Etwas erschrocken war Grabens Bürgermeister Andreas Scharf anfangs schon über die enorme Kostensteigerung. Zu Beginn der Planung habe er mit einer Summe von 1,7 Millionen Euro für die Erweiterung des Kindergartens Pfiffikus gerechnet. Die jetzige Kostenschätzung sieht rund 2,4 Millionen vor.
Doch in der jüngsten Gemeinderatssitzung erklärte Scharf: „Wenn wir bedenken, dass es sich nicht nur um einen notwendigen Anbau, sondern auch um Veränderungen im Inneren sowie die Investition in Einrichtungen wie Küche und Speiseraum handelt, ist es nachvollziehbar."
![Der zweigeschossige Anbau des Kindergartens Pfiffikus wird eines der kostspieligsten Projekte der vergangenen Jahre. Der zweigeschossige Anbau des Kindergartens Pfiffikus wird eines der kostspieligsten Projekte der vergangenen Jahre.](https://images.mgpd.de/img/101118571/crop/c1_1-w100/1336561772/553279916/gemeinderat-graben-oktober-2020.jpg)
Über viele Jahre sei die Kommune mit acht Kindergartengruppen ausgekommen, mit der Erweiterung würden es zwei mehr werden. „Bei alledem dürfen wir nicht vergessen, dass die Eltern einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz haben“, betonte Scharf.
Die Gemeinderäte stimmten dem Bauantrag zur Erweiterung der Einrichtung am Via-Claudia-Weg in Graben einstimmig zu. „Es wird das größte Bauvorhaben der letzten Jahre“, betonte Bürgermeister Scharf.
Geplante Baumfällung ärgert Anwohner in Graben
Darüber hinaus sprachen die Räte über die geplante Fällung von Bäumen an der Lechfelder Straße. Bürger hatten Einwände dagegen erhoben. Die Gemeinde klärte daraufhin mit den Eigentümern, ob die Kastanien und Fichten auf dem Grundstück im westlichen Bereich der Lechfelder Straße erhalten bleiben sollen.
Die Gemeinde wurde informiert, dass die Bäume gefällt werden. „Nachdem es in Graben keine Baumschutzverordnung gibt, liegt die Entscheidung allein beim Eigentümer. Ein Einschreiten der Gemeinde wäre nicht zulässig“, erklärte Scharf die Rechtslage.
Differenzen, die es seit Beginn der Sanierung der Lechfelder Straße mit einer Eigentümergemeinschaft gibt, bewertete Scharf als nicht begründet. „Sie gehen davon aus, dass die Erschütterung, die von Kettenfahrzeugen und Rüttelplatten ausgeht, Schäden am Haus verursacht. Im Juni wurde dazu kurzfristig eine Messung durch ein geologisches Fachbüro veranlasst. Diese hat ergeben, dass die eingesetzten Maschinen zulässig sind", sagt der Bürgermeister.
Entstehende Risse im Putz seien oberflächlich und könnten zugespachtelt werden. Zudem stellte Scharf in Aussicht, dass Schäden zum Ende der Straßensanierung übernommen werden könnten.
Sicherheitswacht in Graben kommt gut an
Die Bilanz nach dem ersten Jahr mit der Sicherheitswacht in Graben fiel Scharf zufolge positiv aus. Besonders die Gespräche mit Bewohnern sowie den Nutzern öffentlicher Plätze hätten sich als fruchtbar erwiesen. „In einem Gespräch Ende September mit Vertretern der Polizei Schwabmünchen sowie der Wacht betonten die Beteiligten das gute Klima in der Kommune“, berichtete der Bürgermeister.
Graben sei aus Sicht der Sicherheitswacht eine Gemeinde, in der es keine echten Probleme gäbe. Auch Sebastian Finkenberger von der mobilen Kinder- und Jugendhilfe habe diese Einschätzung bestätigt und bescheinigte der Wacht eine sehr gute Zusammenarbeit.
Gemeinde tauscht Lampen aus, um künftig Energie zu sparen
Thema im Gemeinderat war auch die Beleuchtung im Gemeindegebiet. Die Verwaltung hatte mit der LEW über Einsparungen im Energieverbrauch und die Reduzierung der Lichtverschmutzung durch rundum strahlende Leuchten verhandelt. Nun sollen zahlreiche Lampen ausgetauscht werden. „Damit reduzieren wir über die Vertragslaufzeit von acht Jahren die Kosten für unsere rund 760 Leuchten um kalkulierte 38.700 Euro“, erklärte Bürgermeister Scharf.
Auch bei der Weihnachtsbeleuchtung kommt heuer LED-Technik zum Einsatz. Nach dem Willen des Gemeinderats soll der winterliche Lichterschmuck im Ortsteil Lagerlechfeld auf die neue Beleuchtungstechnik umgestellt werden, im Altort Graben wird die alte Beleuchtung eingesetzt. In späteren Jahren soll auch hier auf die LED-Technik umgerüstet werden.
![Der Hebauf für das gemeindeeigene Mehrfamilienhaus-Projekt im Dezember scheint nach jetzigem Baustand ein sportlicher Ansatz zu sein. Der Hebauf für das gemeindeeigene Mehrfamilienhaus-Projekt im Dezember scheint nach jetzigem Baustand ein sportlicher Ansatz zu sein.](https://images.mgpd.de/img/100321252/crop/c1_1-w100/1208594887/665393122/gemeinderat-graben-oktober-2020.jpg)
Der Förderbescheid zum Ausbau des Wegenetzes rund um die „Schnatterer Grube“ südlich von Graben ist Scharf zufolge bei der Gemeinde eingegangen. Man versuche, die notwendigen Arbeiten heuer noch zu beginnen.
Für das gemeindeeigene Wohnbauprojekt an der Peter-Dörfler-Straße entschied der Rat, die Garagen mit einer Dachbegrünung auszustatten. Weiterhin signalisierte das Planungsbüro, dass voraussichtlich im Herbst der Hebauf für die Mehrfamilienhäuser stattfinden könne.
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