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"Familie wichtig machen" als politisches Ziel

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"Familie wichtig machen" als politisches Ziel

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    Die Landtagsabgeordnete Simone Strohmayr erzählte Achim Friedrich, dem Leiter des MehrGenerationenHauses, aus ihrer Kindheit. Foto: Andrea Collisi
    Die Landtagsabgeordnete Simone Strohmayr erzählte Achim Friedrich, dem Leiter des MehrGenerationenHauses, aus ihrer Kindheit. Foto: Andrea Collisi Foto: Andrea Collisi

    Auf Friedrichs Frage, wie sie die Mehrfachrollen vereinbaren könne, betont Simone Strohmayr sofort: Nur mit Unterstützung, vor allem durch den Zusammenhalt der Kernfamilie. Sie teile sich mit ihrer Schwägerin eine großartige Kinderfrau, die auch im Haushalt ihrer Schwiegermutter hilft. Weil alle nah beieinander wohnen, könne man sich auch noch weiter aushelfen.

    Strohmayr berichtet, sie habe sehr früh nach der Geburt ihres ältesten Sohnes (18) wieder gearbeitet und damals in Berlin eine qualifizierte und liebevolle Kinderbetreuung erlebt. Später habe sie in Paris erlebt, wie dort Akademikerinnen, aber auch Frauen in anderen Berufen, nach der Geburt ihrer Kinder unkompliziert weiter arbeiten.

    Erst in Bayern sei ihr bewusst geworden, wie schwierig Berufstätigkeit für Mütter sein kann. Das war dann für die zweifache Mutter auch das Motiv, politisch aktiv zu werden. Seit 2003 vertritt sie die SPD im Landtag.

    Heute sei die Position junger Frauen und Familien um einiges besser, stellt Strohmayr fest, "gerade die Stadt Königsbrunn ist hier vorbildlich aufgestellt mit Kinderkrippen und Horten". Trotzdem müsse allgemein noch mehr getan werden, betont sie. Auch die Einstellung der Menschen zu diesem Thema müsse sich ändern. Und Arbeitgeber - gerade auch Unternehmen - sollten sich besser auf Frauen mit Kindern einstellen.

    Betreuungs- und Pflegezeiten für die Rente anrechnen

    Familien seien letztlich ein Gewinn auch für die Zukunft Deutschland notwendig, um den Generationenvertrag zu sichern. "Man muss sich trauen dürfen, Zeit mit der Familie zu verbringen - gleich ob man sich um die alte kranke Mutter oder um seine kleinen Kinder kümmert - und trotzdem arbeiten zu wollen", fordert sie und spricht sich dafür aus, Betreuungs- und Pflegezeiten für die Rente anzurechnen. "Familie wichtig machen", das sei ein Ziel ihrer politischen Arbeit.

    Simone Strohmayr wuchs als Älteste von vier Geschwistern in Kissing und Krumbach auf und hat eine schöne Kindheit in Erinnerung. Die Großeltern waren sehr präsent, erzählt sie, einer ihrer Lieblingsorte sei die Krone des Ahornbaumes in deren Garten gewesen.

    Heutzutage hätten Kinder und Jugendliche weniger Freiheiten und Rückzugsmöglichkeiten, stellt sie fest und bedauert das sehr. In den Wiesen rumstromern oder mit anderen auf der Straße Fangen, Verstecken oder Cowboy und Indianer zu spielen, wie sie es getan habe, sei fast nirgendwo mehr möglich.

    "Jugend von heute ist beengt", so die Abgeordnete, "nicht unbedingt wilder oder weniger engagiert." Sie empfindet Mutter zu sein als sehr schön und empfehlenswert - auch wenn es hin und wieder anstrengend werde.

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