Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schwabmünchen
Icon Pfeil nach unten

Gennach: Gennacher Jungstörche werden bald flügge

Gennach

Gennacher Jungstörche werden bald flügge

    • |
    Ein Blick ins Nest: Zu sehen ist das Gennacher Jungstorch-Geschwisterpaar mit einem Elternvogel bei der Gefiederpflege.
    Ein Blick ins Nest: Zu sehen ist das Gennacher Jungstorch-Geschwisterpaar mit einem Elternvogel bei der Gefiederpflege. Foto: Werner Burkhart

    Störche fühlen sich ziemlich wohl in unserer Region. Im Jahr 2020 haben sie gar einen Rekord aufgestellt: So viele Paare wie noch nie brüteten im Augsburger Land und sorgten für einen Babyboom, nachdem es im Jahr 2019 aufgrund von viel Regen besonders viele tote Küken gab.

    Heuer sind in Hiltenfingen und Langerringen keine Küken in den Nestern zu finden. Aber auf dem Gennach Kirchturm zieht ein Storchenpaar gerade seinen Nachwuchs groß. Zwei Experten haben den

    Das Nest war 2004 vom LBV unter Mithilfe der Schwabmünchner Feuerwehr installiert worden. Seither erfolgt jährlich eine Besteigung des Turms der Gennacher Kirche, um von dort aus einen Kontrollblick ins Storchennest zu werfen. Nur fünfmal war der Horst unbesetzt oder die Brut nicht erfolgreich. So erblickten dort zwischen 2004 und 2022 insgesamt 34 Küken das Licht der Welt, immerhin 30 davon schafften es und flogen aus. Auch für das aktuelle Geschwisterpaar sieht es gut aus: „Die sind schon recht groß und aus dem Gröbsten raus. Auch das Wetter war relativ günstig, nicht zu kalt, nicht zu trocken und es gab keine langen Regenphasen nach der Schlüpfphase“, so Burkhart.

    Storchenpaar gibt Nest nach Verletzung auf

    Paul Schmuck ist seit vergangenem Herbst Storchenbeauftragter der LBV-Kreisgruppe. Nach seinen Recherchen gibt es aktuell mindestens 26 besetze Storchennester im Landkreis Augsburg. Leider sind heuer die Nester in den Gennacher Nachbardörfern Hiltenfingen und Langerringen nicht dabei.

    In Hiltenfingen fanden sich zwar Störche ein, diese schritten aber nicht zur Brut. In Langerringen dagegen wurde zwar mit dem Brutgeschäft begonnen, dann aber verletzte sich einer der Altvögel. Nach Angaben von Anwohnern wurde der Vogel tierärztlich versorgt, das weitere Schicksal ist nicht bekannt. Wie Schmuck per Drohne feststellen konnte, lagen drei Eier im Nest. Inzwischen wurde es aufgegeben.

    Wasser und Nahrung auch bei Trockenheit

    Hans Lutz beobachtet die letzten Jahre im Wertachtal vermehrt größere Trupps an Störchen, die im Sommer durch die Lande ziehen. „Die Tiere sind entweder noch nicht geschlechtsreif oder haben als Erwachsene keinen Einstieg ins Brutgeschäft gefunden“, so Lutz.

    Bis zu 100 Vögel hat er so schon beobachten können. Wichtiger Attraktionspunkt sind die großen Extensivrinderweiden und die Flachwasserbiotope im Gennachmoos, die auch bei Trockenheit Wasser und Nahrung spenden. Biotope und Weiden wurden vom LPV in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Langerringen und den LBV angelegt. Vor ziemlich genau 20 Jahren startete das Weideprojekt, um das sich seither Hans Lutz vorbildlich kümmert und für das er kürzlich geehrt wurde.

    Weiden und Wiesen sind überlebenswichtig

    Das Gebiet um Gennach ist Teil eines BayernNetzNatur-Projekts, das der Landschaftspflegeverband in Zusammenarbeit mit den Gemeinden Hiltenfingen und Langerringen und mit dem LBV umsetzt. Die dortigen Extensivweiden und Wiesen mit Flachwasser-Biotopen sind überlebenswichtige Habitatstrukturen für Weißstorch, Kiebitz und Co.

    BayernNetzNatur-Projekte fördern die biologische Vielfalt und den landesweiten Biotopverbund, sie unterstützen damit die Umsetzung der Biodiversitätsstrategie der Bayerischen Staatsregierung. (AZ)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden