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Ägypter in Abschiebeangst: Wie sein Chef für Khaled Ismaiel kämpft

Kleinaitingen

Warum Khaled Ismaiel jeden Moment abgeschoben werden könnte - obwohl sein Chef ihn braucht

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    „Ich habe immer Stress in meinem Kopf“, sagt Khaled Ismaiel über seine aktuelle Situation. Laut Behörde muss er das Land verlassen.
    „Ich habe immer Stress in meinem Kopf“, sagt Khaled Ismaiel über seine aktuelle Situation. Laut Behörde muss er das Land verlassen. Foto: Marcus Merk (Archivbild)

    Arbeiten darf er seit Mitte Oktober nicht mehr. Aber als Khaled Ismaiel während des Gesprächs in Kleinaitingen sieht, dass zwei lange Pakete mit Material auf einen Lastwagen müssen, will er gleich mit anpacken. „Khaled, du darfst nicht“, sagt ein ehemaliger Mitarbeiter des 29-Jährigen. Beide müssen schmunzeln. Aber Grund zur Freude hat Ismaiel aktuell kaum. Denn der Ägypter darf nicht nur nicht mehr als Montagehelfer im Bereich Schwimmbadtechnik in Kleinaitingen arbeiten. Wenn es nach der Ausländerbehörde geht, dürfte er gar nicht mehr in Deutschland sein.

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    12 Kommentare
    Jens Wagner

    Die Geschichte des Betroffenen kann hier noch mehrmals ausgebreitet werden, es ändert jedoch nichts an der Rechtslage. Da sollte man auch bedenken.

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    Martin Müller

    "Natürlich achte ich das Recht. Aber auch mit dem Recht darf man nicht so pingelig sein.", Konrad Adenauer. Wenn man denn wollte, würde sich schon ein Weg finden ...

    Jürgen Volmer

    Na dann brauchen wir auch keinen Rechtsstaat., wenn immer ein Weg gefunden werden kann. Recht ist nicht immer gerecht. Die Gesetze wurden so beschlossen und müssen durch die Gerichte durchgesetzt werden, ohne Ansehen der Person.

    Maria Reichenauer

    Genau so ist es, Herr Müller. Aber wer nicht willens ist, versteckt sich halt gerne hinter dem "Recht". Ob man bei der Steuererklärung auch so auf das Recht pocht oder eher kreativ vorgeht, möchte ich dahingestellt lassen. Was hier passiert, ist nicht die Achtung oder Missachtung des Rechts. Es geht um Rechthaberei und Recht(s)haberei. Leider auf dem Rücken eines Menschen, den die Wirtschaft gut braucheh hätte können. ICh bin gespannt, wie weit uns diese Agitation gegen alles Nichtdeutsche noch bringen wird.

    Sebastian Günther

    Zur Erinnerung: Grundgesetz, Artikel 1, Absatz (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

    Martin Müller

    Recht ist nicht Mathematik. Was beim einen Gericht ein klarerer Fall ist, ist bei einem anderen Gericht genau das Gegenteil. Sonst bräuchte es keinen Instanzenzug bis zu den Bundesgerichten. Gesetze sind ein Rahmen, aber die Inhalte lassen sich gestalten.

    Stefan Hägele

    Zitat" Zur Erinnerung: Grundgesetz, Artikel 1, Absatz (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. " Richtig - da steht aber nicht missachte dabei die Gesetze des Landes und bestehle die Mitbürger.... Wer auf das Gesetzt pocht - sollte es auch selber einhalten. Und 2 Straftaten sind nun mal 2 zuviel.

    Martin Müller

    Das kann man schon als Argument anführen, Herr Hägele. Die Taten sind nicht wirklich beschrieben, aber für mich hört sich das eher nach Bagatellen an. Irgend etwas muss ja im Bescheid stehen und dann ist es immer besser, es steht etwas mehr drin. Das eigentliche Problem ist für mich, dass sich eine Behörde jahrelang mit dieser Entscheidung Zeit lässt. In der Zwischenzeit bauen sich die Menschen, die Willens sind, hier etwas Kleines auf, integriert sich soweit möglich und dann schieben wir diese Leute ab. Kann schon rechtens sein, ist aber leider dumm. Der deutsche Michel steht sich hier selbst im Weg.

    Sebastian Günther

    Guten Morgen Herr Wagner, Sie haben Recht, so ist halt die Rechtslage. Die Geschichte dieses betroffenen Menschen zeigt aber, das die Erzählung der AFD vom bösen Flüchtling so pauschal nicht stimmt. Diese Erzählung wird aber von Rechts dazu verwendet, um die von Ihnen angeführte Rechtslage immer weiter zu verschärfen und immer mehr Menschen so zu behandeln, wie den in dieser Geschichte Betroffenen. Und selbst demokratische Parteien laufen dem nun auf der Suche nach Wählerstimme gedankenlos hinterher. Ich würde mir wünschen, dass es sich viel weniger Menschen in diesem Gedankengut - Entschuldigung, dieser Rechtslage - bequem machen würden. Statt dessen sollten wir Menschen nicht wie Störenfriese behandeln, sondern wie Menschen!

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    Peter Zimmermann

    Richtig und "Schuld" ist in einem Rechtsstaat immer individuell, nicht an Attribute gebunden wie es in bestimmten Kreisen häufig behauptet wird.

    Stefan Hägele

    Ein straffällig gewordener Asylant hat nun mal kein Bleiberecht. Dies hätte er sich früher überlegeben können. Wer als Gast kommt sollte sich auch so benehmen - und das hat nichts mit der AfD & Co zu tun sondern ist einer Tatsache geschuldet. Staffällige Asylanten müssen abgeschoben werden.

    Wolfgang Leonhard

    Die Frage ist doch: Was nützt unserer Gesellschaft und was schadet unserer Gesellschaft? Wenn das Recht mehr Schaden anrichtet als Nutzen stiftet, sollte es geändert oder angepasst werden. Es wird doch wohl einen Weg geben, einem Menschen, der in diesem Land gebraucht wird, die Möglichkeit zu eröffnen zu bleiben. Man muss das nur wollen.

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