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Fußball-Nachlese: Prächtige Derbystimmung und Bobinger Sorgen

Fußball-Nachlese

Prächtige Derbystimmung und Bobinger Sorgen

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    Mit Fahnen und Trommeln wurden die Langerringer Fußballer in Hiltenfingen unterstützt.
    Mit Fahnen und Trommeln wurden die Langerringer Fußballer in Hiltenfingen unterstützt. Foto: Hieronymus Schneider

    Einiges geboten war in Bobingen. Doch es gab nicht nur spannende Spiele auf den Plätzen zu sehen. Auch neben den Spielfeldern tat sich etwas. Die verletzungsbedingte Personalnot der Bobinger Bezirksligamannschaft ist ja bereits seit der ersten Woche der noch jungen Saison ein Thema. Nachdem die Bobinger Kicker gleich zu Beginn vier Spiele in einer Woche absolvieren mussten, gibt es eine lange Verletztenliste. Jetzt tun sich aber auch Lücken neben dem Platz auf.

    Bereits seit mehreren Heimspielen ließ sich beim TSV Bobingenkein Grillmeister mehr finden. Wurstsemmel statt Bratwurst - das ist nicht nur für die Fans im Stadion unbefriedigend, es schadet auch der Vereinskasse. Doch es gibt noch eine weitere und wichtigere Baustelle. Trotz der sportlichen Erfolge - immerhin spielen zwei Mannschaften um den Aufstieg - sind die Posten der Abteilungsleiter verwaist. Aus persönlichen Gründen, wie es von Vereinsseite hieß, haben die beiden Abteilungsleiter Klaus Refle und Bernd Warnck ihre Ämter zur Verfügung gestellt. Es wird zwar fieberhaft nach möglichen Nachfolgern gesucht, doch bisher ist die Suche ergebnislos verlaufen.

    Sportlich lief es dafür besser. Sowohl am Samstag als auch am Sonntag gab es in der Trevirastadt spannende Spiele zu sehen. Den Anfang machte die U23 des TSV Bobingen. Sie empfingen zum Spitzenspiel in der A-Klasse den Tabellennachbarn aus Langerringen. Nach einem spannenden Spiel stand es am Ende 2:2. Dadurch bleibt es in der Tabelle eng. Denn die ersten drei Plätze belegen jetzt punktgleich die Mannschaften

    Die Bezirksligakicker des TSV Bobingen ließen anschließend im Heimspiel gegen Aufsteiger Niedersonthofen keine Zweifel aufkommen, wer Herr an der Hoechster Straße ist. Mit einem ungefährdeten 4:1-Sieg unterstrichen sie ihre Ambitionen, an der Spitze der Bezirksligatabelle mitzuspielen.

    Am Sonntag ging es dann auf dem Sportplatz an der Bobinger Realschule zur Sache. Dort trafen sich der Türk SV und der SSV Bobingen zum Stadtderby. In einem wahren Fußballkrimi trennten sich die beiden Mannschaften mit einem torreichen 3:3.

    Türkgücü Königsbrunn siegt einfach weiter

    Auch beim zweiten Bezirksligisten aus dem Süden läuft es. Der fünfte Sieg des SV Türkgücü Königsbrunn ohne Trainer kam zwar erst als „Lucky Punch“ in der 90. Minute zustande, aber die "Selbstverwaltung" der Mannschaft funktioniert. Spieler, die wegen Sperre wie Burak Tok oder Verletzung wie Emre Cevik nicht auflaufen können, übernehmen das Coaching und die Mannschaft stellt sich wegen vieler Ausfälle ohnehin fast von selbst auf. Im Spiel gegen den FC Oberstdorf saß auch der Teammanager Mehmet Celik nach längerem Urlaub wieder auf der Tribüne. Er sieht die Lage gelassen: „Ich schaue mir die Mannschaft im Training an und lasse erst mal den Emre weiter machen“. Auch der Ex-Spielertrainer Rene Hauck war unter den Zuschauern, nachdem er mit seinem neuen Team SC Bubesheim schon am Samstag mit 7:1 gegen den TSV Nördlingen II seinen zweiten Erfolg eingefahren hatte.

    Fahne und Trommeln beim Kreisliga-Derby

    Derbys gibt es in der Kreisliga Augsburg ja einige, doch dieses war etwas Besonderes. Die Kulisse war prächtig mit 230 Zuschauern, als der starke Aufsteiger ASV Hiltenfingen die SpVgg Langerringen am Samstag empfing. Je etwa zur Hälfte kamen die Zuschauer aus beiden Orten. Eine Langerringer Fangruppe hatte sogar eine Fahne, Trommeln und Tröten dabei. Die Atmosphäre war spannungsgeladen, aber dennoch friedlich. Auf dem Spielfeld gab es schon viele Fouls und verbale Attacken auch unter Spielern, die früher gemeinsam in der JFG Singoldtal gespielt haben. Aber das gehört wohl zu einem Derby dazu.

    Dass der 3:0-Sieg der Langerringer verdient war, räumten auch Hiltenfinger Zuschauer ein. Allerdings wendeten sie ein, dass es vielleicht noch anders ausgegangen wäre, wenn nicht der Hiltenfinger Kapitän Maximilian Geißler nach 56 Minuten die Gelb-Rote Karte gesehen hätte. Die Unterzahl nahm dem ASV die gewohnte Stärke in der zweiten Halbzeit und von da an ging es nur noch in die andere Richtung. Beim Ersatztorwart Jannis Behr konnten sich die Hiltenfinger bedanken, dass er reihenweise Großchancen der Langerringer vereitelte.

    SpVgg-Trainer Andreas Holzmann sprach von einem verdienten 3:0-Sieg seines Teams, das nur zwischen der 30. und 45. Minute die Spielkontrolle etwas verlor und Chancen des Gegners zuließ. In dieser Phase zeichnete sich auch Torwart Patrick Joder mit Glanzparaden aus. Zur Gelb-Roten Karte für Maximilian Geißler sagte Holzmann, dass diese aufgrund der ersten Gelben Karte nach einem groben Foul berechtigt war. „Sicher war das eine Schwächung für die Hiltenfinger, aber das sollte einem Mannschaftskapitän halt nicht passieren“. Der zweite Langerringer Abteilungsleiter Franz Strehle erkannte die Leistung des Aufsteigers Hiltenfingen an: „Aber wir haben sie wieder hinter uns eingeordnet.“

    Tops und Flops des Spieltages

    Das Comeback der Woche: Schwabegg kann doch noch gewinnen. Nachdem die Mannschaft in der vergangenen Saison erst in der Relegation gescheitert war, stand ein Umbruch an. Dass das mit Schwierigkeiten verbunden sein würde, war klar. Doch niemand dachte, dass es so hart werden könnte. Drei verlorene Spiele in Folge zum Saisonauftakt ließen Fragen offen. Doch jetzt sind sie wieder da. Eher unerwartet konnte die Mannschaft im vierten Spiel in Kaufering endlich den ersten Sieg einfahren.

    Der Pechvogel des Spieltags: Das ist eindeutig Jonas Macht vom TSV Bobingen. In den letzten Wochen hatte er immer wieder gute Leistungen gezeigt und konnte im Auswärtsspiel gegen Dinkelscherben mit zwei Assists glänzen. Er sollte im Heimspiel gegen Niedersonthofen dem etwas eingeschlafenen Spiel der Bobinger frischen Wind verleihen. Und so stürzte er sich nach seiner Einwechslung sofort in ein Laufduell am gegnerischen Strafraum. Ohne dass dem Gegner eine Mitschuld anzurechnen wäre, ging Macht dabei zu Boden und musste behandelt werden. Nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung war der Spieltag für ihn in der 67. Spielminute bereits wieder zu Ende. Die Diagnose: Verdacht auf Muskelfaserriss.

    Die meisten Zuschauer: Was die Zuschauerzahlen angeht, war das Topspiel an diesem Wochenende die Kreisligapartie zwischen dem ASV Hiltenfingen und der SpVgg Langerringen. 230 Besucher sahen den 3:0-Auswärtssieg der Kicker vom Lechfeld im Hiltenfinger Wertachstadion.


    Top des Tages: Wer braucht schon einen Trainer? - Diesen Eindruck könnte man bei den Ergebnissen von Bezirksligist Türkgücü Königsbrunn gewinnen. Seit die Mannschaft ohne wirklichen Trainer dasteht, hat sie nun bereits das fünfte Mal in Folge gewonnen. Wenn es diesmal im Heimspiel gegen Oberstdorf auch etwas glücklich und in letzter Sekunde war. Der Lohn ist Tabellenplatz drei, punktgleich mit Kaufbeuren und dem TSV Bobingen.

    Flop des Tages: Wenn es in dieser Kategorie eine Tabelle gäbe, dann wäre der TSV Schwabmünchen der absolute Spitzenreiter. Wieder gibt es von den Menkinger Balljägern nur deprimierendes zu berichten. Nachdem die Landesligatruppe von Trainer Esad Kahrich dreimal hintereinander nicht verloren hatte, war klar, dass es auch wieder Rückschläge geben wird. Doch ob man dann beim nicht gerade als Übermannschaft aufgefallenen VfB Durach mit 0:5 unter die Räder kommen muss? - Auch die Spieler der dritten Mannschaft in der B-Klasse machten es nur wenig besser. Sie gingen mit 0:4 bei der Zweiten in Ustersbach unter.

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