Eine der größten Kulturveranstaltungen in Deutschland ist der Tag des offenen Denkmals, der jährlich im September stattfindet und von der Deutschen Stiftung für Denkmalschutz koordiniert wird. Mehr als 8000 Denkmale stehen an diesem Tag bundesweit im Mittelpunkt und können ohne Eintritt besichtigt werden. Dieses Jahr wird hierzu auch im Mickhauser Ortsteil Grimoldsried eine Veranstaltung unter dem Motto „1 Kirche und 2 Kapellen“ angeboten, die von der Kreisheimatpflege unterstützt wird.
Am Sonntag, 8. September, gibt es viele geschichtliche Informationen und jeweils eine Führung in der Franz-Xaver-Frey-Staudenkapelle, in der Marienkapelle sowie in der Kirche St. Stephanus in Grimoldsried. Organisiert wird die Veranstaltung vom ehemaligen Kulturamtsleiter der Stadt Bobingen, Reinhold Lenski, sowie von Kirchenpfleger Stefan Klemmer aus Grimoldsried.
Ein Denkmal, das noch keines ist steht in Grimoldsried
Das erste Denkmal, das besichtigt werden kann, ist zwar streng genommen noch kein Denkmal, dafür aber eine besondere Landmarke: Um 13 Uhr gibt es in der im Blockhausstil erbauten Franz-Xaver-Frey-Staudenkapelle eine Führung sowie eine Gedichtsrezitation. Die Staudenkapelle liegt am Stauden-Meditiationsweg südlich von Grimoldsried am Waldrand.
Ab 13.45 Uhr erläutern Reinhold Lenski und der Schwabmünchner Kunsthistoriker Dr. Norbert Leudemann die bisher unbekannte Entstehungsgeschichte der legendenumrankten Marienkapelle, deren Vorläuferbau bereits um 1747 existierte. Bei der Marienkapelle handelt es sich vermutlich um eine Pestkapelle, an der damals ein Pestfriedhof angrenzte. Neben den geschichtlichen Informationen gibt es in der Kapelle auch eine kleine Ausstellung über die 1000-jährige Ortsgeschichte von Grimoldsried und der politischen Lage in der ehemaligen Markgrafschaft Burgau. Die Marienkapelle befindet sich am nordöstlichen Ortsrand von Grimoldsried in der Angerstr. 7.
Kirchenführung in St. Stephanus in Grimoldsried
Gegen 14.30 Uhr bietet dann Mesner Armin Lidl eine Kirchenführung in der Kirche St. Stephanus in Grimoldsried an, die in den Jahren vor 1493 im spätgotischen Stil erbaut wurde. Den Abschluss der Veranstaltung bildet ab 15.15 Uhr ein kurzer ortsgeschichtlicher Vortrag von Reinhold Lenski im Gemeinschaftshaus in Grimoldsried in der Angerstraße 28. Dort wird auch eine kleine Bewirtung angeboten.
Begleitet wird Reinhold Lenski während der Veranstaltung vom Heimatforscher Franz Xaver Holzhauser aus Bobingen, der für die Besucher ebenso viele geschichtliche Informationen bereithält.
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz
- ist eine private, gemeinnützige Stiftung
- Förderung der Restaurierung von mehr als 6.500 Denkmalen
- investierte bereits mehr als 750 Millionen Euro
- wurde 1985 gegründet und steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten
- koordiniert bundesweit seit 1993 den Tag des offenen Denkmals
- ist bundesweit durch mehr als 500 Ehrenamtliche in über 85 Ortskuratorien vertreten
Entstanden ist die Idee, sich am Tag des offenen Denkmals zu beteiligen, während einer Motorradtour. Reinhold Lenski erzählt: „Ich fahre gerne mit meinem Motorrad durch die wunderschöne Staudengegend und entdeckte dabei zufällig die sehr versteckt liegende Marienkapelle in Grimoldsried. Mich hat die Geschichte dazu sehr interessiert, sodass ich anfing, darüber zu recherchieren. Dabei entstand dann die Idee, sich am Tag des offenen Denkmals zu beteiligen.“ Lenski organisierte bereits früher in Bobingen als Kulturamtsleiter den Tag des offenen Denkmals.
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Besucher können auch während des Programms zu den einzelnen Besichtigungsorten hinzustoßen. Parkplätze sind jeweils vor Ort ausgewiesen. Weitere Veranstaltungen zum Tag des offenen Denkmals finden in Diedorf, Dinkelscherben, Kleinaitingen, Langerringen, Leitershofen, Nordendorf, Osterkühbach, Ried, Stadtbergen, Thierhaupten und Westheim statt.
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