Werner Leo Rieger und seine Frau Elfriede den Staffelstab an ihren Sohn Werner Michael Rieger weitergeben, der seit 2015 im Familienbetrieb beschäftigt ist. Nach einer Ausbildung zum Offset-Drucker entschloss sich der Junior vor gut fünf Jahren, doch den elterlichen Betrieb weiter zu führen und holte Ausbildung, Meisterschule und Ausbildereignung nach. Er geht seinem Beruf mit Leidenschaft nach, schließlich gilt das Schubladenimage des Metzgerberufs in einem modernen Betrieb wie bei der Familie Rieger schon lange nicht mehr. Mittlerweile unterstützen Maschinen und Aufzüge die körperliche Schwerarbeit.

    Gerne probiert die Familie selbst von den hergestellten Wurstspezialitäten. An Weihnachten darf es dabei ruhig auch mal etwas Besonderes sein. „Aber da geht auch bei uns der Trend zur schnellen Küche“, lacht Elfriede Rieger. „Wir werden sicherlich Steak oder Roastbeef machen, das essen bei uns alle gerne.“

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