In der Früh immer dieselbe Frage: Was soll in die Brotdose? Was haben wir noch, was isst das Kind? Zwischen Anziehen, Frühstück machen und Zähne putzen bleibt oft keine Zeit für kreative Ideen. Eine vielseitige, ausgewogene Ernährung mit frischen, unbehandelten Lebensmitteln ist aber die ideale Voraussetzung, um mit Schwung die Herausforderungen von Schule und Kita zu meistern. Das bedeutet viel Obst, Gemüse und hochwertige Backwaren, aber auch Milchprodukte und das richtige Maß an Fleisch und Fisch. Oft ist die Hektik des Alltags der Grund, warum Eltern beim Pausenbrot zu vorgefertigten Produkten greifen. Sogenannte Kinderlebensmittel enthalten aber, anders als in der Werbung angepriesen, oft viel Zucker, Salz und ungesunde Fette.
Carina Brunner ist Lehrerin für Küchenpraxis in der Hauswirtschaftsschule in Schwabmünchen und weiß, „die Zeiten sind herausfordernd.“ Eltern hätten wenig Zeit und müssten sich trotzdem bewusst machen, was wichtig sei: eine gesunde Ernährung und viel Bewegung. Eltern könnten beim Thema Schulbrot auch Vorbild sein und sich zum Beispiel morgens eine Brotzeit für die Arbeit schmieren und die Kinder dabei einbeziehen. Das fange beim Einkaufen an. Kinder könnten Lebensmittel mit auswählen und anschließend bei der Zubereitung mithelfen. Die Kinder seien dann stolz auf das selbst geschmierte Pausenbrot und assistierten gerne in der Küche.
Und bei wem es schnell gehen muss: Pausenbrote für mehrere Kinder könnten wie „am Fließband produziert werden.“ Die Brote dafür der Reihe nach auslegen und immer mit denselben Lebensmitteln bestreichen: Das spart Zeit. Gesunde Muffins, Waffeln oder Pancakes könnten am Vortag gebacken werden. Sie eignen sich zum Einfrieren und können dem Kind nach Bedarf mitgegeben werden. In Pfannkuchen-Reste könne man eine Banane einrollen für die Pause. Auch ein Müsli im Mehrwegglas könnten Eltern am Vorabend zubereiten. Darin sei dann Kakao statt Schokolade, ein geriebener Apfel statt Zucker.
Ein weiterer Tipp vom Profi: Den Apfel mithilfe eines Apfelschneiders teilen und anschließend mit einem Haushaltsgummi zusammenbinden. „So bleibt er länger frisch und es bleibt genug Zeit zum Spielen für das Schulkind in der Pause“, sagt Brunner. Gemüse und Obst sollten generell immer in mundgerechten Portionen zerteilt werden. Es gilt: Eine Kinderhand voll Obst am Tag sei das richtige Maß für die Kleinen. Bei Getreide sollte man laut Brunner Haferflocken oder Vollkorn wählen. Das mache lange satt und sei gut für die Verdauung und die Nerven. Zum Lernen sei Weizen mit seinen leeren Kalorien nicht ausreichend, denn alle wichtigen Stoffe seien ausgeschält. Zudem solle man auf regionale und saisonale Lebensmittel achten. Butter könne man durch Frischkäse ersetzen. Zucker durch süßes Obst. Bei Wurst sollte magere Geflügelwurst die Wahl sein. Bei Getränken empfiehlt Carina Brunner einen Spritzer Zitrone oder gefrorene Himbeeren im Wasser. Wenn das Kind Saftschorle gewohnt sei, sollten die Eltern Tag für Tag den Saftanteil reduzieren. Und wer aus Zeitmangel zum fertigen Produkt aus dem Handel greife, solle auf eine kurze Zutatenliste auf der Verpackung achten.
Haferbrei Kakao-Banane
Für 500 Gramm Haferbrei (Portion für ein Kind: 250 Gramm). Zubereitungszeit: 15 Minuten
Zutaten: acht Esslöffel (EL) Haferflocken, 250 Milliliter (ml) Milch, 1 Teelöffel (TL) Kakaopulver, eine Banane, Obst nach Wahl: z. B. drei Datteln als Zuckerersatz
Zubereitung: Haferflocken in den Topf geben, Milch und Kakaopulver dazugeben. Gemisch unter ständigem Rühren zum Kochen bringen. Nach circa fünf Minuten, wenn der Brei eingedickt ist, vom Herd nehmen. Banane mit der Gabel zerdrücken und den Brei unterrühren. Datteln zerkleinern und auf den Brei legen.
Tipps: Schmeckt auch mit anderen Milchsorten, wie Hafermilch und wechselndem Saisonobst. Nüsse, Saaten, Körner als Topping liefern mehr Energie. Eine Prise Zimt sorgt für zusätzlichen Geschmack. Der Haferbrei lässt sich gut am Vortag zubereiten und im Kühlschrank lagern.
Müsli-Muffins
12 Muffins. Portion für ein Kind: ein bis zwei Muffins. Zubereitungszeit: 30 Minuten
Zutaten: zwei große Eier, 150 Milliliter (ml) Naturjoghurt, 25 ml Pflanzenöl (z. B. Rapsöl), 100 Gramm (g) Apfelmark, 150 g zuckerfreies Müsli oder Haferflocken, 150 g Dinkelvollkornmehl, ein Teelöffel (TL) Backpulver, ein TL Natron, ein TL Zimt, ein TL Vanillemark oder Vanillearoma, 100 g Früchte nach Wahl (Tiefgekühlt (TK) oder frisch)
Zubereitung: Den Backofen auf 150 Grad vorheizen. Die trockenen Zutaten in eine Schüssel mischen. In einer zweiten Schüssel die nassen Zutaten verrühren. Die trockenen mit den nassen Zutaten vermengen und die Früchte dazugeben. Ein Muffin-Blech mit Förmchen auslegen und mit einem Löffel zu dreiviertel mit Teig befüllen. Die Muffins 20–25 Minuten backen, auskühlen lassen und genießen.
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