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Graben: Wie Amazon aufs Lechfeld kam

Graben

Wie Amazon aufs Lechfeld kam

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    Vor 30 Jahren wurde Amazon gegründet, vor 13 Jahren entstand das Logistikzentrum in Graben.
    Vor 30 Jahren wurde Amazon gegründet, vor 13 Jahren entstand das Logistikzentrum in Graben. Foto: Ulrich Wagner

    Andreas Scharf ist seit 2008 Bürgermeister von Graben. Etwas länger gibt es Amazon: Der Versandriese wurde vor 30 Jahren gegründet und baute auf dem Lechfeld 2011 ein Logistikzentrum.

    2011 war Spatenstich für das Amazon-Logistikzentrum. Zwei Jahre später kam der Bahn-Halt. Sie waren damals gerade einige Jahre im Amt. Erinnern Sie sich noch an die spannende Zeit?
    ANDREAS SCHARF: Als wenn es gestern gewesen wäre. Die Zeit war so intensiv, dass ich sie mit Sicherheit nie vergessen werde. Landrat, Bürgermeister, Wirtschaftsförderung, Invest in Bavaria, Goodman als Bauherr und Amazon als Mieter waren ständig im Austausch, um die Ansiedlungsvoraussetzungen Punkt für Punkt abzuarbeiten. Es war unglaublich viel Arbeit, es hat aber auch sehr viel Spaß gemacht, weil Amazon und Goodman absolut seriöse Verhandlungspartner waren und der Gemeinderat mir vertrauensvoll großen Handlungsspielraum einräumte.

    Andreas Scharf
    Andreas Scharf Foto: Uwe Bolten

    Wie kam Amazon eigentlich auf Graben?
    SCHARF: Amazon war auf der Suche nach einem Standort im Raum Augsburg und hat unter anderem bei der Wirtschaftsförderung des Landkreises nachgefragt. Die Wirtschaftsförderung hat wie bei allen Anfragen alle Gemeinden informiert, dass ein Unternehmen etwa 18 Hektar Gewerbefläche für einen Logistikstandort mit rund 800 Parkplätzen sucht. Der Name war nicht bekannt. Da wir das Potenzial an Flächen hatten, habe ich mich mit einer relativ einfachen Skizze beworben und wurde dann wenige Wochen später informiert, dass Amazon die Standorte Augsburg und Graben ernsthaft ins Auge gefasst hat und parallel prüft.

    Wie konnte sich die Gemeinde durch die Ansiedlung von Amazon und weiteren Großunternehmen entwickeln? Oder anders herum gefragt: Was wäre passiert, wenn Graben nicht diese Entwicklung genommen hätte?
    SCHARF: Amazon ist seit Eröffnung 2011 der Betrieb mit dem höchsten Aufkommen an Grund- und Gewerbesteuer in der Gemeinde Graben. Etwa die Hälfte davon fließt zwar über die wegen der verbesserten Umlagekraft deutlich gestiegene Kreisumlage und drastisch sinkende Schlüsselzuweisungen wieder ab, der stabile Überschuss ermöglichte uns jedoch über die Jahre Investitionen wie die zweieinhalbfach-Sporthalle, das Kulturzentrum und die Sanierung der Turnhalle Lagerlechfeld. Ohne Amazon wären die Sport- und Kulturangebote in Graben in der heutigen Form definitiv nicht möglich.

    Ich habe keine Neidgefühle wahrgenommen

    Andreas Scharf, Bürgermeister

    Gibt es eigentlich Kollegen, die ein wenig neidisch auf Sie und ihre Gewerbesteuer-Ausstattung sind?
    SCHARF: Viele Gemeinden im südlichen Landkreis Augsburg haben ein ähnliches oder sogar höheres Gewerbesteueraufkommen als Graben. Die interkommunale Zusammenarbeit zwischen den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern ist sehr eng und freundschaftlich. Ich kann daher mit Überzeugung sagen, dass ich bisher keine Neidgefühle wahrgenommen habe und meinerseits auch keine Neidgefühle habe im Hinblick auf andere Gemeinden.

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