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Fußball-Nachlese: Es hapert bei der Torausbeute

Fußball-Nachlese

Es hapert bei der Torausbeute

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    Bobingens Torhüter Laurin Sommer (grünes Trikot) war beim zweiten Gästetreffer ohne jede Abwehrchance.
    Bobingens Torhüter Laurin Sommer (grünes Trikot) war beim zweiten Gästetreffer ohne jede Abwehrchance. Foto: Elmar Knöchel

    Es läuft einfach nicht beim TSV Bobingen. Nur ein Punkt aus den ersten drei Spielen nach der Winterpause ist einfach zu wenig, um im Kampf gegen den Abstieg vom Fleck zu kommen. Nach zwei Niederlagen zu Hause gegen Karlsfeld und Erkheim sind die Fans nicht mehr hundertprozentig vom Klassenerhalt überzeugt. Nur knapp hundert Zuschauerinnen und Zuschauer waren am vergangenen Samstag noch im Stadion. Der Auswärtspunkt in Durach war zwar nicht eingeplant, aber hart erkämpft. Trotzdem ist die Lage nicht einfacher geworden. Durch den Sieg des direkten Konkurrenten um den Relegationsplatz 16, dem TSV Gilching am Sonntag, sind es jetzt bereits fünf Punkte Abstand. 

    Das Hauptproblem des Landesligisten Bobingen zieht sich mittlerweile schon über die ganze Saison. Die Stürmer treffen einfach nicht. Die Torausbeute ist mittlerweile mit die schlechteste der Liga. 27 Treffer in 24 Spielen, das sind halt nur 1,13 Tore pro Spiel. Sogar der Tabellenletzte, der SC Aufkirchen, hat mehr Tore geschossen. 

    Zur Wahrheit gehört jedoch auch, dass das Team von Trainerduo Christopher Detke und Sebastian Jeschek weiterhin mit guter Moral antritt. Der Kampfgeist ist weiterhin vorhanden. Ob es, wie beschworen, nach der Bekanntgabe des Rücktritts des Bobinger Trainerteams zum Saisonende eine Trotzreaktion geben wird? Das ist schwer zu beurteilen. Im Moment suchen alle Mannschaftsteile noch nach ihrer Form, so wie zu Beginn der Landesligasaison. Schon damals bestand das Problem, vorne zu harmlos zu sein. Aber durch gute Spiele erkämpfte sich der TSV Bobingen immer wieder die Möglichkeit, Spiele zu gewinnen. Oft fehlte nur ein bisschen Glück. Im Moment ist man von dieser Form allerdings einiges entfernt. 

    Überbewertet sollte der schlechte Start in die Rückrunde nicht werden. Denn es waren drei Teams aus dem oberen Tabellendrittel, gegen die die Bobinger Elf antreten musste. Vor allem der Tabellenzweite, der SV Erkheim, zeigte dem Aufsteiger deutlich, was noch fehlt. Die Erkheimer waren effizient vor dem Tor, unterbanden jegliches Bobinger Umschaltspiel, zur Not auch mit Fouls weit in der Bobinger Hälfte und brachten ihre Führung am Ende mit viel Verzögerungstaktik über die Zeit. Nicht schön anzusehen, aber wirkungsvoll. Gerade die fehlende Cleverness ist es, die dem TSV Bobingen in der einen oder anderen Situation den Kürzeren ziehen lässt. 

    Noch sind aber zehn Spiele zu absolvieren. Genügend Zeit also, das Ruder noch herumzureißen. Ein vorgezogenes Endspiel steht dem TSV Bobingen jedoch bereits am kommenden Wochenende ins Haus. Denn dann geht es gegen den SV Gilching darum, den Anschluss zu bewahren. Mit einem Sieg vor den Toren Münchens könnte der Abstand zum Relegationsplatz auf zwei Punkte verkürzt werden. Bleibt nur zu hoffen, dass der TSV Bobingen seine Fanbase aktivieren kann und die Mannschaft im nahen Gilching die dringend nötige Unterstützung bekommen wird. 

    Trainer des TSV Schwabmünchen sieht die positiven Dinge

    Auch beim Ligakonkurrenten TSV Schwabmünchen hapert es bei der Torausbeute. Schwabmünchen war oftmals deutlich überlegen, doch gelang es kaum, dies in Tore umzumünzen. Da ist es schon ein Lichtblick, dass am Wochenende mit Thomas Rudolph endlich ein Offensivspieler traf, nachdem zuvor nur Verteidiger Benedikt Berger zweimal für Jubel gesorgt hatte. 

    "Immerhin ungeschlagen", sagte Schwabmünchens Trainer Luckmann Abdallah nach dem 1:1 in Kempten. Er sieht die positiven Dinge zuerst, gesteht aber ein, "dass ein Sieg schon mal gut wäre". Gegen Memmingen wäre ein solcher verdient gewesen, gegen

    Was dagegen gefällt, ist wie das Team auf die Maßnahmen von Trainer Abdallah reagiert. Nach einer zurückhaltenden ersten Hälfte in Kempten ging in Hälfte zwei deutlich mehr. Das lag auch ein wenig an der Hereinnahme von Maik Uhde, aber auch daran, dass der Coach dem Team ein aggressiveres Pressing verordnete. Auch die folgenden Wechsel forcierten die Offensive bis hin zur Umstellung auf Dreikette zu Gunsten von gefühlt sieben Offensivkräften. Dabei wurde die Mannschaft aber nie hektisch, sondern blieb ruhig und abgeklärt. Der Lohn war der Ausgleich. 

    Ein Unentschieden gegen den SV Mering ist ein achtbares Ergebnis, aber wenn man schon 3:0 geführt hat, fühlt es sich eher enttäuschend an. So erging es den Spielern und Trainer Paolo Maiolo vom SV Türkgücü Königsbrunn nach dem Abpfiff. Nach einer halben Stunde schien der Gegner schon bezwungen zu sein, aber so leicht wie die Tore gefallen waren, gab der Ex-Landesligist nicht auf. Am Ende bewahrte ein Pfostenschuss die Königsbrunner noch vor dem Totalschaden. Mit einem Heimsieg hätte Türkgücü drei Punkte Vorsprung vor dem SV Mering gehabt und sich auf dem vierten Platz vorgeschoben. Doch so bleiben beide punktgleich mit der besseren Tordifferenz der

    Der Verlierer des Kreisligaspieltags bei den Südvereinen war der TSV Königsbrunn, der in Hiltenfingen zum zweiten Mal hintereinander vier Gegentore kassiert. „Das müssen wir bald abstellen, um nicht nach unten zu rutschen“, sagte Spielertrainer Stefan Sailer, der auch noch verletzt vom Platz humpeln musste. Alle anderen Südclubs waren an diesem torreichen Spieltag erfolgreich. Der ASV

    Die Tops und Flops des Spieltags

    Top des Spieltags: Aus der Kreisliga in die Landesliga. Nicht wenige runzelten die Stirn, nachdem der TSV Schwabmünchen Simon Paulus verpflichtet hatten. Nach drei Landesligaspielen wird nicht mehr mit der Stirn gerunzelt, es gibt höchstens freudige Lachfalten. Der 23-Jährige zählt zur Stammelf und tritt auf, als hätte er noch nie etwas anderes als Landesligaspielen gemacht.

    Der Pechvogel des Tages: Es ist die fünfte Minute der Nachspielzeit. Spielstand 4:4. Abstiegskampf. Eine mustergültige Flanke kommt in den Strafraum gesegelt. Der Stürmer steht goldrichtig und bekommt den Ball direkt auf den Fuß. Alleine vor dem Torwort kann er sich jetzt zum Helden des Spiels machen. Er sucht sich die Ecke aus, nimmt Maß, holt aus - und trifft den Ball nicht. So geschehen im Match der SpVgg Langerringen gegen Oberstdorf am Sonntag. Der Unglücksrabe: Mario Müller.

    Wo sind die Zuschauer? Abstiegskampf ist nicht unbedingt sexy. Das merkt man in Bobingen deutlich. Nach der euphorischen Vorsaison mit dem Landesligaaufstieg sinkt der Zuschauerschnitt gewaltig. Nur 100 Fans waren am vergangenen Samstag im Stadion. Auch in Kempten wollten das Spiel gegen den TSV Schwabmünchen nur rund 100 Menschen sehen. Ähnlich beim wichtigen Spiel Türkgücü gegen Mering. Nur die Langerringer schafften es, am Sonntag 200 Fans anzulocken. 175 Zuseherinnen und Zuseher waren es immerhin im Kreisligaspiel des FC Königsbrunn gegen Welden. Dafür wollten nur 60 das Spiel des ASV Hiltenfingen gegen den TSV Königsbrunn sehen.

    Flop des Spieltags: Es läuft nicht bei den Spitzenteams im südlichen Landkreis. Weder der TSV Schwabmünchen noch der TSV Bobingen kommen nach der Winterpause in die Gänge. Dabei gleichen sich die Probleme der Teams in verblüffender Weise. Drei Spiele, drei Tore, drei Punkte. Das war nicht gerade die Ausbeute, die sich die Schwabmünchner und die Bobinger zum Start ins Frühjahr erhofft hatten. Vor allem klemmt es vor des Gegners Tor - bei beiden Teams herrscht Ladehemmung. 

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