Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schwabmünchen
Icon Pfeil nach unten

Gautsch in Königsbrunn: Volksfest endet mit Heißluftballon-Fahrt und Boxkämpfen

Königsbrunn

Boxen im Festzelt in Königsbrunn: Am letzten Gautsch-Wochenende geht es Schlag auf Schlag

    • |
    • |
    Lokalmatadoren: Trainer Alex Karpov (von links), die beiden Boxer Marco Kwenko und Ibrahim Hussaini sowie Trainer Alex Weiser vertreten im Königsbrunner Festzelt den TSV Königsbrunn. Im Hintergrund boxt der Ex-Königsbrunner Ezat Sarwari.
    Lokalmatadoren: Trainer Alex Karpov (von links), die beiden Boxer Marco Kwenko und Ibrahim Hussaini sowie Trainer Alex Weiser vertreten im Königsbrunner Festzelt den TSV Königsbrunn. Im Hintergrund boxt der Ex-Königsbrunner Ezat Sarwari. Foto: Marco Keitel

    Draußen kühler Nieselregen, drinnen im Festzelt wird es schnell warm. Hier fliegen am Sonntag, dem letzten Tag der Königsbrunner Gautsch, die Fäuste. Anfeuernde Schreie sind zu hören, aus den Ecken das zischende Geräusch von schnellen Schlägen, die beim Aufwärmen in den Handpratzen der Trainer landen. Vor der Bühne ist der Ring aufgebaut. Das Boxen gehört bei dem Volksfest seit vielen Jahren dazu. Am Sonntag finden hier vor rund 1000 Menschen im Zelt 15 Kämpfe verschiedener Alters- und Gewichtsklassen statt. Den Auftakt machen die Jüngsten.

    Sie kämpfen, wie es für Unter-18-Jährige und Frauen im Amateurboxen üblich ist, mit Kopfschutz. Nach dem Kampf würdigen die Punktrichter die Leistungen beider Buben, der Kampf wird als Unentschieden gewertet. Insgesamt zwei der Boxer treten an diesem Tag für den TSV Königsbrunn an, andere kommen etwa aus Aichach, Augsburg, München, Neu-Ulm. Drei Runden gehen die Kämpfe, dazwischen sorgt DJ Rose für musikalische Motivation. Sie legt etwa die Rocky-Titelmelodie, ein Klitschko-Einlauflied oder Hells Bells von AC/DC auf.

    Über Sieg oder Niederlage entscheiden in Königsbrunn meist die Punktrichter

    Einen harten, dynamischen Kampf ohne Kopfschutz liefern sich Ezat Sarwari, der früher für Königsbrunn boxte und jetzt für den TJKV Augsburg antritt, und der Münchner Halil Sirtkaya. Wie bei solchen kurzen Kämpfen üblich, entscheiden auch hier die Punktrichter über Sieg oder Niederlage. Am Ende gewinnt Sirtkaya nach Punkten.

    Einen spannenden Schlagabtausch liefern sich Ezat Sarwari (links) vom TJKV Augsburg und Halil Sirtkaya vom TSV 1860 München.
    Einen spannenden Schlagabtausch liefern sich Ezat Sarwari (links) vom TJKV Augsburg und Halil Sirtkaya vom TSV 1860 München. Foto: Marco Keitel

    Ebenfalls nach einem spannenden, knappen Kampf geschlagen geben muss sich der Königsbrunner Ibrahim Hussaini gegen den Aichacher Shahriyar Asrari. Macht es für die Boxer einen Unterschied, ob sie im Boxstudio, in der Sporthalle oder eben, wie in Königsbrunn, im Festzelt kämpfen? „Die Stimmung ist im Zelt anders“, sagt Hussaini. Die vielen Zuschauer seien eine zusätzliche Motivation.

    Heißluftballons gehören zur Gautsch in Königsbrunn

    Die Kämpfer in den leichteren Gewichstklassen schlagen teilweise fast im Sekundentakt zu. Etwas abwartender, vorsichtiger, aber trotzdem flüssig und präzise bewegen sich später die Schwergewichtler.

    Hoch über Königsbrunn waren am Samstag traditionell Heißluftballons unterwegs.
    Hoch über Königsbrunn waren am Samstag traditionell Heißluftballons unterwegs. Foto: Ballonfreunde Lechfeld

    Ein Schwergewicht, ein fester Programmpunkt, ist während der Gautsch seit Jahrzehnten auch das Heißluftballon-Fahren. Am Samstag fand die 35. Ballon-Wettfahrt über Königsbrunn statt. Andreas Aigner, Vorsitzender der Ballonfreunde Lechfeld, schätzt, dass mehr als 30 davon während der Gautsch stattgefunden haben. Dabei waren Fahrer aus der Schweiz, aus Österreich, aus Hamburg. Sie hatten heuer erneut mit dem Wetter zu kämpfen. Am Samstagmorgen konnte das Fly-In stattfinden. 13 Ballons starteten aus drei Kilometern Entfernung in Richtung eines Zielkreuzes und versuchten einen Sandsack möglichst genau in dessen Mittelpunkt fallen zu lassen. Weiter ging es mit der zweiten Wettkampfrubrik, bei der es darum ging, die weiteste Strecke innerhalb eines markierten Bereiches zurückzulegen, ohne dessen Grenze zu überfahren. Die dritte Wertung, die Fuchsfahrt, musste am Samstagabend wegen des Wetters ausfallen.

    Aigner sieht es positiv: „Wir hatten eine Steigerung zum vergangenen Jahr, da konnten wir gar nicht starten.“ Für das kommende Jahr überlegen die Ballonfreunde, sich den Freitagabend als Alternativtermin offenzuhalten, um flexibler auf widriges Wetter reagieren zu können.

    Heiß her geht es am letzten Gautsch-Wochenende nicht nur beim Boxen im Zelt, sondern auch in den Fahrgeschäften.
    Heiß her geht es am letzten Gautsch-Wochenende nicht nur beim Boxen im Zelt, sondern auch in den Fahrgeschäften. Foto: Hermann Schmid

    Das durchwachsene Wetter machte sich auch bei den Schaustellerinnen und Schaustellern bemerkbar. „Man hat gemerkt, dass die Leute an manchen Tagen unsicher waren, ob es gewittert und deshalb lieber nicht rausgegangen sind“, sagt eine davon am Sonntag. An den wenigen trockenen, sonnigen Tagen sei die Nachfrage dafür groß gewesen.

    Die Königsbrunner Gautsch findet zum zweiten Mal nach der Corona-Pandemie wieder auf dem Volksfestplatz an der St. Johannes-Straße statt.
    Icon Galerie
    39 Bilder
    Feuerwerk, Fußball, Feiern: Unsere Bilder zeigen, wie gut die Stimmung auf der Königsbrunner Gautsch am Eröffnungswochenende war.
    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um Kommentieren zu können müssen Sie angemeldet sein

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden