Es ist ein völlig neuer Ansatz: Für die Planung der Sonderausstellung „Aus Wort mach‘ Kunst“ vom 8. Februar bis 27. April 2025, haben sich das Museum und die Galerie Schwabmünchen (MUGS), die Stadtbücherei und die Schreibwerkstatt Schwabmünchen zusammengetan. Im Zentrum des Projekts steht, dass Schrift nicht gleich Schrift und Schreiben nicht gleich Schreiben ist: Aufgeteilt wird die Ausstellung in die Themen Handschrift, Buchdruck, Zeitungsdruck und individueller Druck. Diese historischen Themen werden mit Werken zeitgenössischer Künstler kombiniert. Das Museum ruft Bürger auf, für die Ausstellung Informationen zu liefern.
Was ab Februar 2025 im MUGS zu sehen ist
Der Schwabmünchner Kalligraf Leonhard Wagner (1454–1522) wird in der Ausstellung ebenso vertreten sein, wie der Augsburger Kalligraf und Designer Sebastian Schulz. Zwischen Handschrift und Buchdruck steht die „Wortmalerei“ des Kölners SAXA – sein Porträt Martin Luthers besteht allein aus dem Text der bekannten 95 Thesen. Lyrische Werke der Berliner Schriftstellerin Doris Bewernitz werden im Bereich „Zeitungsdruck“ zu sehen sein. Im Themenbereich „individueller Druck“ werden wiederum die „Typewritings“ der Berliner Künstlerin Bettina Hutschek demonstrieren, wie mit veralteter Technik etwas Neues entstehen kann. Nicht zuletzt zeigt die Siebnacher Buchkünstlerin Corinna Simml, wie sogar das Falten von Buchseiten Schrift und Motive entstehen lässt. Besucherinnen und Besucher der Ausstellung können neben vielen Museumsgegenständen zum Thema Schrift auch die alten Maschinen und Bleibuchstaben der Schwabmünchner Druckerei Foster-Oberländer bestaunen, die bis in die 1980er Jahre hinein im Einsatz waren.
Aufruf: Wer besitzt Andenken an Schwabmünchner Druckereien?
Schwabmünchen bekam im Jahr 1878 erstmals eine eigene Druckerei, gegründet von August Weiß. 1935 wurde dann Josef Oberländer Verleger in Schwabmünchen. Ab 1938 war er alleiniger Inhaber der Schwabmünchner Druckerei konnte sein Gewerbe aber erst 1949 mit der Herausgabe der „Schwabmünchner Zeitung“ wieder aufnehmen, was am verheerenden Fliegerangriff von 1945 lag. Nach 1959 stieß auch die Verlegerin Lieselotte Foster dazu und die Druckerei nannte sich fortan Foster-Oberländer.
Die Schwabmünchner Druckereigeschichte ist wegen des Fliegerangriffs 1945 lückenhaft. Dieser vernichtete die Archivbestände der Schwabmünchner Zeitungen. Wer kann detailliertere Informationen zu den in der Schwabmünchner Druckereigeschichte beteiligten Personen liefern oder wer besitzt Andenken an die wechselvollen Jahre der Schwabmünchner Druckereien? Aufmerksame Sammlerinnen und Sammler und potenzielle Leihgeberinnen und Leihgeber können gerne zu den Öffnungszeiten im Museum vorbeikommen, oder aber durch eine E-Mail an museum@schwabmuenchen.de einen individuellen Termin mit Kuratorin Alina Krüger vereinbaren. Die Öffnungszeiten des Museums sind, am Mittwoch von 14 bis 19 Uhr und Samstag, sowie Sonntag von 10 bis 17 Uhr. (AZ)
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