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Friedensweg Lechfeld: Ein Pfad der Versöhnung und Gemeinschaft

Lagerlechfeld

Neues Leben für den Lechfelder Friedensweg

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    Liedermacher Martin Engelmeier präsentierte sich als hervorragender Musiker sowohl mit eigenen Songs wie „Erdianer“ als auch in der Begleitung der breiten Auswahl von Friedensliedern zum Mitsingen.
    Liedermacher Martin Engelmeier präsentierte sich als hervorragender Musiker sowohl mit eigenen Songs wie „Erdianer“ als auch in der Begleitung der breiten Auswahl von Friedensliedern zum Mitsingen. Foto: Maria Schneider

    Hochzufrieden waren die Initiatoren des Friedensabends in Lagerlechfeld. Viele Menschen aus den Lechfeld-Gemeinden waren zum offenen Singen gekommen. Und die Tafel aus mitgebrachten Speisen zum Teilen füllte sich so üppig, dass noch Tische dazugestellt werden mussten. Inhaltlich ging es darum, den neu entwickelten und über die Corona-Zeit etwas in Vergessenheit geratenen Lechfelder Friedensweg mit Begeisterung und Motivation zu füllen und dabei einige zentrale Orte und Grundgedanken stärker publik zu machen.

    „Wege entstehen im Gehen, deshalb sind neue Inspirationen immer willkommen. Es ist von Vorteil, dass noch nicht alles abgeschlossen ist“, sagte Grabens Bürgermeisters Andreas Scharf. Dem zentralen Anliegen des Lechfelder Friedensweges, Frieden durch Versöhnung, war bereits bei der Gründung die Lagerlechfelder Versöhnungskirche gewidmet. Zur Einweihung 1966 übergab der Domprobst der von Nazi-Deutschland zerbombten Kathedrale von Coventry ein Nagelkreuz aus den Überresten des Gotteshauses und nahm die Kirchengemeinde in die inzwischen weltweit vernetzte Gemeinschaft der Nagelkreuzzentren auf, die sich dem Versöhnungsgedanken verschreiben.

    Friedrich Aschoff berichtete über die Anfänge der Versöhnungsarbeit.
    Friedrich Aschoff berichtete über die Anfänge der Versöhnungsarbeit. Foto: Maria Schneider

    „Für nachhaltigen Frieden ist Versöhnung durch Vergebung notwendig.“ Mit dieser Erfahrung gab der langjährige Pfarrer von Kaufering und Initiator der internationalen Versöhnungswege, Friedrich Aschoff, berührende Einblicke in die Entwicklung seiner Versöhnungsarbeit. Von April 1989 bis Mai 1995 begleitete er 30 Sühne-Reise von Delegationen in europäische Orte, in denen Nazi-Kriegsverbrechen begangen wurden. Zu Beginn stand nicht ein Konzept, sondern eine ganz persönliche Erfahrung von Vergebung.

    Persönliche Erfahrung von Vergebung

    Die Initialzündung kam bei einem Besuch einer internationalen Gebetsgruppe, bei der auch zwei israelische Staatsbürger teilnahmen, in Kaufering auf dem ehemaligen KZ-Gelände während eines Gottesdienstes. Überwältigt von dem Bewusstsein, ausgerechnet am Jahrestag des Hitler-Geburtstags mit dieser Gruppe auf dem Gelände des Grauens zu stehen, versagte ihm damals die Stimme. Erst nach einiger Zeit gelang es ihm, einen biblischen Psalm zu beten, der eine Bitte um Vergebung formuliert. Spontan bat er anschließend die Gäste stellvertretend für das Volk um Vergebung. Die Gäste nahmen die Bitte an und gingen daraufhin einzeln auf ihn zu und sprachen „Ich vergebe dir!“

    Friedensobelisk im Rathaus-Garten

    Ein Mahnmal für das Engagement für Frieden und Versöhnung stellt der Klosterlechfelder Friedensobelisk im Garten des Rathauses als aktuellsten Beitrag zum Friedensweg dar. Kriegstraumata geschichtlich einordnen und Auswirkungen auf die Zukunft beleuchten, das will der Klosterlechfelder Willi Walch, der die deutsche Geschichte in Form eines Zeitstrahls ab der Zeit von 1830 bis heute dargestellt hat. „Erschreckend ist der Zeitabschnitt der Nazi-Diktatur, die Tatsache, dass nur zwölf Jahre gereicht haben, so ein Ausmaß an Zerstörung und Unfrieden über die Welt zu bringen, das Auswirkungen bis in die heutige Zeit hat. Mein Werk soll zur Wachsamkeit mahnen!“ (AZ)

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